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Dragons of Dwarven DepthsVorab-Information: Über 20 Jahre sind vergangen, seid Margaret Weis und Tracy Hickman mit den „Dragonlance Chronicles“ einen Meilenstein in der Fantasy-Literatur gelegt haben. Die Geschichte um Tanis, Caramon, Raistlin, Tolpan und den anderen so verschiedenen Charakteren, die eher zufällig tief in die Geschehnisse des Lanzenkrieges verwickelt wurden, schlugen Millionen Fantasy-Fans auf der ganzen Welt in ihren Bann. In den letzten beiden Jahrzehnten gab es weitere Geschichten aus der Drachenlanze-Welt, die zu einem großen Teil von anderen Autoren stammten und teilweise gut, teilweise aber auch schlecht waren. Auch Weis und Hickman schrieben weitere Trilogien, die die Geschichte der Drachenlanze-Welt zwar weiterstrickten, dabei nur teilweise die alten Protagonisten erneut präsentierten, da die Geschichten teilweise Jahrzehnte nach dem Lanzenkrieg spielten. Dennoch galten die Bücher von Margaret und Tracy immer als die Hauptlinie der DL-Reihe und waren richtungweisend, denn schließlich sind die Beiden die Urväter der Reihe. Nun haben sich Weis und Hickman wieder zusammengetan und präsentieren mit den Lost Chronicles eine Geschichte, die zwischen den ersten beiden ursprünglichen „Chronicles“ Büchern angesiedelt ist und bei der alte Bekannte wieder führende und wichtige Rollen spielen. Mehr zu den Hintergründen der Drachenlanze und den chronologischen Abläufen findet ihr unter den rechts stehenden Links.
Inhalt: Die Geschichte ist wie erwähnt zwischen den ersten beiden „Chronicles“ Büchern angesiedelt und füllt damit die Lücke, die dort entstanden ist. Die Gefährten haben ein paar hundert Flüchtlinge aus Pax Tharkas gerettet und verweilen in einem kleinen Tal. Doch die bösen Truppen von Takhisis sind ihnen bereits auf den Fersen und so suchen sie eine Fluchtmöglichkeit. Sie entscheiden sich nach Thorbadin, dem versiegelten Zwergenkönigreich, zu ziehen, um dort Asyl zu suchen. Raistlin, Caramon, Tolpan und Tika suchen die verfluchte Festung Skullcap auf, um den Schlüssel für die Tore von Thorbadin zu finden und um die Flüchtlinge zu retten. Flint findet sich derweil mit seinem Schicksal ab und sucht nach dem verschollenen Hammer von Kharas. Von seinem Gelingen könnte dabei die Zukunft von ganz Krynn abhängen.
Schreibstil: Weis und Hickman sind schon zu lange im Autoren-Geschäft, als das sie nicht schon lange bewiesen hätten, dass sie es hervorragend verstehen ihren Geschichten den richtigen Touch und den Charakteren den nötigen Feinschliff zu geben. Zumindest was die Geschichte angeht ist ihnen das auch bei „Dragons of the Dwarven Depths“ gelungen. Endlich wird vernünftig erklärt, wie Flint den Hammer von Kharas wieder gefunden hat und damit einen Grundstein für den Kampf gegen Takhisis Armeen, der in den weiteren „Chronicles“-Büchern stattfindet, gelegt hat Die Geschichte ist spannend geschrieben, hat ein paar schöne und überraschende Wendungen und verzichtet dabei auf zu viele ausschweifende und mehrschichtige Storylines, ganz so, wie man es bereist aus früheren Werken der beiden Autoren kennt. Allerdings hapert es auch ein wenig an den Charakteren. Nicht das sie nicht denselben Charme besäßen, wie in den ersten Bänden, aber dennoch ist irgendetwas an ihnen anders. Tolpan zum Beispiel ist nervig. Klar war er das schon immer auf eine lustige Art und Weise, aber in diesem Buch wirkt er noch extremer und erinnert mit seiner Nervigkeit ein bisschen an Jar Jar Binks aus „Star Wars Episode 1“. Dann sind da die Dialoge der Charaktere, die irgendwie ein anderes Feeling aufkommen lassen als damals. Die Charaktere reden mitunter vollkommen anders als sie es früher getan haben und sie verlieren sich dabei teilweise in seltsamen Konversationen, die nicht so recht zu ihrem jeweiligen Verhalten in den früheren Büchern passen wollen. Dennoch kann man literarisch gesehen nichts an dem Buch aussetzen und Weis und Hickman schaffen es durchaus wieder, ihre Geschichte sehr gut an den Leser zu bringen. Vielleicht fallen die genannten Dinge auch nur einem echten Drachenlanze-Fan (wie ich es einer bin) so extrem auf.
Fazit: Mit „Dragons of Dwarven Depth“ liefern die ursprünglichen Autoren der Drachenlanze – Margaret Weis und Tracy Hickman – ein solides und wirklich gutes Buch ab, das die Unklarheiten zwischen den ersten beiden „Dragonlance Chonicles“ Bänden, endlich beseitigt. Endlich gibt es ein Wiedersehen mit Tanis, Raistlin, Caramon, Sturm, Tolpan, Flint und den Anderen – wenn auch teilweise nur am Rande – und es wird klar was nach Pax Tharkas geschehen ist und wie Flint den Hammer von Kharas gefunden hat. Dabei ist die Geschichte durchweg spannend und bietet einige Überraschungen, wenn gleich sie auch nicht zu kompliziert dargestellt wird. Literarisch gesehen ist das Werk sehr gut geworden, was aber auch von Weis und Hickman nicht anders zu erwarten ist, dennoch fallen einige Dinge dem Drachenlanze-Fan schnell ins Auge, worin sich das vorliegende Buch gegenüber seinen Vorgängern leider deutlich unterscheidet. Ganz gezielt gesagt sind das die Charaktere, die sich zwar im großen und Ganzen so Verhalten wie sie das in den „Chronicles“ auch getan haben, aber dennoch reden sie teilweise ganz anders als damals und manche Konversationen wollen einfach nicht so recht zu dem Bild was von dem Charakter hat – welches sich durch die ersten Bücher geprägt hat – passen. Dennoch werden Dragonlance-Fans das Buch lieben und sich über die neuen Geschichten mit den originalen Drachenlanze-Charakteren freuen. Außerdem macht sich das wunderschöne Hardcover (es wird in Kürze auch eine Taschenbuch-Version geben) hervorragend im Regal bei der restlichen Dragonlance-Sammlung. Jene die die Drachenlanze noch nicht kennen, würde ich empfehlen, mit dem ersten Band der „Dragonlance Chronicles“ (im Deutschen: Chroniken der Drachenlanze Band 1 & 2) zu beginnen, danach das neue Buch hier zu lesen und anschließend mit den „Chronicles 2 und 3“ (im Deutschen Band 3 – 6) fortzufahren, um in den chronologisch richtigen Genuss der Reihe zu kommen. Viel Spaß!
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