Links zur Rezension Im Reich der SpinneErster Eindruck: Rein optisch stehen die CD und ihr Cover Teil Eins in nichts nach. Diesmal ziert das Cover jedoch kein Todd-Lockwood-Bild, was aber nicht heißt, dass die Illustration schlecht ist. Im Inneren des Booklets findet sich dann aber doch Artwork von Lockwood, sowie eine schicke Karte der „Höhle der Gedankenschinder“. Alles in allem eine gelungene Aufmachung für eine CD.
Inhalt (Vorsicht Spoiler!): Der zweite Teil des Hörspiels um den berühmten Dunkelelfen Drizzt, welches auf den originalen R.A. Salvatoren Romanen basiert, beginnt genau dort, wo der erste Teil geendet hat. Drizzt hat sich in den letzten Jahren als der herausragendste Schüler in Melee-Magthere, der Schule für Krieger in Menzoberranzan, etabliert und lässt mit seinen Fähigkeiten alle anderen Drow jämmerlich aussehen. Und nicht nur das, auch bei den gefährlichen Patrouillen, an denen die Schüler teilnehmen, glänzt der junge Drow mit seinen Fähigkeiten. Doch Drizzt ist anders als der normale Drow, denn er ist nicht abgrundtief böse wie seine Artgenossen, und das merkt er mehr und mehr. Als eine Expedition Drizzt und eine Gruppe Drow an die Oberfläche führt und die Dunkelelfen dort ein Massaker in einem Dorf voller Oberflächen-Elfen anrichten, verändert sich Drizzts Weltanschauung vollständig, denn ihm wird mit einem Mal klar, wie grausam seine Artgenossen doch sind.
Das Hörspiel: Im Grunde genommen gilt hier dasselbe, das ich auch schon in der Rezension zu Teil Eins des Hörspiels angemerkt habe, weswegen euch einige Teile bekannt vorkommen mögen. Letztendlich wurden alle drei Teile des Drizzt-Hörspiels zusammen produziert, weswegen es eben nahe liegt, dass sie qualitativ ähnlich sind. Ein Hörspiel unterscheidet sich schon rein vom erzählerischen Standpunkt von einem Roman. Ein Hörspiel muss kürzer gestaltet sein und wird generell ganz anders aufgezogen, um den Inhalt eines Romans vernünftig wiederzugeben. Auch beim zweiten Teil zeichnet Günther Merlauch für die Umsetzung des Romans in ein passendes Hörspielformat verantwortlich Logischerweise wird Drizzt Do’Urden auch weiterhin von Tobias Meister gesprochen, dessen Stimme mit Sicherheit Vielen als die Synchronstimme von Brad Pitt oder Kiefer Sutherland bekannt ist. Dennoch denkt man beim Hören des Hörspiels nicht an diese Schauspieler oder an Hollywood. Tobias Meister schafft es hervorragend, Drizzt darzustellen, und seine Stimme passt meiner Meinung perfekt zu dem melancholischen Dunkelelfen. Das Hörspiel an sich ist ebenso gut und professionell produziert. Die Musik ist passend komponiert, die Soundeffekte wirken stimmig und auch die Geschwindigkeit des gesamten Werkes ist gut gewählt. Was ein wenig stört, ist die Tatsache, dass die meisten Namen und Bezeichnungen eher amerikanisch ausgesprochen werden und nicht in einem deutschen Tonfall, aber daran gewöhnt man sich recht schnell. Allerdings ist mir auch aufgefallen, dass von einigen spezifischen D&D-Ausdrücken, wie beispielsweise dem Drider (Drinne), nicht die deutsche Version genutzt wird, sondern die englische eingedeutscht wurde. Ein kleines, aber feines Manko.
Fazit: Der zweite Teil des Drizzt-Hörspiels kann an die Klasse des ersten Teils ohne Probleme anknüpfen, was aber auch nicht verwunderlich ist, denn die Trilogie wurde in einem Rutsch produziert und ist als ein Werk zu betrachten. Die Story wurde gut in das Hörspiel-Format umgewandelt und auch die Sprecher, sowie Musik und Soundeffekte sind hervorragend gewählt und produziert. Was mir persönlich nicht so gut gefallen hat, ist, dass Namen und Bezeichnungen amerikanisch und nicht deutsch gesprochen wurden. Außerdem fiel mir negativ auf, dass einige D&D-Ausdrücke nicht in der deutschen Version benutzt wurden. Aber diese Kleinigkeiten kann man verschmerzen, denn die Lauscher haben dennoch ein erstklassiges Hörspiel abgeliefert. Drizzt- und Hörspiel-Fans sollten auf jeden Fall zugreifen, aber auch alle, die gerne mal ein Fantasy-Hörspiel antesten möchten, sollten ein Ohr riskieren, zumal der Preis des Hörspiels mit unter 10 Euro mehr als fair ist.
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