Links zur Rezension Der Wächter im DunkelErster Eindruck: Optisch gesehen halten sich Cover und CD-Gestaltung sinnigerweise an die der ersten beiden Teile der Reihe. Das Cover ist Werk von Tim Seeley und Blond, das Artwork im Inneren des Booklets stammt von Todd Lockwood und Joel Thomas. Im Inneren findet man wieder eine schmucke Karte, diesmal die des Unterreichs.
Inhalt (Vorsicht Spoiler!): Der dritte Teil der Reihe beginnt genau dort, wo Teil Zwei geendet hat. Drizzt Do’Urden hat seiner Heimatstadt, seiner Familie und der gesamten bösartigen Drow-Rasse den Rücken gekehrt, nachdem die Do’Urdens seinen Vater, Freund und Mentor Zaknafein der Spinnenkönigin Lolth geopfert haben, um die Gunst der dunklen Göttin wiederzuerlangen. Drizzt hat endgültig eingesehen, dass er nur Verachtung für die bösartige Lebensweise seiner Rasse hegt und er selbst auch nicht nur annähernd so sein kann, wie die normalen Drow. Der Dunkelelf verlässt seine Heimat und flüchtet in die weit reichenden Tiefen des Unterreichs, wo er die nächsten 10 Jahre allein, nur mit Guenhwyvar, der schwarzen Pantherin, als sporadische Gefährtin, verbringt. Drizzt, der ein hervorragender Krieger ist, wird mehr und mehr zu einem Jäger, einem Tier, dessen Emotionen nur vom Überlebensgedanken getrieben werden. Nach 10 Jahren entschließt sich Drizzt, den Jäger zu bekämpfen und sucht Hilfe in Blingdenstein, der Heimat der gutartigen Svirfnebli – den Tiefengnomen. Dort trifft er auf Belwar, den Höhlenvater, dem der Dunkelelf Jahre zuvor das Leben gerettet hatte, als eine Drowpatrouille, zu der auch Drizzt gehörte, eine Exkursion der Tiefengnome überfiel und alle anderen tötete. Belwar nimmt den Drow auf und verbürgt sich für ihn und bald werden die beiden Freunde. Als aber die Familie des Dunkelelfen wieder Rache sucht und einen fürchterlichen Gegner auf Drizzts Fährte ansetzt, werfen die Tiefengnome den Dunkelelf aus ihrer Stadt. Drizzt entscheidet sich, zur Oberfläche zu ziehen und überraschenderweise begleitet ihn Belwar…
Das Hörspiel: Im Gegensatz zu meiner ersten Annahme ist die Reihe mit Teil 3 noch nicht abgeschlossen, denn die Lauscher haben sich nicht an den drei englischen Büchern, sondern an den sechs deutschen orientiert. Dies ist aber nicht besonders schlimm, auch wenn man nach Teil Drei nun ein wenig Wartezeit mitbringen muss, bis die abschließenden Teile, wahrscheinlich im nächsten Jahr, erscheinen werden. Was die Qualität und die Art und Weise des dritten Teils angeht, so gilt hier dasselbe, das ich auch schon in den Rezensionen zu Teil Eins und Teil Zwei des Hörspiels angemerkt habe, weswegen euch einige Teile bekannt vorkommen mögen. Letztendlich wurden alle drei Teile des Drizzt-Hörspiels zusammen produziert, weswegen es eben nahe liegt, dass sie qualitativ ähnlich sind.
Ein Hörspiel ist anders gestaltet als ein Roman. Daran besteht kein Zweifel. Günther Merlauch, einer der beiden Lauscher, beweist aber auch im dritten Teil der Drizzt-Reihe, dass er sein Handwerk hervorragend versteht, denn er hat die Romanvorlage erstklassig ins Hörspiel-Format portiert. Logischerweise wird Drizzt Do’Urden auch weiterhin von Tobias Meister gesprochen, der Synchronstimme von Filmgrößen wie Brad Pitt oder Kiefer Sutherland. Aber beim Lauschen des Hörspiels denkt man keineswegs an Hollywood oder TV-Serien, denn die Stimme von Tobias Meister ist – ebenso wie die restlichen Stimmen – äußerst passend gewählt. Die dunkle, leicht rauchige Stimme des Sprechers passt hervorragend zu dem Bild, das man von dem melancholischen Dunkelelfen hat.
Das Hörspiel an sich ist ebenso gut und professionell produziert. Die Musik ist passend komponiert, die Soundeffekte wirken stimmig und auch die Geschwindigkeit des gesamten Werkes ist gut gewählt. Was weiterhin ein wenig stört, ist die Tatsache, dass die meisten Namen und Bezeichnungen eher amerikanisch ausgesprochen werden und nicht in einem deutschen Tonfall, aber daran hat man sich mittlerweile gewöhnt, außerdem würde es jetzt kaum noch Sinn machen, auf eine rein deutsche Aussprache umzuschwenken.
Fazit: An der Güte des Hörspiels ändert sich auch mit dem dritten Teil nichts. Die Geschichte bleibt spannend, wenn auch nicht abgeschlossen, und die Qualität der Produktion an sich ist der der ersten Teile ebenbürtig, was auch kein Wunder ist, denn alle drei Teile wurden ja zusammen und in einem Rutsch produziert. Was mir persönlich immernoch nicht so gut gefällt, ist die Tatsache, dass Namen und Bezeichnungen amerikanisch und nicht deutsch ausgesprochen werden, aber wie bereits angesprochen würde eine jetzige Änderung überhaupt keinen Sinn mehr machen. Außerdem fiel mir negativ auf, dass einige D&D-Ausdrücke nicht in der deutschen Version benutzt wurden. Aber diese Kleinigkeiten kann man verschmerzen, denn die Lauscher haben dennoch ein erstklassiges Hörspiel abgeliefert. Drizzt- und Hörspiel-Fans sollten auf jeden Fall zugreifen, aber auch alle, die gerne mal ein Fantasy-Hörspiel antesten möchten, sollten ein Ohr riskieren, zumal der Preis des Hörspiels mit unter 10 Euro (bei Amazon derzeit für ca. 8 Euro) mehr als fair ist.
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