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Witchfire Trilogy Book2 - Shadow of the Exile
Bewertung:
(4.8)
Von: Gordon Gurray
Am: 11.11.2003
Autor:Matt Staroscik
Typ:
System:d20
Setting:Iron Kingdoms
VerlagPrivateer Press
ISBN/ASIN:
Inhalt:64 Seiten, Softcover
Sprache:Englisch

Witchifre Trilogy Book 2 - Shadow of the Exile

 "Corvis schmort noch immer von Alexia's Wut, die sie in der "Longest Night" über die Stadt gebracht hat. Nachdem sie die antike Witchfire-Klinge an sich gerissen hat, will sie nun ihre Mutter und ihren Hexenzirkel wieder erwecken - was den Untergang des Königreichs Cygnar bedeuten könnte."

 

So dramatisch leitet der Klappentext die zweite Episode der preisgekrönten Witchfire-Trilogie ein und lässt auf eine spannende Fortführung der Geschehnisse des ersten Teils ahnen. Und um das vorweg zunehmen: Der zweite Teil steht dem ersten in nichts nach. Die geistigen Väter von "Privateer Press" machen im zweiten Band rigoros dort weiter, wo sie den ersten Band beendet haben, und das sowohl in Hinsicht auf das Abenteuer selbst als auch in der weiteren Einführung in die Welt der "Iron Kingdoms" Als kurze Erinnerung: Die "Iron Kingdoms" sind ein Mix aus typischer mittelalterlicher Fantasy und Dampfzeitalter. (Mehr dazu könnt ihr in der Rezension zum ersten Band der Witchfire-Trilogie hier im RPG-Gate lesen.) Während im ersten Teil "The Longest Night" eher die Stadt Corvis und ihre Umgebung näher betrachtet wurden, liegt das Hauptaugenmerk im zweiten Buch mehr auf den anderen Königreichen, die zur Welt der "Iron Kingdoms" gehören. Neben dem Königreich Cygnar, in dem auch Corvis liegt, werden die Königreiche Khador, Ord, Llael und das Protektorat Menoth kurz beschrieben. Ferner gibt es einen kleinen Überblick über die Reiche, die sich jenseits der "Iron Kingdoms" befinden und den Rest der Welt "Immoren" bilden. Diese Kurzbeschreibungen geben einen guten Einblick in die Welt "Immoren", bieten aber keine Basis zum Spielen in anderen Reichen aus dem Königreich Cygnar. Wer mehr Informationen über "Immoren" und die "Iron Kingdoms" erfahren möchte, sollte sich dann doch das "Iron Kingdoms"-Quellenbuch zu Gemüte führen. Das ist auch weiter nicht schlimm, denn das Buch respektive die Trilogie will ja auch nur in die Welt "Immoren" einführen und sie nicht ausführlich darlegen, denn immerhin handelt es sich bei der Witchfire-Trilogie um ein Abenteuer und nicht um ein Quellenbuch.

 

Wie schon erwähnt setzt der Plot des zweiten Abenteuers der Trilogie dort an, wo der erste Teil "The Longest Night" geendet hat. Trotzdem ist es nicht unbedingt notwendig, den ersten Teil gespielt zu haben. Das zweite Buch ist so designed, dass es auch separat gespielt werden kann. In jedem Fall setzt die Geschichte ein paar Tage nach den Geschehnissen in der "Longest Nigh" ein und verdichtet sich schnell zu einer interessanten Hetzjagd.

 

Die kleine Armee Untoter, die Alexia Ciannor am Ende des ersten Teils nach Corvis geschickt hatte, hat die Stadt gut verwüstet, und hier und da brennen immer noch einige Feuer. Diebe und Plünderer treiben noch immer ihr Unwesen in der Stadt und werden gnadenlos von der Stadtwache gejagt. Alexia hat den Angriff genutzt, um die Leiche ihrer Mutter und die sagenumwobene Witchfire-Klinge aus den Katakomben der Church of Morrow zu entfernen. Mittlerweile ist sie bereits auf dem Weg zu einem antiken Tempel, der die Macht haben soll, die Toten wieder zu beleben, und Alexia will genau dies mit ihrer Mutter und dem Hexenzirkel tun. Im ersten Akt des Abenteuers werden die Helden nach und nach etwas über die Intentionen von Alexia erfahren und ihr hinterher jagen, um sie zu stoppen. Akt Zwei bringt die SC schließlich in den antiken Tempel, wo sie nach Alexia suchen und sie finden müssen, bevor sie ihren Plan ausführen kann. Wenn sie schließlich im dritten Akt zurück nach Corvis kommen, werden sie feststellen, dass die Stadt von einem alten Feind übernommen und Vater Dumas gefangen genommen wurde. Eine Rettungsaktion liegt hier nahe.

 

Das Buch im farbigen Softcover-Einband ist, wie sein Vorgänger, mit 64 Seiten ein recht dickes Abenteuer. Das Cover ist ein ansprechend gemaltes Bild von Matt Wilson, das Alexia Ciannor darstellt. Das Cover selbst ist layouttechnisch wie der erste Band gehalten und sorgt so für eine zweifelsfreie Zuordnung zu diesem. Wiederum beschränkt sich die Farbe nur auf den Einband, das Interieur des Buches ist in schwarzweiß gehalten, wobei aber auch hier der sehr hohe Standard der Illustrationen, wie schon im ersten Teil, gehalten wurde. Sowohl Zeichnungen als auch Karten sind qualitativ gesehen von allererster Güte und passen tatsächlich eigentlich immer zu den Textpassagen, bei denen sie sich befinden. Die Textpassagen und Infokästen sind ordentlich angeordnet und übersichtlich gestaltet. Das Buch ist in sechs Kapitel unterteilt: die Einführung, in der die Informationen über die "Iron Kingdoms" zu finden sind, die drei Akte der Storyline, die Anhänge, die die Statistiken zu Monstern, NSC?s und den Feuerwaffen liefern, und die Handouts. Das Abenteuer basiert auf dem D20-System und erfordert das 3. Edition Spielerhandbuch zum Spielen. Es ist für eine Charaktergruppe der dritten bis fünften Stufe ausgelegt, wobei es sich leicht anpassen lässt. Ein paar zusätzliche Regeln (z.B. zum Kampf mit Feuerwaffen) werden von Privateer Press auf deren Website zur Verfügung gestellt und stehen zum Download unter www.privateerpress.com bereit.

 

Fazit:

Wer die Rezension zum ersten Witchfire-Buch gelesen hat, weiß, wie ich über vorgefertigte Abenteuer denke. Derjenige weiß aber auch, dass ich den ersten Band für ein hervorragendes Abenteuer halte, und das ist mit dem zweiten Band nicht anders. Privateer Press hat es geschafft, die Qualität kontinuierlich auf einem hohen Niveau und die Storyline interessant und spannend zu halten. Auch dieses Abenteuer kann jedem Spielleiter nur empfohlen werden, denn es ist einfach grandios. Selbst Spielleiter, die in ihrer eigenen Welt spielen, können das Abenteuer (wie das erste übrigens auch) schnell und leicht anpassen und in ihrer Welt gebrauchen. "Shadow of the Exile" baut auf dem ersten Band auf und ist von den Anforderungen und den Begegnungen her dementsprechend anspruchsvoller, wobei aber die Balance sehr ausgefeilt erscheint. Einzig allein die Tatsache, dass der Inhalt in schwarzweiß gehalten ist, scheint ein kleiner Nachteil zu sein, der aber eigentlich keiner ist, denn allein die schwarzweißen Illustrationen bringen doch ein ganz eigenes Flair in das Layout des Buches.

 

Anmerkung:

Laut Privateer Press wird es auch in Zukunft viele weitere Supplements zum "Iron Kingdoms" Setting geben. Eine Welt, bei der sich in meinen Augen mehr als nur ein schneller Blick lohnt.