Witchfire Trilogy Book 3: The Legion of Lost Souls"Als Raelthorne das Leben in Corvis mit seiner Armee der seltsamen und fremden Skornes erstickt, werden unsere Helden zur letzten Chance, die dunklen Pläne des Exile zu stoppen. Hoffnung liegt in einer niederträchtigen Klinge, einer uralten Legende, und einem psychotischen heranwachsenden Mädchen, das nicht weiß, wann es aufhören muss. Dies ist die letzte Stunde. Dies ist der Tag der Tage..."
So lautet der Teaser-Text auf der Rückseite des dritten und letzten Teils der Witchfire-Trilogie aus dem Hause "Privateer Press". "Legion of Lost Souls" knüpft logischerweise an die Ereignisse des zweiten Teils der Saga an. Dabei schaffen es die Designer der Trilogie - Matt Staroscik und Michael Kilmartin - mit diesem abschließenden Band sogar noch, die ersten beiden Teile, sowohl in Umfang, als auch in Intensität und Spannung des Plots zu überbieten. Dennoch differenziert sich der dritte Teil der Saga schon ein wenig von den anderen Werken, denn ihm fehlen die Einführungen und Kurzbeschreibung zu den "Iron Kingdoms". Lediglich werden ein paar Organisationen, die für das Abenteuer wichtig sind, erläutert und beschrieben. Das fällt aber weiter nicht ins Gewicht, denn alles was zum stilechten Spielen der Trilogie notwendig ist, konnte der Spielleiter und auch die Spieler in den ersten beiden Bänden erfahren. Wer tiefer in das Privateer Press eigene Iron Kingdoms Setting einsteigen will, sollte sich sowieso das Quellenbuch zu dieser Welt zu legen. Der Schwerpunkt des dritten Teils der Witchfire-Saga liegt eindeutig auf der Weiterführung und dem letztendlichen Abschluss der äußerst spannenden Storyline.
Wie bereits erwähnt, ist die Story umfangreicher im Vergleich zu den ersten beiden Bänden und setzt genau da an, wo der zweite Teil endete. Die Stadt Corvis ist mehr oder weniger verwüstet und befindet sich unter Kriegsrecht, denn Vinter Raelthorne hat praktisch über Nacht die Stadt unter seine Gewalt gebracht. Seine Inquisitoren haben die Regierung hingerichtet und deren Platz eingenommen, während Raelthorne selbst, eine Armee zusammenrauft, die aus tausenden der seltsamen Skornes besteht. Bald schon soll diese Armee in Corvis einmarschieren und die Stadt einnehmen. Raelthorne plant das Königreich Cygnar anzugreifen und die Hauptstadt Caspia in seine Hände zu bringen. Das Problem dabei ist, das die Augen der Armeen des Königreichs auf andere Grenzen gerichtet sind, denn die Grenzen jenseits von Corvis werden als sicher betrachtet. So ist die nächste cygnarische Armee Wochen von Corvis entfernt. Nun liegt es an den Helden, in einem gewagten Spiel, die Invasion auszuhalten. Schon bald treffen sie auf eine alte Bekannte, Alexia Ciannor, mit der sich die Helden, trotz früherer Reibereien, nun verbünden müssen, um die "Legion of Lost Souls" wiederzuerwecken, denn nur diese wäre in der Lage, die drohende Invasion aufzuhalten. In Akt Eins werden die Helden von dieser Legion erfahren und das man diese mit der Kraft der Witchfire-Klinge wiedererwecken kann. So müssen die Helden im ersten Akt in die "Undercity" von Corvis eindringen und ein altes Artefakt finden, das die Gruft der Legion später öffnen kann. Akt Zwei ist ein eher gradliniger Teil, denn die Helden und Alexia müssen zu den Dragonspine Peaks reisen, die Gruft der Legion öffnen, diese erwecken und zurück nach Corvis führen. Akt Drei birgt schließlich das große Finale der mächtigen Trilogie. Die Helden haben einige Sidetasks zu erledigen und erleben die Schlacht zwischen der Legion und Raelthornes Armee hautnah. Und am Ende gibt es natürlich noch einige Überraschungen, die ich hier nicht vorwegnehmen möchte.
Waren die ersten beiden Abenteuer der Trilogie mit 64 Seiten bereits üppig bestückt, so sprengen die 96 Seiten des finalen Teils sogar diese Ketten. Das farbige Softcover ist in gewohnt hervorragender Qualität und lässt sich auf den ersten Blick sofort den restlichen Teilen der Saga zuordnen. Das Interieur ist wiederum in schwarz-weiß gehalten, wobei auch hier wieder die exzellenten Illustrationen ein stimmungsvolles Flair hervorrufen und passend zu den übersichtlich angeordneten Texten, Infokästen und Karten in das Layout eingefügt sind. Das Buch ist in fünf Kapitel unterteilt: die Einleitung mit den Beschreibungen der Organisationen, die drei Akte, die den Plot beschreiben und die Anhänge, die neue Monster, NSC's und Gegenstände liefern. Das Abenteuer basiert auf dem D20 System und erfordert das 3. Edition Spielerhandbuch von D&D zum spielen. Es ist ausgelegt für eine Charaktergruppe der fünften bis siebten Stufe, wobei sich das Abenteuer leicht anpassen lässt. Ein paar zusätzliche Regeln (z.B. zum Kampf mit Feuerwaffen) wird von Privateer Press auf deren Website zur Verfügung gestellt und stehen zum Download unter www.privateerpress.com bereit.
Fazit: Wie die ersten beiden Episoden der Trilogie, kann man den abschließenden Band jedem Spielleiter nur wärmstens empfehlen. Wahlweise als Finale der ersten beiden Abenteuer oder auch als Alleinabenteuer spielbar, erreicht dieses Abenteuer einen selten da gewesenen hohen Standard. Selbst wer vorgefertigte Abenteuer nicht so gerne mag, kann sich dieses Abenteuer ohne Bedenken zu legen, zumal auch dieser Teil ohne größere Probleme in eine eigene Welt eingefügt werden kann. Da "The Legion of Lost Souls" auf den ersten beiden Teilen der Saga aufbaut, sind die Anforderungen an die Spieler bereits recht hoch, die Balance des Spiels bleibt dabei jedoch sehr gut gewahrt. Obwohl auch dieser Band vom inneren Layout her in schwarz-weiß gehalten ist, bringen gerade die stilvollen schwarz-weiß Zeichnungen und Illustrationen einen eigenen exzellenten Stil mit sich. Einzig und allein die Karten hätte man farbig gestalten können.
Anmerkung: Wer am "Iron Kingdoms" Setting und der Welt "Immoren" gefallen gefunden hat und sich mehr für diese Welt interessiert, der kann sich freuen, denn die Jungs von Privateer Press werden diese Welt stetig erweitern und neue Supplements zum Setting herausbringen. Einige sind bereits erschienen. (Siehe dazu die Website von Privateer Press) |
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