The Wizard Furthering the plots of the Red Wizards of Thay while spinning his own webs, he works in the shadows, manipulating the highest reaches of power.
The Woman Tormented by the ghosts of the past and her own passions, she walks the fine line between sanity and madness, and her obsession may destroy the one thing she loves most.
The Man A visionary who cares nothing for the petty squabbling of those in power, his one desire is to accomplish his greatest work.
Lies of Light ist das zweite Buch aus der Watercourse Trilogy von Philip Athans, aus der ich schon den Vorgänger Whispers of Waves hier rezensiert habe. Da sich Aufmachung und Struktur sehr ähneln, werde ich in dieser Rezension besonders auf die Unterschiede eingehen. Die Aufmachung entspricht dem ersten Teil, jedoch gefällt mir das Cover Artwork von Critchlow wesentlich besser, zu sehen ist Devorast in einer Luftblase während einer Verhandlung unter Wasser mit einigen Naga. Im Buch findet man die längst überfällige Karte der Stadt Innarlith, man erhält also die gewohnt gute Paperback-Qualität der Küstenmagier.
Der Autor hat auch hier wieder 68 sehr kurze Kapitel aus jeweils anderen Perspektiven verfasst, die Handlung erstreckt sich nun jedoch nur über 4 Jahre. Während er also im ersten Buch den Werdegang aller Charaktere beschreibt und sozusagen die Szene vorbereitet, arbeitet Lies of Light jetzt ganz konkret auf das große Finale der Trilogie hin. Dabei behält er den gleichen Stil bei, auch Lies of Light ist völlig untypische Kost für Fans der Vergessenen Reiche. Insbesondere gelingt es ihm dieses Mal, die wenigen auftretenden Kampfhandlungen nun spannender zu gestalten, zumal sie jetzt mehrheitlich plotrelevant sind. Insgesamt liest sich Lies of Light also sehr flüssig und von der technischen Seite her gibt es nichts auszusetzen.
Die Handlung spielt nach wie vor in und um Innarlith, einer unabhängigen Hafenstadt am östlichen Rand des Lake of Steam. Hauptthematik bleibt weiterhin die Lokalpolitik mit all ihren Romanzen und Intrigen. Dabei zeichnet der Autor ein immer exakteres Bild des kleinen Stadtstaates und seiner Bewohner. Für eine RPG-Runde könnte man diese Stadt sehr gut als Ausgangspunkt einer Kampagne wählen, gerade wenn man einmal ein paar politische oder Detektivabenteuer leiten möchte, man erhält wirklich schön ausgearbeitete Hintergrundinformationen. Inhalt mit kleinen Spoilern:Ein Hauptplot beinhaltet den Plan von Devorast, einen Kanal zwischen dem Lake of Steam und dem Nagaflow zu bauen. Das hätte radikale Auswirkungen auf die Handelswege der ganzen Region, da es bisher keine Wasserwege nach Norden in die Sea of Fallen Stars (Cormyr etc.) gibt. Während der Ransar, das Oberhaupt der Stadt, darin eine Chance sieht, seine Stadt zu einem bedeutenden Handelsemperium aufsteigen zu lassen, zieht dieser Plan vor allem eine Menge Feinde an. So sind längst nicht alle Naga mit dem Plan einverstanden und viele Feinde attackieren die Baustelle.
Weiterhin sieht Marek Rymüt, der Rote Magier aus Thay, sein Monopol auf den magischen Transport von Gegenständen und Personen gefährdet und beginnt, Devorast auf verschiedene Arten das Leben schwer zu machen, indem er unter anderem die Arbeiter auf der Baustelle attackieren lässt. Aber Devorast lässt sich einfach nicht von seinem Ziel abbringen und findet sogar in einem Feind Rymüts einen verbündeten Alchemisten, der ihn mit Sprengstoff versorgt.
Parallel dazu schickt sich der Magier an, einen leicht beeinflussbaren Senator als neuen Ransar der Stadt zu etablieren, und unterstützt diesen mit seiner Privatarmee aus Firedrake-Mischlingen. Doch Devorast hat mit seinem Plan weltweit Aufsehen erregt, so dass sogar andere Staaten wie Cormyr beginnen, ihn zu unterstützen, da sie alle darin nur Vorteile sehen.
Daneben webt Athan eine komplexe Liebesgeschichte: Die Tochter des Chefarchitekten (eben diese junge Frau mit den schweren psychischen Problemen aus Teil 1) ist verliebt in Devorast, der ihr aber nicht die Liebe und Aufmerksamkeit gibt, die sie verlangt. Aber alle wollen, dass Willem Korvan sie heiratet, der aber wiederum die Nichte von Marek Rymüt liebt, der wiederum dagegen ist. Nebenbei bringt der Rote Magier den Feuergenasi, der sich aus der Gosse zum wohlhabenden Senator hochgearbeitet hat, in Stellung als nächsten Anwärter auf den Platz des Ransars.
Auch am Ende von Teil 2 bleiben noch eine Menge Fragen offen und man darf gespannt sein auf das große Finale. Fazit:Zu allererst einmal muss ich meine ziemlich gute Note des ersten Teils relativieren. Dieses Buch hier ist eigentlich in allen Belangen noch ein kleines Stück besser als Whispers of the Waves, trotzdem vergebe ich eine schlechtere Note. Das liegt daran, dass es für mich einfach etwas völlig Neues war für einen Vergessene-Reiche–Roman. Und diese Besonderheit alleine hat meinen Eindruck des ersten Buchs unverhältnismäßig positiv beeinflusst, ein Bonus, den der zweite Teil dann natürlich nicht mehr hat. Trotz allem bleibt unter dem Strich ein unterhaltsames Werk, das einfach genau den Job erledigt, den das zweite Buch einer Trilogie meiner Meinung nach primär schaffen muss: Eine positive Erwartungshaltung auf das Finale aufbauen und für eben dieses eine gute Ausgangsposition schaffen – und genau das ist sehr gut gelungen.
Kleine Abzüge gibt es trotzdem, weil man beim Lesen zwischenzeitlich einfach das Gefühl bekommt, dass sich manche Themen wiederholen, so habe ich zum Beispiel die ständig detailliert beschriebenen psychischen Probleme der Tochter des Chefarchitekten irgendwann satt gehabt. Vielleicht hatte ich auch erwartet, dass durch den engeren Zeitrahmen vielleicht die Story an sich an Geschwindigkeit zulegt, was aber ausblieb. Dadurch wirkt es meiner Meinung nach ein wenig in die Länge gezogen, als wären ein paar Lücken gefüllt worden, um die geforderte Seitenzahl exakt einzuhalten.
Das klingt jetzt aber dramatischer als es sich gelesen hat, ich habe dieses Buch sehr gerne gelesen und kann die Reihe nach wie vor jedem Fan der Reiche empfehlen, der einmal einen anderen Blickwinkel auf diese Welt sehen möchte oder sich besonders für diese Gegend interessiert, und meine Wertung für die ersten beiden Bücher lautet rückblickend 4 gute solide Punkte mit der Hoffnung auf ein sehr gutes Finale. |
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