Sharner Kobold Sharner Kobold

 

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The Goodlund Trilogy 1 - Warrior's HeartWarrior's Heart
Bewertung:
(0.9)
Von: Heretic
Alias: Heretic
Am: 22.04.2007
Autor:Stephen D. Sullivan
Typ:Roman
Setting:Dragonlance
VerlagWizards of the Coast / Mirrorstone
ISBN/ASIN:0-7869-4187-1
Inhalt:247 Seiten, Paperback
Sprache:Englisch

Der Roman "Warrior's Heart" ist der erste Teil der neuen Dragonlance-Romane, die im Rahmen der Mirrorstone-Books-Reihe erschienen sind, sich größtenteils an jüngeres Publikum richten und dieses von der Qualität der D&D-Romane überzeugen sollen.

Um was geht es also in diesem Roman, der auf Krynn, der Heimat des Dragonlance-Settings, angesiedelt ist?

 

Ein weiblicher solamnischer Ritter namens Catriona Goodlund ist nach langer Wanderfahrt auf dem Weg nach Hause (Purespring), um bei ihrer Familie um Vergebung für den von ihr verschuldeten Tod ihrer Tante (Sie ist zumindest der Meinung, dass sie das ist), die auch ein Ritter war (und von Banditen niedergemacht wurde, als sie versuchte, die von den Banditen entführte Catriona alleine zu befreien ...), zu erbitten. Sie und ihr Knappe Rohawn reisen mit einer Karawane in Richtung Silverpurse, als zu ihrer Karawane drei Söldner hinzustoßen: Gillean Rickard, ein Kämpfer, in dem Catriona Goodlund ihren alten Freund Alric Arngrimm wiederzuerkennen glaubt, Karise Tarn, eine "Doppel"-Klerikerin sowohl des Gottes Sirrion als auch seiner Gemahlin Shinare, und Shara, ein weiblicher Halbelfenmönch. Auf dem Weg nach Purespring wird die Karawane dann von einer Gruppe Gargoyles angegriffen, die nach hartem und langweiligst beschriebenem Kampf mittels lapidaren Kopfabschlagens besiegt werden können. Danach zieht die Karawane weiter nach Silverpurse, wo Karise und Gillean sich nach Arbeit umsehen, Catriona ihren Knappen Rohawn ablädt, um alleine nach Purespring zu gehen, und Shara sich von ihnen trennt, um weiter zu wandern. In der Zwischenzeit begegnet Rohawn dem jungen Magier Erikoff, der seinen eigenen Orden gegründet hat und deshalb von seinen Gildenoberen auf Abenteuer geschickt wurde, um "den Leuten zu helfen" (Ja, ich habe es auch nicht wirklich verstanden, wo da die Logik und vor allem der Zusammenhang liegt ...).

Schließlich machen auch Karise und Gillean die Bekanntschaft Erikoffs und man beschließt, dass man die Wartezeit bis zu Catrionas Rückkehr doch mit der Erledigung eines Söldnerauftrags verkürzen könnte und so brechen die vier zusammen mit einer Karawane auf.

Während Catriona auf ihrem Weg nach Purespring bald Gesellschaft von Shara bekommt, begegnet den anderen Protagonisten auf ihrer Reise ein blauer Drache und sie stellen fest, dass die Siedlungen im Umkreis von einem blauen Drachen und seinem Drachenreiter terrorisiert werden ... Sie schaffen es jedoch, die Karawane vor diesem zu verstecken ... Als Catriona zusammen mit Shara in Purespring ankommen, finden sie dieses verwüstet und entvölkert vor. Das Artefakt namens "Heart of Purespring", das bisher für die ständige Wasserversorgung der künstlichen Oase mitten in der Wüste gesorgt hatte (Der Beschreibung nach ist die Siedlung weder in einem Wadi noch an einem kartesischen Brunnen ...), ist von Viktor und Thane geraubt worden und der heilige Schrein nebst überalterter, runzliger und mittlerweile halb wahnsinniger "Mesnerin" wurde verwüstet und geplündert.

Dann kehren die Protagonisten zurück und es folgen mehrere Schlachten und Nebenhandlungsfäden (die so langweilig und langatmig sind, dass ich auf diese nicht eingehen werde), in deren Verlauf auch Rohawn entführt wird und vom gar schrecklichen Viktor in bester Darth-Vader-Manier in seiner Zelle verdroschen wird. Bei der letzten Schlacht bekommt der Drachenreiter Viktor, der im Bunde mit jenseitigen Mächten steht (Er hat sogar einen Imp als Berater) und die Dorfbewohner der von ihm unterworfenen Siedlungen sogar ins Unterreich und an seine Alliierten verschachert, eine Sterbeszene, die gerade mal 3 Sätze umfasst. Catriona rammt ihm das Schwert in die Brust und dann fällt er tot nach hinten, das war's. Der blaue Drache Thane wird schwer verwundet. Nach kurzer Zeit befreien die Helden dann noch Rohawn und ein paar andere Gefangene aus der einst vom Himmel gefallenen Festung Viktors und entdecken dann das Herz ...

Kurz vor Ende trennt sich die Gruppe und während Catrionas Gruppe den Weg zurück zum Eingang der Festung findet, begegnen Karise und Erikoff zusammen mit ein paar der Gefangenen (Die natürlich dem Drachenodem zum Opfer fallen) dem schwer verwundeten Thane und flüchten vor ihm in einen Wasserfall. Die Lage scheint aussichtslos, als dem schwer verwundeten Erikoff einfällt, wie man aus dieser Situation herauskommt.

Jetzt folgt ein Cliffhanger der allermiesesten Sorte, als die Gruppe um Catriona sich bespricht und auf einmal wie aus dem Nichts Karise erscheint, die auf Thane reitet und die Herausgabe des Artefakts fordert. Ende des Romans.

Man erfährt weder, was mit Erikoff passiert ist, noch erfährt man, wieso die unsympathische Klerikerin auf einmal die Seiten gewechselt hat.

Fazit:

Ursprünglich dachte ich, "Warrior's Heart" sei ein leicht zu lesender, mittelmäßiger Fantasyroman für den Massenmarkt, der günstig produziert wurde, und ich sei im Vorfeld zu vorurteilsbehaftet gewesen, nachdem ich das Cover gesehen und mir meinen Teil dazu gedacht hatte. Doch leider wurde ich eines Schlimmeren belehrt, denn dieses Buch ist wirklich für den Massenmarkt gemacht, auf dem ein weiterer Schundroman leider nicht auffällt.

Ich habe versucht, die produktionstechnischen und artverwandten Faktoren (billiges, braunes, dünnes und raues Recyclingpapier, das mich immer noch an John-Sinclair-Heftchen erinnert, minderwertiger Softcovereinband und ein schlechtes Handgefühl) zu ignorieren und pur sowohl den Lesespaß als auch den Unterhaltungswert zu betrachten, was mir jedoch in Anbetracht der flach geschilderten Charaktere wie zum Beispiel Erikoff oder Catriona nicht gelang. Von Ersterem nehme ich stark an, dass er nur ein "Redshirt" ist, um etwas Dramatik in die Handlung einzubringen, da ich davon ausgehe, dass er von Karise oder Thane getötet wurde. Die Charaktere machen keinerlei Entwicklung irgendeiner Art durch, sie bleiben trotz bemühter Versuche des Autors farb- und

– was noch viel schlimmer ist – charakterlos, ich vermisse eine gewisse Einzigartigkeit der Charaktere. Was jedoch dem Lesegenuss ebenfalls abträglich ist: Es werden Charaktere eingeführt, die zumindest für die Handlung dieses Buches keinerlei Handlungsrelevanz oder gar Bezug zur genannten Handlung aufweisen. So ist zum Beispiel die Halbelfe Shara meiner Meinung nach nur zur Erhöhung des Coolnessfaktors in der Gruppe und Erikoff ist der Quotenmagier. Rohawn kommt nur selten über seine Rolle als Sidekick hinaus und man bekommt stellenweise das Gefühl, dass er nur insofern eine Rolle spielt, als dass man ihn braucht, damit sich beim Leser gegenüber dem Schurken Viktor leichter Antipathie aufbauen kann.

Doch all die genannten Punkte wären nicht schlimm, wenn, ja, wenn der Roman beziehungsweise Teile seiner Handlung glaubhafter wären. Während die Helden, besonders Catriona, die überflüssigerweise auch noch den infantilen Spitznamen "Cat" hat, im Kampf gegen die Gargoyles teilweise kurz vorm Sterben sind, besiegt Catriona gen Ende von "Warrior's Heart" nach drögem, fast schon pedantisch genau beschriebenem und vor allem langen Kampf den fiesen Drachenreiter Viktor in drei Sätzen, ohne dabei selbst ernsthaft verletzt zu werden.

Genauso unglaubwürdig und willkürlich inszeniert wirkt der Verrat durch Karise Tarn am Ende des Romans. Was aber noch schlimmer ist: Erikoffs Schicksal wird offengelassen und mit keinem Wort wird erwähnt, ob er lebt oder stirbt.

Ich lese sehr gern Fantasyromane und meist auch zügig, aber "Warrior's Heart" ist leider das Buch, das mich aufgrund drögen Schreibstils, langweilig beschriebener Kämpfe und absolut nicht fesselnder Handlung (08/15-Artefaktjäger mit etwas verändertem "Kämpfe gegen den Schwarzen Ritter und befreie die Dorfbewohner"-Teil), farbloser und teilweise sogar nichtiger Charaktere und teils gestelzt und künstlich aufgesetzt wirkenden Ereignissen circa fünf Wochen aufgehalten hat. Nebenbei erwähnt, liebe Wizards: Nur weil ein Buch mit 247 Seiten auf 30 Kapitel aufgeteilt wird, wird es dadurch weder besser noch übersichtlicher! Ich habe für diesen Fantasyroman länger gebraucht als zum Beispiel für die komplette Illuminatustrilogie (drei Romane mit ca. 1800 Seiten) von R.A. Wilson und R. Shea ...

Und um ehrlich zu sein, ich habe es schlussendlich bereut, dieses Machwerk zu lesen.

Warum? Weil dieses Buch ein gutes Beispiel dafür ist, wie Fantasy für junge Leser NICHT aussehen sollte und daher fällt die Bewertung auch so katastrophal aus, denn das Buch ist katastrophal, denn es genügt meinen Ansichten in keinster Weise. Die vergebenen Punkte vergebe ich aufgrund der leichten Verständlichkeit des verwendeten Englischs und der geringen Rechtschreibfehlerquote sowie der Haltbarkeit des Tradepaperbacks, welches ich im Frust über Dinge wie den Inhalt oder die offenen Handlungsfäden, welche dann wahrscheinlich wohl als Kaufanreiz für die restlichen Bücher der "Goodlund Trilogy" dienen sollen, im Falz über Maß zu knicken versuchte.

Ich kann für dieses Buch nicht guten Gewissens eine Kaufempfehlung aussprechen, denn wenn ich als Kunde für dieses miese Produkt den meiner Meinung nach für dieses Buch überteuerten Preis von 5,99 $ (Es ist immerhin ein Massenmarktprodukt, das meines Wissens nach auch in Tankstellen etc. pp. verkauft wird.) hingelegt hätte, ich hätte mir vor Frust "selbst in den Allerwertesten gebissen".

Das war Mist, liebe Wizards, und nein, ich werde mir den zweiten Teil der "Goodlund Trilogy" ersparen, dieser erste Teil hat mich sogar so weit abgeschreckt, dass ich nie wieder einen Roman in die Hand nehmen werde, der das D&D-Logo trägt.