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Underworld - Blutfeind
Bewertung:
(3.5)
Von: Gordon Gurray
Alias: Talamar
Am: 15.08.2007
Autor:Greg Cox
Übersetzer:Jan Dinter
Typ:Roman
Setting:Underworld
VerlagPanini Comics
ISBN/ASIN:978-3-83321-343-4
Inhalt:346 Seiten, Taschenbuch
Sprache:Deutsch

Blutfeind

Anmerkung vorweg:

„Underworld: Blutfeind“ ist quasi das Prequel zum ersten Underworld-Film und berichtet von den Ereignissen vor den Kinofilmen. Während in den Kinofilmen („Underworld“ und „Underworld: Evolution“), die es auch beide als Roman gibt, sich alles um den Krieg zwischen Vampiren und Werwölfen in der heutigen Zeit dreht, beschreibt „Blutfeind“, was vor „Underworld“ geschah und wie die Blutfehde zwischen den beiden Parteien entstanden ist.

 

Im Mittelalter lebten Vampire und Menschen relativ friedlich miteinander. Zwar brauchten die Vampire das Blut der Menschen, doch sie gingen dabei äußerst vorsichtig vor, da ihre Zahl weitaus geringer war als die der Menschen und sie Angst davor hatten, dass sich die Menschen zusammenrotten und Jagd auf die Vampire machen würden. Dem wären selbst die stärkeren und mit übernatürlichen Kräften ausgestatteten Vampire sicherlich nicht gewachsen gewesen.

Doch die Werwölfe, auch Lycaner genannt, waren da anders. Während die Vampire recht zivilisiert und wohlhabend lebten, waren die Lycaner mehr ein wildes Volk, das in den Wäldern lebte. Immer wieder überfielen sie Karawanen und Dörfer und richteten blutige Gemetzel unter den Menschen an, um sich von ihrem Fleisch zu ernähren.

Den Vampiren gefiel dies überhaupt nicht und sie machten Jagd auf die Lycaner. Die Werwölfe, die dabei nicht getötet wurden, wurden versklavt und dienten den Vampiren, wurden dadurch aber auch zivilisierter. Einer dieser Lycanern war Lucian, der im frühen 13. Jahrhundert unter die Vampire geriet und ihnen lange Jahre diente. Nach etwa zwei Jahrhunderten befand er sich schließlich unter der Dienerschaft von Lady Ilona, die mit dem Vampir Viktor - seines Zeichens Ältester und oberster Anführer der Blutsauger – verbunden ist. Lady Ilona hatte eine wunderschöne Tochter namens Sonja, in die sich Lucian verliebt hatte. Dies verbarg er aber, denn als Lycaner war er immer noch ein Diener der Vampire und ihnen nicht gleichgestellt.

Doch wie es kommen muss, so kommt es auch. Die Liebe zwischen Sonja und Lucian entwickelt sich tatsächlich von beiden Seiten her. Als Viktor dies offenbart wird, ist dieser mehr als erzürnt darüber und die Bestrafung von Lucian kommt dem Todesurteil gleich. Doch dieser kann schwerverletzt entkommen und der rebellische Funke, der schon über Jahrzehnte geschürt wurde, in denen Lucian die Vampire immer wieder zu den Verstecken der Werwölfe geführt hatte, erwacht in ihm.

Lucian leistet einen Racheeid und schlägt sich bald als Anführer wieder auf die Seite der seinigen und lehrt sie ihre Kräfte zu kontrollieren. Der Krieg zwischen Vampiren und Werwölfen hat damit begonnen und soll Jahrhunderte andauern…

 

Qualität:

Sicherlich darf man von einem sogenannten „Tie-In“-Roman, einem Roman zu einem Film oder einer Serie, nicht allzu viel erwarten. Dennoch ist der Autor Greg Cox schon lange in diesem Geschäft und hat viele solcher Romane verfasst, weswegen sein Buch zwar nicht literarisch enorm anspruchsvoll daherkommt, aber durchaus lesbar erscheint. Cox trifft dabei auf jeden Fall den Ton von Underworld. Kein Wunder, er hat ja auch schon die Romane zu den beiden Filmen verfasst und setzt mit „Blutfeind“ jetzt noch das Prequel – das eigentlich auch verfilmt werden sollte, was aber aufgrund von schlechten Kasseneinnahmen des zweiten Teils abgesagt wurde – auf die Reihe drauf. Sicherlich ist „Blutfeind“ dabei kein Horrorroman und echte Fans des Genres werden dieses Buch auch keines Blickes würdigen, aber das Buch zielt auch nicht in diese Richtung, sondern ist an die Underworld-Fans gerichtet, die eben mehr wollen, als die beiden Filme.

Cox trifft den Ton von Underworld. Sein Roman hat den Coolness-Faktor der Vampire, er ist düster, actionreich und blutig. Das Ganze wird mit einer gehörigen Prise Liebesgeschichte abgeschmeckt und fertig ist ein kurzweiliger Roman.

 

Fazit:

„Blutfeind“ ist das, was es erwarten lässt: Ein Buch zu einer Filmreihe, wenn auch nicht direkt zu einem Teil derselbigen, denn „Blutfeind“ ist das Prequel zu Underworld 1 und erzählt die Vorgeschichte und wie es zum Krieg zwischen Vampiren und Werwölfen kam.

Greg Cox – ein alter Hase auf dem Gebiet der „Tie-In“-Romane (Romane zu Filmen und Serien) -macht seine Sache hier ordentlich, wenn auch literarisch nicht sehr anspruchsvoll. Aber das ist auch nicht der Sinn solcher „Tie-Ins“, denn diese sollen nur die Fans locken und das Merchandising noch ein wenig mehr antreiben. Dennoch gelingt es Cox hier, eine nette und kurzweilige Geschichte abzuliefern, die Underworld-Fans auf jeden Fall gefallen wird, denn das Buch hat all jene Faktoren, die die Filme sehenswert machten und dank dieser Filme hat man auch eine sehr genaue Vorstellung von den Charakteren im Buch. Wie gesagt, „Blutfeind“ ist etwas für Fans der Filme, vielleicht auch noch für Fans von Vampir- und Werwolfgeschichten an sich, wobei die Unterschiede zu den traditionellen Blutsaugern hier doch enorm sind. Alle anderen sollten die Finger von dem Buch lassen, denn sie werden eher enttäuscht sein.