Links zur Rezension WhitechapelDie Gründung des geheimnisvollen "Hermetic Order of the Golden Dawn" im Jahr 1888 steht unter einem schlechten Stern. Der theosophisch-esoterische Orden ist im Besitz eines Artefakts, das einen bösartigen Einfluss auf die Mitglieder und ihr Umfeld nimmt. Adam Salton und Nathaniel de Salis sind wieder auf dem Weg nach England, um dort die Kontrolle über die fremdartige Macht zu bekommen. Zu Hilfe kommt ihnen Joseph Bell, der gerade in den mysteriösen "Whitechapel-Morden" ermittelt. Doch ihr gemeinsamer Gegner ist mächtiger, als die drei Detektive erahnen können...
Kurzinhalt: Die Folge beginnt im Jahre 1938 in Hamburg mit einem Vortrag von Richard Byrd, der eine Expedition zum Südpol thematisiert. Die deutsche Macht will sich das Eisgebiet aneignen heißt es, doch die wahren Absichten bleiben verborgen. Hauptmann Richter erhält unterdessen ein Paket, dessen Inhalt er mit seinem Leben schützen soll. Was sich jedoch im Paket befindet, erfährt er nicht.
Arthur Salton (wir erinnern uns an Folge 5) lebt nach seiner Rettung aus dem lebendigen Grab über 10 Jahre glücklich mit seiner Frau und seinen Kindern im England des 19. Jahrhunderts. Sein Leben verläuft sehr gut, mal abgesehen von seinen seltsamen Träumen, in denen es um seltsame technischen Maschinen geht, die es im 19. Jahrhundert noch gar nicht gibt. Doch dann kommt alles anders, als er zu einer geheimen Ratssitzung geholt wird, die darüber debattiert, den „Weißen“ zu bändigen (Anlehnung an Folge 1).
Adam und Nathaniels Suche nach dem Artefakt Akasha führt sie nach Bombay und dann nach England zurück, wo sich auch Jules Verne aufhält. Doch London erzittert unter einer grausamen Mordserie und schon kurz nach ihrer Ankunft bittet sie der Ermittler Bell von Scotland Yard um Hilfe, um den so genannten „Whitechapel Mörder“ zu fassen. Hier hat der berühmt berüchtigte Jack the Ripper seinen großen Auftritt in der Reihe und es geht hoch und grausam her....
Qualität Das Booklet ist hübsch gestaltet und lehnt sich an die ersten fünf Teile an. Allerdings gefällt mir das Cover nicht sonderlich, es wirkt ein wenig zu einfach. Die Qualität der Produktion ist wie immer auf allerhöchstem Niveau angesiedelt. LAUSCH hat schon mit der Drizzt Reihe gezeigt, dass der Verlag keine Eintagsfliege ist, sondern zur absoluten Elite des Hörspiel-Genres gehört. Das bestätigt die neue Die Schwarze Sonne (DSS) Folge wieder einmal. Adam Salton und Nathaniel de Salis werden wieder von Christian Stark und Harald Halgard gesprochen, die beiden Charakteren schon zuvor viel Tiefgang verliehen haben. Neben Konrad Halver (Jules Verne) füllen für Folge 6 etwa 20 Sprecher die CD. Diese sind wirklich über jeden Zweifel erhaben und machen ihre Sache überaus gut. Perfekt abgerundet wird die Produktion durch gezielte Hintergrundsounds und absolut stimmige Musik. Die LAUSCHer haben ihr Händchen für solche Kompositionen schon zuvor bewiesen und auch in DSS 6 schaffen sie es, diese düstere, bedrohliche Atmosphäre darzustellen - selbst wenn die Szene an sich gar nicht so bedrohlich wirkt. Wirklich klasse.
Zum Inhalt: Folge 5 hat mir bereits sehr gut gefallen und ich halte sie bisher für die beste Folge, doch LAUSCH schafft es mit Folge 6 noch mal eins drauf zusetzen, sofern das überhaupt noch möglich ist. In Folge 6 geht es hoch her. Davon abgesehen soll diese Folge auch gleichzeitig die Halbzeit der Reihe sein, die auf 12 Folgen angesetzt ist. Aus diesem Grund endet die Folge auch mit einem extrem genialen Cliffhanger. DSS ist auch weiterhin keine leichte Kost, das war schon von vornherein klar und das bleibt auch so. Es ist absolut notwendig, DSS intensiv und aufmerksam zu genießen, sonst kann man den verschiedenen Zeitsträngen und Handlungsfäden nicht folgen. Außerdem sollte man ein gesundes Maß an Allgemeinwissen aufweisen, damit man einige der Bemerkungen und Anlehnungen verstehen kann. Zum Beispiel haben in dieser Folge neben dem bereits bekannten Jules Verne die beiden ebenso berühmten Literaten Stoker und Doyle einen Auftritt. Und dann ist da – wie bereits erwähnt – Jack the Ripper, dessen Berühmtheit auf ganz anderen Taten beruht und dessen Mordserie in „Whitechapel“ akribisch recherchiert behandelt wird.
Fazit: DSS 6 gehört zu den besten Folgen der Serie, wenn sie nicht sogar die Beste ist. Wie immer ist die Reihe mit interessanten Wendungen durchzogen. Durch das Hauptaugenmerk auf das England des 19. Jahrhunderts nimmt auch das viktorianische Cthulhu-Flair wieder eine große Position ein, gerade in dem Teil, in dem es um den „Whitechapel-Mörder“ geht, wird dies dem Hörer bewusst. Die Qualität der Produktion und die Auswahl der Sprecher sind wie immer absolut perfekt. Hier gibt es Nichts zu meckern. DSS 6 ist ein Kracher, aber auch keine leichte Kost für zwischendurch. Intensives Hören ist ein absolutes Muss bei dieser Hörspielreihe.
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