Links zur Rezension Waagschalen aus GoldWas bisher geschah: Rückblick auf die bisherigen drei Teile
Das Haus Niccolò 1: Der Aufstieg Die Handlung beginnt in Brügge im Jahre 1460. Auf einem Schiff mit einem Badebassin für den Herzog von Burgund befinden sich Felix, der Sohn der Witwe Marian de Charetty, die in Brügge eine Färberei betreibt, Claes, der Färberlehrling und Julius, Felix’ Erzieher . In der Schleuse kommt es zum Unfall, bei dem ein am Ufer vertäutes Boot beschädigt wird. Auf dem Schiff befindet sich die Kanone Mad Martha, ein Geschenk des Herzogs von Burgund an seinen Neffen James, den König von Schottland. Die drei Männer landen im Brügger Gefängnis Steen. Doch schon am nächsten Morgen werden sie wieder freigelassen und in die Obhut des einflussreichen Brüggers Anselm Adorne gebracht. Claes, gerade dem Gefängnis entronnen, befindet sich bald darauf wieder in Schwierigkeiten. Er spannt einem schottischen Lord die Geliebte aus und es kommt zu einer wilden Verfolgungsjagd in der nächtlichen Stadt. Claes landet aber wieder im Gefängnis. Bevor aber über ihn zu Gericht gesessen werden kann, laufen die Brunnen in der Stadt über und die Wasserrohre platzen. Die ganze Stadt steht unter Wasser. Marian de Charetty erreicht die Stadt Brügge und hat ein klärendes Gespräch mit Claes. Sie will trotz seiner Eskapaden an ihm festhalten. Claes und Felix fahren zusammen mit Astorre, dem Anführer der Söldnertruppe des Hauses, nach Sluis. Sie treffen dort auf Julius, der sich Sorgen um Claes macht, da sich der schottische Lord auf dem Schiff befindet. Es kommt, wie es kommen muss: Ein Streit um einen vergoldeten Pokal führt zum Kampf, bei dem Claes schwer verletzt wird. Nachdem er wieder auf den Beinen ist, legt Marian de Charetty ihm nahe, die Stadt und das Land zu verlassen und nach Italien zu ziehen. So beginnt für Claes ein neues Leben.
Das Haus Niccolò 2: Frühling des Widders Claes, der Färberlehrling, hat geheiratet und ist jetzt Ehemann seiner Dienstherrin. Durch den Standesaufstieg wird er auch richtig Niccolò genannt und leitet inzwischen das Haus Charetty. Seine Stieftochter Catherine de Charetty hat sich in den weitgereisten Pagano Doria verliebt. Gemeinsam wollen sie Flandern verlassen und in Italien heiraten. Während der Reise müssen sich die Beiden trennen, um nicht aufzufallen, und so trifft Pagano allein auf die Galeere, die mühsam stromaufwärts gezogen wird. Auch Pater Gottschalk beobachtet das Schauspiel. Er ist ein Vertrauter Niccolòs. Pagano sieht die Gefahr für seine nicht erlaubte Heirat, und so soll Catherine in Pisa bleiben, bis ihr Stiefvater und seine Mitarbeiter Florenz wieder verlassen haben. Niccolò trifft in Florenz Cosimo de Medici. Er schlägt dem bekannten Haus vor, gemeinsam in Trapezunt eine Handelsniederlassung zu gründen. Es kommt zu einer Einigung. Niccolò soll als Konsul von Florenz nach Trapezunt reisen. Dazu kauft er eine Galeere und stattet sie mit Söldnern aus. Nach der erfolgreichen Verhandlung setzen sich Niccolò und seine Begleiter in eine Schänke in Florenz. Nach einiger Zeit setzt sich auch Doria hinzu und es wird schnell deutlich, dass Niccolò und Pagano Konkurrenten werden. Daher lässt Niccolò das Haus Doria überwachen und beendet seine Reisevorbereitungen. Auf seiner Reise erfährt er, dass seine Stieftochter auch auf dem Schiff seines Konkurrenten ist. So beginnt eine Wettfahrt, die erst endet, als Niccolòs Schiff in Flammen steht. Doch in Trapezunt warten neue Herausforderungen in Gestalt der verführerischen Violante von Naxos und des Kaisers David von Trapezunt.
Das Haus Niccolò 3: Spiel der Skorpione Im Jahr 1461 versucht Venedig, Niccolò in die Politik hineinzuziehen. Hintergrund ist der Konflikt in Zypern. Dort bekriegen sich Zacco de Lusignan und seine Schwester Carlotta. Venedig unterstützt Zacco, Genua und die Johanniterritter Carlotta. In Zypern gibt es eine der wertvollsten Waren der Welt, Zucker, und so ist auch Niccolòs Neugier geweckt. Zacco gelingt es schließlich, ihn zu überzeugen, und so ergreift Niccolo für ihn Partei. Mit seiner eigenen Armee zieht er gegen Carlotta und trifft dabei nicht nur Mamelucken, Johanniterritter, Piraten und schöne Kurtisanen, sondern auch seine schlimmste Feindin: seine ehemalige Geliebte.
Der historische Hintergrund für diesen Roman ist der Krieg der beiden Lusignans, der Skorpione. Zypern ist die Heimat der ersten und einzigen Zuckerplantagen Europas. Die Autorin beschreibt nicht nur die Ereignisse um das Haus Niccolò, sondern schildert auch die ersten Versuche der Portugiesen, Zuckerpflanzen anzubauen. Auch der Handelskrieg zwischen Genua und Venedig sowie die christlichen und islamischen Parteien werden gut geschildert.
Was geschehen wird:
Das Haus Niccolò 4 - Waagschalen aus Gold Im Jahre 1464 steht Niccolò vor einem großen Problem: Seine Bank steht kurz vor dem Ruin. Nur durch ein gewagtes Manöver kann er diese retten. So begibt er sich zusammen mit seinem Beichtvater Gottschalk, seinem portugiesischen Cousin Diniz und dem Afrikaner Lopez auf eine gefährliche Mission. Ihr Ziel ist Afrika. Auf dem Weg dorthin schließen sich auf der Azoren Gelis van Borselen, die kleine Schwester Niccolòs großer Liebe, und ihre Gouvernante an. Die Reise führt in den Dschungel an der afrikanischen Küste. In Timbuktu endet die Reise. Der Sklavenhandel hat bereits begonnen und so lockt die Aussicht auf schnelles Gold immer mehr Glücksritter nach Afrika. Auch auf Niccolò wartet eine besondere Herausforderung in der Stadt.
Das Buch ist eine wunderbare Reise in die Renaissance. Der Autorin gelingt es, die Welt ziemlich detailgetreu zu beschreiben und ein faszinierendes Bild der Epoche zu geben. Das ist die Kulisse einer beeindruckenden Familiensaga, die mich mittlerweile in ihrenBann gezogen hat und wohl noch vier weitere Bände lang faszinierend wird.
Das Buch ist wunderbar gestaltet. Die Schutzhülle ist schön und auch innen findet man ein sehr schönes Design mit einer passenden Schriftart vor. Ein farblich abgestimmtes Lesebändchen hebt die Qualität noch mehr hervor. Zu Beginn gibt es zwei zweifarbige Karten vom Mitteleuropa und Italien der Zeit. Zusätzlich gibt es am Ende des Buches einen Stadtplan von Brügge, ebenfalls aus dieser Zeit. Hinzu kommen Personenverzeichnis und Register. Sehr schön ist das mitgelieferte Lesezeichen mit den Hauptfiguren.
Fazit: Niccolò begleitet mich nun schon einige Zeit und ich bin immer noch begeistert. Die Handlung ist sehr gut erzählt und lässt sich sehr gut lesen. Dabei gibt es einen schönen Blick in die Geschichte.
|
||||||||||||||||||