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Vergessene Reiche: Die Saga vom Dunkelelf 5 - Die Silbernen Ströme
Bewertung:
(4.0)
Von: Gordon Gurray
Alias: Talamar
Am: 09.12.2007
Autor:Andrew Dabb, Val Semeiks, R.A. Salvatore
Übersetzer:Astrid Mosler, Oliver Hoffmann
Typ:Graphic Novel (Comic)
System:D&D
Setting:Vergessene Reiche
VerlagPanini Comics
ISBN/ASIN:978-3-86607-475-0
Inhalt:140 Seiten, Softcover
Sprache:Deutsch

Die Silbernen Ströme

Die Jungs und Mädels von Panini Comics geben richtig Gas. Neben zahlreichen anderen Fantasy-Comics, die in der letzten Zeit erschienen sind (Rezensionen zu diesen sind bereits jetzt bzw. in Kürze auch hier im Gate), hat der größte deutsche Comic-Verlag jüngst den mittlerweile fünften Sammelband der beliebten und bekannten Dunkelelfen-Comicreihe auf den Markt geworfen.

Die Story orientiert sich an der Buchreihe von R.A. Salvatore, die bereits viele Jahre auf dem Buckel hat und die vorliegende Graphic Novel (so werden Comics heutzutage meistens genannt) knüpft genau an die Ereignisse des vierten Bandes an.

 

Erster Eindruck:

Der 140 Seiten starke Sammelband kommt wie immer in einem schmucken Softcover-Einband aus dicker Pappe daher. Das Cover wird von einer ziemlich coolen Drizzt-Illustration geziert, die definitiv zu den besten Zeichnungen des berühmten Dunkelelfs gehört. Im Inneren finden sich 140 Seiten Hochglanz-Comic, welches schon auf den ersten Blick zu gefallen weiß.

Eine eingeklappte Falzkante des Frontcovers beschreibt die bisherigen Geschehnisse, so dass der Leser sofort im Plot der Geschichte ist.

 

Story: (Vorsicht Spoiler!!!)

Drizzt, Bruenor, Wulfgar und Regis haben sich aufgemacht, Mithrilhalle, das einstige Königreich der Sippe Heldenhammer und Bruenors Erbe, wiederzufinden. Problematisch ist dabei, dass die Erinnerungen an Mithrilhalle aus Bruenors Kopf entflohen sind und es kaum Informationen oder gar Aufzeichnungen über die Zwergenmine mit den „Silbernen Mithrilströmen“ gibt.

Eine ungewisse Reise, die viele Gefahren in sich birgt. Doch die schlimmste Gefahr sitzt den Gefährten unbekannt im Nacken. Artemis Entreri, einer der schlimmsten Assassinen, den die Vergessenen Reiche kennen, ist dem Halbling Regis auf die Spur gekommen und verfolgt die Gruppe deshalb. Als Catti-Brie, die Adoptivtochter von Bruenor Heldenhammer, ihm in die Quere kommt, nimmt er sie als Geißel mit auf seine Jagd. In Mithrilhalle treffen sie letztendlich aufeinander und es kommt zu einer gefährlichen Auseinandersetzung…

 

Zeichnungen, Qualität & Übersetzung:

Die Story und die Zeichnungen des vorliegenden Bandes stammen aus den gleichen Federn wie die des vierten Bandes, nämlich von Andrew Dabb (Script) und Val Semeiks (Illustrationen). Aus diesem Grund hat sich dahingehend auch nicht allzu viel gegenüber dem vierten Band geändert. Immer noch erachte ich die Zeichnungen von Tim Seeley, der die erste Trilogie gezeichnet hatte, als besser und die von Val Semeiks als nicht ganz so gut. Doch es hat den Anschein, dass die Qualität von Semeiks Zeichnungen mit jedem Heft zunimmt, denn der vorliegende Band sieht meiner Meinung nach deutlich besser aus als der vierte Band.

Dennoch gilt auch hier genau das, was ich auch schon zum vierten Band gesagt habe: ob einem ein Comic gefällt oder nicht, hängt zum Großteil vom persönlichen Geschmack ab. Meinen Geschmack trifft die neue Optik der Zeichnungen nicht so gut, wenn auch im fünften Band besser als im vierten. Dennoch sind die Zeichnungen nicht schlecht, sie bewegen sich irgendwo im besseren Mittelfeld. Woran liegt das? Die Antwort ist für mich klar. Das Gesamtbild der Illustrationen passt nicht hundertprozentig zusammen. Die Gesichtszüge wirken teilweise seltsam und hart, ganz anders als man sie sich beispielsweise bei einem schönen Dunkelelfen vorstellen würde. Aber auch hier hat Semeiks scheinbar was getan, denn gerade die Gesichtszüge wirken im fünften Band deutlich besser.

 

Die Story aus der Vorlage von R.A. Salvatore wurde wie gesagt wieder von Andrew Dabb ins Graphic Novel Format übertragen. Wie schon zuvor hat er seinen Job hier sehr gut gemacht. Eigentlich braucht man dazu nicht mehr sagen.

 

Die Übersetzung ist erneut hervorragend geworden. Einige wenige Tippfehler haben sich eingeschlichen, aber nichts was wild oder erwähnenswert wäre. Alles in Allem sehr gut gelungen und stilvoll übersetzt.

 

Fazit:

„Die Silbernen Ströme“ strickt die Geschichte aus „Der Gesprungene Kristall“ weiter. Akar Kessell und Crenshinibon sind besiegt und nun machen sich die Gefährten, Drizzt, Bruenor, Wulfgar und Regis auf, das vergessene Königreich des Clans Heldenhammer zu finden, damit Bruenor sein Erbrecht antreten kann. Natürlich geht das nicht ohne erhebliche Umstände und Gefahren von statten.

Der Comic ist actionreich und schnell. Der Autor hat die Originalgeschichte sehr gut in die Comic-Form gebannt. Andrew Dabb, der Autor, ist auch tief drin im Thema, denn er hat bisher alle Drizzt-Comics in Szene geschrieben. Die Übersetzung der Texte ist ebenso gut gelungen und so liest sich der Comic sehr flüssig.

Nun kommen wir zum Wermutstropfen, denn leider hat schon mit Band Vier der Reihe der Zeichner gewechselt, denn anstatt Tim Seeley zeichnet sich Val Semeiks für die Illustrationen in diesem Band verantwortlich und sein Artwork gefällt mir persönlich eben nicht so gut wie das seines Vorgängers, auch wenn er für Band Fünf deutlich zugelegt hat. Einige der Dinge, die ich in Band 4 bemäkelt habe, haben sich deutlich gebessert, z.B. die Gesichtszüge der Charaktere und Monster. Zwar sind die Illustrationen immer noch nicht so gut und passend wie die von Tim Seeley, aber es ist okay, auch wenn so eine Graphic-Novel eben vom Zusammenspiel der Story, der Illustrationen und der Farben lebt. Der fünfte Teil der Reihe könnte super sein, ist es aber wegen der ‚nur’ überdurchschnittlichen Illustrationen nicht. Dennoch ist der Comic weiterhin für Drizzt- und auch für Comic-Fans lesenswert und er ist auch nicht wirklich schlecht. Nur eben nicht so gut wie die ersten drei Titel, aber besser als der vorige vierte Band – zumindest meiner Meinung nach.