Links zur Rezension PriesterIm Mittelpunkt des Romans steht die junge Auraya. Als sie zur Priesterin der heiligen Fünf gewählt wird, muss sie ihre Heimat verlassen. Besonders schwer wiegt, dass sie auch ihren Lehrmeister, den Traumweber Leiard, zurücklassen muss. Die Traumweber sind Meister der Heilkunst, werden aber wegen ihrer heidnischen Überzeugung von der vorherrschenden Anhängerschaft der fünf Götter von jeher verachtet. Der Glaube der fünf Götter und deren Priester, die auch die Weißen genannt werden, sind der vorherrschende Glaube. Ihre besondere Fähigkeit liegt in der Heilung und dem Gedankenlesen bzw. der Telepathie. Fünf Priester werden aus ihrer Mitte ermittelt, die als Vertreter der Götter fungieren und das Bindeglied zu diesen darstellen.
In den letzten zehn Jahren hat Auraya viel gelernt. Insbesondere konnte sie ihr Wissen über die Welt Ithania, den Glauben der Fünf Götter und die Ziele des Ordens der Weißen, für den sie arbeitet, vervollständigen. Hinzu kommt eine ausführliche Schulung ihrer magischen Fähigkeiten, die nun am Ende ihrer Ausbildung nahezu vollkommen sind. Überraschend wird Auraya nach ihrer Ausbildung zur Vertreterin der Götter erwählt, und ist damit eine der fünf wichtigsten Hohepriester ihres Glaubens. Dies geschieht zum richtigen Zeitpunkt, denn die Fünf haben ihren Priester eine große Aufgabe gestellt. Sie sollen die Länder des Nordens zu einem Bündnis vereinen und alle magisch begabten Menschen in den Orden integrieren. Aber ehe man überhaupt an Frieden und Bündnis denken kann, taucht eine neue Sekte auf: und diese behauptet, dem einzig wahren Gott zu dienen. Bald überziehen schwarze Magier das Land mit Tod und Vernichtung. Ihr Ziel ist die grausame Vernichtung aller Priester des Ordens der Weißen.
Dass das nicht alles sein kann, versteht sich bei über achthundert Seiten von selbst. Doch möchte ich noch ein bisschen Spannung halten, und die Neugier auf diese interessante neue Welt schüren. Wie auch bei ihrem ersten sehr guten Zyklus, gelingt es Trudi Canavan auch in diesem Band, sehr viele toll entworfene Charaktere zum Leben zu erwecken. Dabei gelingt es ihr, den Figuren spezielle Verhaltensmuster mitzugeben, die einen die Handlung noch besser nachvollziehen lassen. Ihr Schreibstil ist unkompliziert, und somit gibt es wenig Probleme, den Roman durchzulesen. Dabei hat die Autorin auch besonderen Wert auf eine interessante Weltgestaltung gelegt. Es gibt besondere Tiere, die den unseren zwar ähnlich sind, aber doch noch andere Fähigkeiten haben und somit auch einen anderen Namen verdient haben.
Fazit: Nachdem ich die Ankündigung las, dass Trudi Canavan einen neuen Zyklus herausbringt, war ich zunächst skeptisch, da sie die Latte mit ihrem Erstlingswerk selbst sehr hoch gehängt hat. Aber sie hat es geschafft, mich ein weiteres Mal zu faszinieren und die Freude auf die beiden folgenden Bände anzufachen.
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