Das KindRobert Stern hat eine schwere Zeit hinter sich. Der Berliner Strafverteidiger musste den plötzlichen Kindstod seines einzigen Sohnes verkraften, um anschließend auch noch seine Frau zu verlieren. Die Ehe ging in die Brüche. So lebt er zurückgezogen. Eine kurze Beziehung hatte er nur mit der Krankenschwester Carina. Sie bittet ihn eines Tages, auf ein verlassenes Industriegelände zu kommen. Dort wartet nicht nur Carina auf ihn. Auch ein kleiner zehnjähriger Junge steht neben ihr. Der Junge Simon ist todkrank und fest überzeugt, in einem früheren Leben ein Mörder gewesen zu sein. Zu Sterns vollkommener Verwunderung schildert der Junge, wie er vor fünfzehn Jahren an dieser Stelle einen Mann erschlagen hat. Robert beginnt im Keller zu suchen und entdeckt dort ein Skelett. Sein Schädel wurde durch eine Axt gespalten. Während Stern die Polizei unterrichtet, erzählt der kleine Simon noch von weiteren Opfern, die vor Jahren hingerichtet wurden.
Ehe Robert weitere Nachforschungen anstellen kann, wird er durch Videoaufnahmen eines Jungen unter Druck gesetzt. Er hat ein Muttermal, das sein toter Sohn auch gehabt hat. Ist sein Sohn etwa nicht gestorben? Fünf Tage hat Robert nun Zeit, den Mörder zu finden, und er und der kleine Simon geraten in einen Strudel aus Ereignissen und Abgründen.
Nach seinen beiden sehr guten ersten Romanen gibt es mit Robert Stern eine weitere neue Figur des Autors. Nach dem Schicksalsschlag verhält er sich wie erwartet, doch die Ereignisse zwingen ihn, aus seiner Lethargie zu erwachen und sich an die Nachforschung zu machen. Sebastian Fitzek, der für seinen Depütroman mit dem Friedrich-Glauser-Preis geehrt wurde, schafft es auch in diesem Roman, den Leser zu fesseln. Immer wieder mischt er gekonnt die unterschiedlichen Elemente von Horror bis Thriller - schon nach wenigen Seiten ist man gefesselt.
Fazit: Nachdem der Autor zunächst die Taschenbuchbeststellerlisten eroberte, schafft er es langsam auch mit seinem ersten Hardcover. Fitzek fasziniert durch sein großes Tempo und die packende Handlung. Immer wieder kann er den Leser in die falsche Richtung locken, und so bleibt es bis zum Schluss spannend.
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