Die Pflanzen des Dr. CinderellaNach einer klassischen musikalischen Einleitung von Patrik Bishay (Komponist an der Staatsoper Kairo) beginnt die Lesung der ersten Erzählung: „Die Pflanzen des Dr.Cinderella“ wird von Helmut Krauss vorgetragen. Er erzählt aus der „Ich-Perspektive“ von einem Mann, der in Theben eine seltsame Bronzestatue gefunden hat. Seitdem ist er besessen von dem Wunsch, die Hieroglyphe zu entschlüsseln, und ahnt nicht, dass er damit sein eigenes Schicksal heraufbeschwört und das Grauen auf ihn wartet. Die Geschichte gewinnt durch ihren guten Sprecher. Diesem gelingt es durch seine Erzählweise, die überraschenden Wendungen der Geschichte zu betonen und so den Effekt zu verstärken. Bis zum Ende, wenn sich die Auflösung dem Hörer offenbart, rätselt man mit und wartet auf dasselbe. Die zweite Geschichte trägt den Namen „Der Albino“ und ist ein klassisches Hörspiel mit acht Sprechern. Im Rahmen einer Gedenkfeier bricht der Ordensführer vor seinen Ordensbrüdern sein Schweigen und berichtet, welche Schuld er auf sich geladen hat. In der Hoffnung, das Leben seines eigenen Sohnes zu retten, zerstörte er das Leben eines anderen. Aber ehe er enden kann, nimmt der Geschundene grausame Rache. Auch in diesem Teil der CD sind die Sprecher sehr gut und sorgen für Spannung. Zwar ahnt man, wie die Geschichte ausgehen wird, doch ist man Ende schockiert. Zum Abschluss gibt es noch eine weitere Lesung. Olaf Pessler trägt die Geschichte „Der Schrecken“ vor und schildert die Gedanken eines zum Tode Verurteilten kurz vor seiner Hinrichtung, ehe es zu Ende geht. Abgerundet wird die CD mit einem musikalischen ‚Outro’. Die CD hat eine Gesamtspieldauer von insgesamt fast fünfundsiebzig Minuten. Sie befindet sich in einem normalen Case, ein Booklet mit Hintergrundinformationen - auch über den Verlag - liegt bei. Leider besteht die CD nur aus fünf Tracks. Dabei sind die einzelnen Tracks der ersten Geschichte sechsundzwanzig und die der zweiten Geschichte fünfunddreißig Minuten lang. Das ist für einen Track viel zu lang. Die elf Minuten für die letzte Geschichte gehen gerade noch. Ein Wiedereinstieg ist bei so langen Tracks nur schwer möglich, und nicht alle Player haben heutzutage noch eine Schnellvorlauftaste. Meine Bitte für die nächste schwarze Stunde ist also, alle fünf Minuten ein neuen Track zu beginnen.
Fazit: Das Hörbuch ist gut gemacht und bietet drei sehr gruselige Geschichten, die allesamt von sehr guten Sprechern vorgetragen werden. Wenn das mit der Tracklänge noch verbessert wird, wäre alles perfekt.
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