Magier...Auraya hat im ersten Band der Reihe einen glorreichen Sieg errungen. Aber der Kampf hat Spuren bei ihr hinterlassen. Nacht für Nacht träumt sie von der blutigen Schlacht. Die Gefallenen stehen vor ihr auf und klagen sie an. Auraya weiß sich keinen Rat und will Trost suchen bei ihrem alten Lehrmeister Leirad. Doch ihr Freund ist in die Berge geflohen. Auch er kämpft mit den Dämonen seiner Vergangenheit und hofft, so seinen Frieden wieder zu finden.
Die Priesterschaft der fünf Götter wird angeführt von den Weißen. Sie sind mit besonderen Gaben ausgestattet und sollen so den Fortbestand des Glaubens sichern, sowie die göttliche Ordnung sicherstellen. Normalerweise sind es die höchsten und wichtigsten Mitglieder der Priesterschaft, und um so bemerkenswerter ist, es, das Auraya auserwählt wird, zumal sie erst vor zehn Jahren in den Orden gekommen ist. Auch die anderen Weißen sind erstaunt über die Entscheidung der Götter, aber erkennen den Sinn dahinter. Zusammen sollen sie das nördliche Ithania befrieden, und Auraya ist die erste, die erkennt, wie es am einfachsten ist.
Während sich die anderen Weißen um politische Ränke kümmern, beschäftigt Auraya vielmehr das rätselhaften Sterben des Volkes der Himmelmenschen. Auraya macht sich auf zum Volk des Siyee und will ihnen beistehen im Kampf gegen die seltsame Seuche. Dort trifft sie ihren alten Mentor Leiard wieder. Doch er hat sich verändert, und unabsichtlich erfahren die anderen Weißen von der wahren Gestalt Leiards. Nun fordern die Götter einen Beweis ihres Glaubens, der alles in ihr erschüttert.
Nachdem im ersten Band „Priester“ Trudi Canavan die Welt und die Figuren vorgestellt hat und es zunächst nach einer strikten schwarzweiß Zeichnung aussah, verschiebt sich das Verhältnis. Gut und Böse sind nicht mehr eindeutig zu identifizieren. Es gibt nun einige Grauschattierungen und Aussagen und Tatsachen aus dem anderen Band, werden nun in einem anderen Licht gesehen und erhalten so einen ganz andere Bedeutung. Das alles trägt dazu bei, dass der Roman besser wird. Aber an einigen Stellen hätte man sich etwas kürzer fassen können und so die Spannung steigern können. Die Hauptfigur wird wie auch Leiard weiter entwickelt, und sie werden immer facettenreicher. Interessant ist auch neben der Welt die Magie und der Umgang damit.
Fazit: Magier ist der mittlere Band einer Trilogie und leidet unter dem Problem, dass viele Mittelbände einer Trilogie haben. Es ist zwar spannend, aber es werden noch nicht alles Dinge verraten, und viele Fragen bleiben offen. Am Ende bleibt aber die Spannung auf den letzten Band.
|
||||||||||||||||