Der Slayer's Guide to Hobgoblins ist das erste Buch in einer Serie die alle den Namen "The Slayer?s Guide to ????" tragen werden. Die Reihe beschäftigt sich intensiv pro Band jeweils mit einer bestimmten Monster-Art. Der Slayer's Guide to Hobgoblins umfaßt 32 Seiten (eigentlich 30 Seiten, 2 Seiten umfast die D20 Lizenz) auf denen der Leser alles wichtige über Hobgoblins erfahren soll. Das Buch richtet sich sowohl an Spielleiter als auch Spieler. Zunächst beschreibt der Autor ausführlich die Hobgoblin-Phyisologie und die Hobgoblin-Gesellschaft.

 

Anschließend erfährt man einiges über die Kriegführung der Hobgoblins darunter auch Tips wie man sie geschickt und vorteilhaft im Spiel einsetzen kann. Das nächste Kapitel beschäftig sich mit dem Thema, wie man Hobgoblins im Rollenspiel auspielt. Dazu gibt es einige Abenteuer-Ideen und noch Informationen wie man Hobgoblins als Spielervolk verwenden kann. Hier weicht das Buch aber von den Angaben im DMG oder FRCS ab. Allerdings werden Hobgoblins dadurch besser der Spielbalance angepaßt. Problematisch ist allerdings, daß die Hobgoblins nach dem Slayer?s Guide auf zwei Attribute (Dex und Con) jeweils +1 kriegen. Normalerweise werden bei D&D Attributs-Vorteile immer in zweier Schritten vergeben, damit ungerade Zahlen nicht von Vorteil sind. Meiner Meinung nach ist daher auch hier die Spielbalance nicht gewahrt.

 

Der letzte Teil des Buches präsentiert eine Beispiels-Festung der Hobgoblins einschließlich Hobgoblins NSC. Die Festung ist auch auf der Innenseite des Covers als Karte zu finden. Zusätzlich gibt es noch einige vorgefertigte Hobgoblins aller möglichen Stufen und zwei neue Zauber.

Alle Informationen im Buch sind vollkommen Kampagnen-Unspezifisch und können so leicht in praktisch jede Kampagne eingebaut werden.

Der Slayer's Guide to Hobgoblins ist gut geschrieben und auch die schwarz-weiß Zeichnungen sind OK. Die entscheidende Frage die ich mir beim Lesen gestellt habe ist, wer braucht so ein Buch? Ich persönlich war nie ein Fan davon ausführlich zu Wissen wie die Gesellschaftsstruktur eines Volkes oder einer Monsterart aufgebaut ist. Meiner Ansicht nach gehören solche Artikel in das Dragon-Magazine und selbst da lese ich sie nie. Die NSC und vorgefertigten Hobgoblins im Buch können sicherlich recht nützlich sein, wenn man ganz plötzlich als Spielleiter einen Hobgoblin-Stamm (Gruppe, Armee etc.) braucht. Mir hätte es aber wesentlich besser gefallen, wenn das Buch einzelne Encounter präsentieren würde statt lose NSC. Hinzu kommt, das der Teil über die Hobgoblin-Taktiken nichts wirklich beeindruckendes für einen halbwegs Taktisch versierten Spielleiter bietet. Interessant wäre es gewesen, wie man Hobgoblins benutzt, um auch wirklich hochstufigen Gruppen noch gefährlich zu werden. Letztlich finde ich nicht, daß dem Autor es gelungen ist Hobgoblins das spezielle ?Etwas? zu geben. Der Nutzen des Buches ist daher meiner Meinung nach recht gering, obwohl sowohl Aufmachung als auch das Buch angenehm zu betrachten bzw. zu lesen ist.

 

Fazit:

Für einen Spieler der unbedingt einen Hobgoblin spielen will ist das Buch vielleicht etwas nützlicher (wenn man von dem Patzer mit den +1 absieht), um diesem einen interessanten Hintergrund zu verpassen. Aber auch hier denke findet ein halbwegs phantasievoller Spieler nichts wirklich umwerfendes. Es fehlt vor allem an Prestige-Klassen, speziellen Hobgoblin-Gegenständen etc. die das Spielen eines Hobgoblins interessant machen sollten. Völlig verfehlt ist meiner Ansicht nach der Titel. Die Tips für das bekämpfen von Hobgoblins sucht man mit der Lupe. Interessant wäre es hier gewesen, darzustellen wie man Schwächen von Hobgoblins ausnutzt welche Zauber am effektivsten sind. Ich kann nur hoffen, daß Mongoose Publishing sich für die weiteren Bände der Serie etwas mehr einfallen läßt und am Inhalt feilt.