Links zur Rezension Storm FrontMy name is Harry Blackstone Copperfield Dresden. Conjure by it at your own risk . I’m a wizard. I work out of an office in midtown Chicago. As far as I know, I’m the only openly practicing professional wizard in the country. You can find me in the yellow pages, under »Wizards.« Believe it or not, I’m the only one there.
Vorwort Bei meiner Suche nach neuen Rollenspielsystemen stieß ich auf die Ankündigung zum »Dresden Files RPG« von Evil Hat. Da mich urbane Fantasy sehr reizt und ich außerdem von der (eingestellten) TV-Serie gehört hatte, entschloss ich mich, mir die Bücher mal genauer anzusehen. Inzwischen habe ich die ersten drei Bücher der Reihe gelesen. Obwohl ich mich in dieser Rezi hauptsächlich mit dem ersten Band beschäftige, werde ich kurz auch auf die weiteren Fälle eingehen.
Der Plot In der Welt, die Jim Butcher beschreibt, ist Magie real. Nicht nur das, es gibt Dämonen, Geister und natürlich auch Vampire. Und es gibt unterschiedliche Schulen der Magie, die jeweils einfacher oder schwerer zu handhaben sind. In seinem ersten Fall bekommt Harry Dresden es mit einem Magier zu tun, der einen sehr mächtigen Zauber gewirkt hat, der noch dazu extrem genau wirkte: mittels Thaumaturgie wurde zwei Leuten das Herz explodiert . Harry wird von der Polizei als Berater hinzugezogen und findet sich plötzlich zwischen den Fronten wieder: Der Gangster Johnny Marcone, die Vampirin Bianca, der Weiße Rat der Magier, die Polizei und Harrys Freundin bei der Presse setzen ihm alle schwer zu – und dann bekommt der Mörder auch noch Wind davon, dass Harry ihn sucht. Zum Glück hat Harry nicht nur seinen Zauberstab und seine nicht zu unterschätzenden magischen Kräfte, sondern auch einen hilfreichen Geist an seiner Seite. Gemeinsam könnten sie es vielleicht schaffen, dem Rätsel auf die Spur zu kommen, bevor der Sturm über der Stadt seine volle Kraft entfaltet – und das nächste Herz explodiert: Harrys.
Der Stil Die »Dresden Files« sind in einem Stil geschrieben, der an die Detektivromane des frühen zwanzigsten Jahrhunderts erinnert. Harry erzählt den Fall aus seiner Perspektive und lässt dabei den Freund sarkastischer Kommentare nicht zu kurz kommen. Neben der klassischen Detektivgeschichte kommt auch der Humor nicht zu kurz: Magie verträgt sich nicht mit Technologie (Arthur C. Clarke ist schuld), und so hat Harry damit zu kämpfen, dass Lampen, Autos und Telefone in seiner Umgebung den Geist aufgeben, von Computern ganz zu schweigen. Durch den Stil kommen naturgemäß die anderen Figuren nicht so zur Geltung wie Harry selbst, da wir sie nur durch seine Augen erleben.
Für Rollenspieler ist die Wirkungsweise der Magie sehr eingängig, funktioniert sie doch nach halbwegs klaren Regeln (es gibt Gesetze der Magie) und vor allem in Schulen, die auch an D&D erinnern. Die Tatsache, dass Magie emotional (kurzfristig) auslaugt, ist auch nicht unbedingt etwas Neues. Überhaupt betritt Jim Butcher mit Harry Dresden keinerlei Neuland, sondern versucht eher, bekannte Pfade zu kreuzen und dadurch einen gangbaren Weg zu schaffen. Das gelingt. Ich habe die Bücher jeweils in zwei Tagen gelesen – verschlungen geradezu – und hatte Spaß dabei, wenn mir beim dritten Buch der Ablauf der Geschichte auch schon sehr bekannt vorkam. Liest man die Bücher mit entsprechendem Abstand, stellt sich wahrscheinlich nicht so schnell Ermüdung ein, wie es bei mir der Fall war (drei Bücher in gut zehn Tagen).
Fazit: Wer mal eine Pause von den D&D-Romanen machen will und sich mit etwas städtischerer Fantasy befassen will, kann in den Dresden Files kurzweilige Unterhaltung finden, die eingängig und nicht dilettantisch ist. Auch Fans von Neil Gaiman und ähnlichen Autoren können einen Blick riskieren, wenn ich Jim Butcher auch qualitativ nicht so hochwertig einschätzen würde. Die Dresden Files sind gute und schnell verdaute Unterhaltung zum Zwischenlesen, und als solche machen sie ihre Arbeit ziemlich gut. Ganz davon ab, dass man vielleicht sogar Plot-Ideen fürs Rollenspiel klauen könnte...
My name is Harry Blackstone Copperfield Dresden. Conjure by it at your own risk . When things get strange, when what goes bump in the night flicks on the lights, when no one else can help you, give me a call. I’m in the book.
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