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Das Rätsel
Bewertung:
(3.9)
Von: Stephan König
Alias: Horrorking
Am: 14.04.2008
Autor:John Katzenbach
Übersetzer:Anke Kreutzer
Typ:Roman Psychothriller
VerlagDroemer Knaur Verlag
ISBN/ASIN:978-3-426-63758-6
Inhalt:680 Seiten, Taschenbuch
Sprache:Deutsch

Das Rätsel

Story: (Vorsicht Spoiler)

Der Psychologieprofessor Jeffrey Clayton ist spezialisiert auf Serienmörder. Kurz vor Semesterende wird er gebeten, einen Ritualmord aufzuklären. Zwei Fakten machen es Clayton ziemlich schwer, zu ermitteln: Erstens hat sich der Mord in einem streng überwachten Gebiet ereignet, zweitens ist der Hauptverdächtige sein totgeglaubter Vater.

 

Zeitgleich hat seine weit entfernt wohnende Schwester, die die gemeinsame krebskranke Mutter pflegt, einen unbekannten Verehrer. Susanne arbeitet für eine Tageszeitung als Rätselautorin und bekommt von einem Unbekannten Rätselaufgaben zugeschickt, die immer persönlicher werden und sie und ihre Mutter in Gefahr bringen.

 

Unterdessen befindet sich Jeffrey im sogenannten "51. Bundesstaat". In diesem Gebiet ersetzen die Bewohner verfassungsgemäße Rechte und Freiheiten durch hohe persönliche Sicherheit (beispielsweise muss keiner eine Tür zuschließen, weder die Haus- noch die Autotür). In einigen Wochen entscheidet der US-Kongress, ob dieses Gebiet ein offizieller US-Bundesstaat wird. Da das Konzept des Landes aber darauf beruht, nahezu verbrechensfrei zu sein, vertuscht die Regierung die Mordserie. Jeffrey findet bald heraus, dass sein Vater dahinter steckt und den Plan gefasst hat, den Traum eines absolut sicheren Staates zu zerstören. Den einzigen Ausweg sieht Jeffrey darin, seine Familie in den 51. Bundesstaat zu holen. Was er nicht ahnt, ist, dass er und seine Familie als Lockvögel dienen sollen...

 

Stil:

Katzenbach zeichnet ein sehr düsteres Bild von Amerika und der amerikanischen Gesellschaft. Die Regierung ist korrupt, Studenten würden für ihre Scheine töten oder ihre Körper verkaufen und keiner traut keinem. Das ist im 51.Bundesstaat ganz anders. Hier gibt es (nahezu) unberührte Natur, die Menschen grüßen sich, feiern zusammen Feste und keiner schließt sein Haus oder Auto ab. Da ist selbst ein Serienkiller nur eine lösbare Unannehmlichkeit. Damit entstehen Stimmungskontraste, wie sie z.B. bei "7" auftreten. John Katzenbach erschafft eine sehr stimmungsvolle, düstere Atmosphäre, die vor allem spannend aber dennoch glaubwürdig ist. Leider schafft er es nicht, den antiheldischen Protagonisten sympathisch darzustellen, so dass man kaum mit ihm mitfiebert (Da ist man eher auf der Seite des Killers, der innerhalb seines wahnhaften Triebes sehr glaubhaft in seinen Motivationen dargestellt ist).

 

Fazit:

Dieses Buch ragt durch seine sehr stimmungsvolle, düstere Darstellung aus dem Genre der Psychothriller mit der Serienkillerthematik heraus. Insbesondere die gesellschaftskritische Betrachtung des Problems, persönliche Rechte gegen Sicherheit zu tauschen (auch wenn der Autor diese Frage nicht neutral behandelt), machen diesen Roman zu einem wichtigen Vertreter dieses Genres. “Das Rätsel“ liest sich auch sehr spannend, wenn es auch eher von der düsteren Stimmung lebt, als vom Mitfiebern des ("Anti")Helden. Das ist auch mein einziger Kritikpunkt an diesen Thriller, die Hauptfiguren (mit Ausnahme des Killers) wurden meiner Meinung nach zu lieblos charakterisiert.