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Demonology - The Dark Road
Bewertung:
(4.5)
Von: David Zechmeister
Am: 11.11.2003
Autor:Matthews Sprange
Typ:
System:d20
VerlagMongoose Publishing
ISBN/ASIN:
Inhalt:64 Seiten, Softcover
Sprache:Englisch

Demonology - The Dark Road

Das Buch Demonology - The Dark Road ist das erste aus der Reihe der Encyclopaedia Arcane Serie von Mongoose Publishing. Wie alle Bücher aus dieser Reihe bietet das Buch eine komplett neue Magie-Form die völlig kompatibel mit den d20 Regeln ist. Demonology bietet, wie der Name schon sagt, eine Magie, die sich hauptsächlich mit Dämonen beschäftigt. Wichtig ist hier anzumerken, dass das Buch mit dem Begriff Dämon alle Wesen aus den unteren Ebenen (Lower Planes) meint und nicht nur die Wesen die im Monster Manual als Dämonen (bzw. Demon) bezeichnet werden. Der Autor begründet dies damit, das Demonology sich einfach besser anhört als Fiendology (Fiend ist die Oberbezeichnung für Yugoloth, Baatezu und Tanar?ri).

 

Somit dient die Magieform mit der sich das Buch beschäftigt, die Wesen der "Lower Planes" zu unterwerfen und ihre Macht zu nutzen. Zwar bieten bereits die D&D Grundregeln eine Menge Zauber, mit denen man Wesen der "Lower Planes" kontrollieren und beherrschen kann, Demonology geht hier aber einen Schritt weiter, indem es drei Prestigeklassen bietet die sich ganz auf den Umgang mit Dämonen spezialisiert haben. Die drei Prestigeklassen sind genau auf die drei Methoden zugeschnitten mit denen man sich Dämonen und ihre Kräfte untertan machen kann.

 

Der "Demonologist" ist darauf ausgerichtet Dämonen zu beschwören und zu kontrollieren, der "Binder" ist darauf spezialisiert Dämonen in magische Gegenstände zu sperren und die Macht des Dämons für den Gegenstand selbst zu nutzen, der "Possessed" dagegen schließt einen Pakt mit einem (oder gar mehreren) Dämonen und bietet dem Dämon für einen Teil seiner Kraft Teile seiner Seele. Die Voraussetzungen für alle Prestigeklassen sind sehr gering und es reicht meist ein bestimmtes Talent (aus dem Buch selber) und genügend Ränge in dem neuen Skill "Demon Lore".

 

Wie man sich vielleicht denken kann, ist der Umgang mit den Kreaturen der ?Lower Planes? sehr gefährlich. Dies ist aber auch der Reiz dieser Magieform. So können recht schwache Magier bereits recht starke Dämonen beschwören und sich ihrer Kräfte bedienen. Es besteht aber natürlich eine Gefahr, dass sich der Dämon befreit und sich gegen den Beschwörer und seine Freunde richtet. Um so stärker der Dämon ist, um so gefährlicher ist die Beschwörung und um so größer die Chance, dass der Dämon sich gegen seinen Beschwörer wendet.

 

Spieltechnisch muß der Beschwörer der eine der Prestigeklassen aus "Demonology" gewählt hat, zunächst den Dämon beschwören. Dafür braucht er entsprechendes Wissen über den Dämon und seine Art. Kennt der Beschwörer sogar den Namen (am besten den wahren Namen) des Dämon erhält er dadurch weitere Vorteile. Dann muß der Beschwörer des Dämons das Beschwörungsritual vorbereiten. Dieses verlangt einen DC:10 + Challenge Rating des Dämons, wobei man diverse Modifikatoren auf den Wurf anrechnen kann, wie z.B. seinen Intelligenz Modifikator, seine Stufen in den oben genannten Prestigeklassen, spezielle Materialkomponenten etc. Mißlingt der Check hat man lediglich die Materialkomponenten verbraucht (und natürlich Zeit). Wird der Dämon beschwören kommt der entscheidende Teil des Rituals - die Beherrschung des Dämonen.

 

Dafür muß man einen DC:10 + doppelte Challenge Rating des Dämon schaffen. Auch diesen Wurf kann man z.B. durch Opfergaben (auch lebendige), hohe Int etc. beeinflussen. Mißlingt der Kontroll-Wurf ist man in Schwierigkeiten. Schwächere Dämonen wie Imps und Hellhound (unter CR:7) greifen meistens sofort an. Dämonen mit Namen (CR:7++) dagegen können auch versuchen in ihren Beschwörer zu fahren, um diesen zu besitzen. Nimmt ein Dämon Besitz von einem Beschwörer kann dies sehr negative Auswirkungen haben. Gelingt dem Dämon es seinen Beschwörer zu kontrollieren wird er praktisch für diese Zeit zu einem NPC. Zudem hinterläßt jede Inbesitznahme deutliche Spuren beim Beschwörer (das Äußere ähnelt dem Dämon sowie XP und Attributsverlust). Man kann sich allerdings auch bewußt mit einem Dämon vereinen. Dadurch erhält man einige Vorteile, solange man den Willenskampf mit dem Dämon gewinnt. So erhält man die Durchschnittswerte des Dämons und seinen eigenen. Beschwört man z.B. eine Succubus und läßt diese Besitz von einem nehmen, erhält man den Schnitt aus ihren Attributwerten und den eigenen, hat man ein Charisma von 14 so erhält man dank der Charisma 20 der Succubus letzlich Charisma 17. Auch die Trefferpunkte werden so neu berechnet. Neben diesen gewaltigen Vorteilen erhält man zusätzlich noch alle speziellen Fähigkeiten und Immunitäten des Dämons (wie z.B. seine Spell-Like Abilities) .Doch auch die freiwiliige Inbesitznahme durch einen Dämon hat seinen Preis, nach jeder Inbesitznahme erhält man neben einem Xp und Attributsverlust auch langsam das Äußere eines Dämons.

 

Neben dieser Form der Demonlogy gibt es noch eine dritte, nämlich das Binden eines Dämons in einen magischen Gegenstand. Ein "Binder" kann einen beschworenen und kontrollierten Dämon in einen Gegenstand zwingen und dann auf die Macht dieses Dämons zurückgreifen. Gelingt es z.B. einem Beschwörer einen Dämon in eine Rüstung zu zwingen, so kann man einige der defensiven Fähigkeiten wie z.B. Immunitätetn oder Damage Reduction auf die Rüstung übertragen. Bei Waffen kann man sich die offensiven Fähigkeiten des Dämons aneignen. Ähnliche Regeln gibt es für Ringe, Ruten, Stecken, Stäbe und Wondrous Items. Natürlich besteht auch hier eine gewisse Gefahr. Man muß für die Erschaffung eines dämonischen Gegenstandes keine Xp zahlen, allerdings muß man noch viel mehr Gold zahlen (CR des Dämon x 2500 Gp) und natürlich das richtige Talent haben. Jedes Jahr wird der Dämon außerdem versuchen sich zu befreien und sofort den Besitzer des Gegenstandes angreifen.

Die größte Macht über einen Dämon erlangt man allerdings, wenn man seine Seele für die Dienste Dämons eintauscht. So kann man für 1 Jahr und 1 Tag absolute Kontrolle über den Dämon erlangen. Allerdings zu einem absoluten Preis. Nach dieser Zeit kann der Dämon JEDERZEIT die Seele des Beschwörers fordern, was seinen Tod bedeutet (kein Save, kein nichts). Meistens wird der Dämon allerdings nicht sofort die Seele des Beschwörers holen, sondern diesen zu seinem Diener machen und ihn jederzeit erpressen können. Der Dämon kann sein Opfer dann auch zu fast jederzeit kontrollieren.

 

Neben diesen neuen Magie-Regeln bietet das Buch zusätzliche Informationen für Spielleiter über Dämonen, neue Feats und neue magische Gegenstände. Die Zeichnungen im Buch sind eher mittelmäßig und eine kleine recht unterhaltsame Geschichte begleitet das Buch.

 

Fazit:

Die neue Magie-Form von Demonology ist wie bereits dargestellt eine sehr mächtige dafür eine sehr gefährliche. Letztlich ist es immer wieder eine Versuchung für jeden Beschwörer eine Stufe weiterzukommen, um einen noch stärkeren Dämon zu beschwören. Irgendwann ist aber der Punkt gekommen, wo ein Ritual schiefgehen wird und das kann fürchterliche Konsequenzen für den Beschwörer haben. Sollte ein SC eine der Prestige-Klassen aus Demenology ergreifen sollte er immer im Bewußtsein haben, dass die nächste Beschwörung ihm schaden oder sogar töten kann, zumal bei allen Beschwörungen eine 1 ein Patzer ist und eine 20 immer ein Erfolg. So kann ein sehr schwacher Beschwörer theoretisch einen Balor beschwören (wenn er genügend Informationen darüber hat) und kontrollieren. Dieses Spiel mit der Macht ist aber genau das, was Demonology ausmacht und meiner Meinung das richtige Flair für den Umgang mit den Wesen der "Lower Planes" ist. Für böse Gruppen ist das Buch wohl noch wesentlich interessanter, da man dann natürlich vor Opferungen, Inbesitzanhme Unschuldiger etc. kaum zurückschrecken wird, allerdings wie es so schön in der Einleitung von Demonology heißt: "When one serves good, to hold back from using any tool avaible is dereliction to the point of the affirmation of evil." Ich würde das Buch allerdings nicht unerfahrenen Spielleitern empfehlen, da bei einigen der Regeln es auf die Einschätzung und Abwägung des SL ankommt. Macht man hier einen Fehler kann man leicht die Spielbalance durcheinander bringen. Gleiches gilt für die Spieler - wer sich an dieses neue Magieform heranwagt sollte die Gefahren einschätzen können und auch bereit sein viel dem Zufall zu überlassen. Letztlich ist noch anzumerken, dass die Kunst der "Demonology" recht teuer ist (In-Play gesehen), daher sollte der SL auch bereit sein, den SC die Chance zu geben an etwas Gold zu kommen. Alles in allem ist Demonology ein empfehlenswertes Werk, wenn man die Regeln für das Beschwören und Kontrollieren von Dämonen erweitern möchte. Wem die jetzigen Regeln ausreichen sollte darauf verzichten können.