Die Spawn-Reihe von Todd McFarlane ist mittlerweile seit vielen Jahren fester Bestandteil des US-Comic-Marktes. Zahlreiche Ableger neben der eigentlichen Hauptserie wurden in den Jahren aus dem Boden gestampft. Spawn: Godslayer ist eine davon.

 

Inhalt:

Bairn ist ein mysteriöser Krieger, den ein düsteres Geheimnis umgibt. Er ist im Auftrag dunkler Mächte unterwegs – natürlich ist er ein Hellspawn und Hauptfigur der Geschichte – und soll die Götter der Welt Ur vernichten. Aus diesem Grund kommt er in das Land Uhmber, um den so genannten Winterkönig zu töten, denn dieser ist ein grausamer Gott, der seine Untertanen unterdrückt und wie Vieh behandelt. Auf seiner Reise macht Bairn Bekanntschaft mit dem Dieb Dromo und rettet diesen vor einem monströsen Wolf, dem Dromo zum Fraß vorgeworfen wurde.

Gemeinsam ziehen sie weiter in Richtung Uhmber.

Bairn ist aus einem guten Grund ein Spawn geworden. Seine Liebe zu Neva hat ihn zu einem Handel mit den Dämonen getrieben, nachdem er in den Fluten der See ertrunken ist. Doch wie andere Hellspawns zuvor wurde auch Bairn betrogen. Als er wieder auf seine große Liebe trifft, hat sich alles verändert und er muss eine weitere Reise mit Neva antreten …

 

Qualität, Stil & Übersetzung:

Der Autor Brian Holguin und der Zeichner Philip Tan, die für die vorliegende Geschichte verantwortlich zeichnen, sind erfahrene Leute auf dem Gebiet Spawn, denn sie werkeln auch an der eigentlichen Spawn-Serie. Natürlich hat es gerade ein Zeichner schwer bei Spawn, denn er muss sich immer an den Illustrationen von Spawn-Erfinder Todd McFarlane messen. Tans Zeichenstil muss dahingehend aber sicherlich nicht zurückstehen, zumal man durchaus Parallelen zu McFarlane findet, aber eben nicht das Gefühl hat, dass dieser kopiert wird. Tan hat seinen eigenen, sehr gehaltvollen Stil. Die Illustrationen sind düster und bildgewaltig. Daher passen sie generell sehr gut zum Thema Spawn.

Auch die Story, die diesem Buch (respektive der Serie) zu Grunde liegt, weiß zu überzeugen. Brian Holguin hat die Grundidee von Spawn genommen, den bösen Herren des Spawn andere Ziele verpasst und das Ganze in eine Fantasy-Welt portiert. Herausgekommen ist dabei eine extrem packende und epische Geschichte, die dunkel wie brutal ist, aber auch melancholische und romantische Aspekte mitsichbringt. Auch die Ideen, die Holguin eingebaut hat (wie beispielsweise die kriechende Stadt), sind klasse und passen gut in das Fantasy-Genre.

 

Der vorliegende erste deutsche Band ist ein Sammelband, der die ersten sechs US-Einzelhefte beinhaltet. Die Übersetzung ist sehr gut geworden und das Korrektorat erscheint ebenso gut. Die Optik des Buches weiß dabei ebenso zu überzeugen.

 

 

Fazit:

Winterkönig ist der erste deutsche Sammelband der Spawn-Godslayer-Reihe und vereint sechs US-Bände in einem hübschen Buch. Die Autoren haben die Grundidee des ursprünglichen Spawn genommen und sie in eine düstere Fantasy-Welt portiert und sie mit einer ebenso düsteren und epischen Geschichte ausstaffiert, die durchaus zu überzeugen weiß. Die Story hat alles, was eine gute Spawn-Geschichte benötigt und wird mit neuen und frischen Ideen aufgemotzt, weswegen Godslayer auch weit davon entfernt ist, eine einfach Kopie des Original-Spawns zu sein.

Die Illustrationen von Philip Tan werden dem Stil von Todd „Spawn“ McFarlane – dem geistigen und künstlerischen Vater von Spawn – mehr als gerecht. Tan hat auf jeden Fall seinen eigenen Stil, erinnert aber eben auch an McFarlane.

Alles in allem ist Godslayer Band 1 ein wirklich gutes Graphic Novel, das Spawn- und Fantasy-Fans mit Sicherheit zu überzeugen weiß.