Links zur Rezension Stadt der UntotenInhalt: New York ist tot. Von Zombies überrannt, wurde es – ebenso wie der Großteil der restlichen Weltzivilisation – völlig zerstört. Der ehemalige UN-Waffeninspekteur Dekalb landet mit einem kleinen Trupp afrikanischer Kindersoldatinnen in der einstigen Großstadt. Ihr Ziel ist es, wichtige Medikamente für eine afrikanische Kampftruppe zu beschaffen, die Dekalbs Tochter als Geisel hält. Doch in NY haben Millionen von Menschen gelebt und deshalb gibt es ebenso viele willenlose Zombies dort, die gnadenlos alles Menschliche jagen und fressen. Außerdem ist da noch Gary. Ein ehemaliger Medizinstudent, der es irgendwie geschafft hat, den Hirntod zu überwinden, und nun zwar ebenso untot ist, aber dabei sein Bewusstsein behalten hat. Als Dekalbs Truppe Gary aufgreifen, scheint ein neuer Verbündeter gefunden zu sein.
Qualität & Stil: ”Düstere Action für alle 'Zombie'- und '28 Weeks later'-Fans“ verspricht der Klappentext dieses Romans und bedingt ist das auch passend. Der Leser merkt schnell, dass der Plot des Buches genau in die bekannte Sparte sticht, die schon in zahlreichen Filmen, Büchern, Comics und Computerspielen durchgekaut wurde. Dabei bedient sich der Autor bei zahlreichen bekannten Werken und Geschichten (Beispiel: der Auslöser der Epidemie ist wieder einmal ein Virus), lässt aber auch seine eigenen Ideen mit in seine Erzählung einfließen. Dadurch geht die Story dann auch von einem reinen Horror-Szenario weg und bewegt sich mit großen Schritten in Richtung Mystery fort. Plötzlich sind da Untote, die logisch denken können und übernatürliche Kräfte kontrollieren bzw. besitzen. Dabei ist die Story nicht schlecht erzählt. David Wellington versteht ganz gut mit Worten umzugehen, auch wenn der Schreibstil sicherlich nicht zu den Besten zählt. Dennoch weiß er seine Gedanken in Worte zu fassen, spielt mit plötzlichen Wendungen und auch die Charaktere wirken lebendig.
Doch „Stadt der Untoten“ fehlt ganz klar das gewisse Etwas. Vielleicht liegt es am Medium, denn Filme wie „Dawn oft the Dead“, „Resident Evil“ oder auch das bereits genannte „28 Weeks later“ (respektive „28 Days later“) leben eben von der optischen Umsetzung, sprich dem Zombiesplatter. Ähnlich geht es den Computerspielen. Dieser optische Part fehlt im Roman natürlich und irgendwie haben die Beschreibungen von Wellington auch nicht die entsprechenden Bilder bei mir hervorgerufen. Gerade hier fehlt dem Buch scheinbar der Tiefgang.
Fazit: „Stadt der Untoten“ ist okay. Es ist weder ein schlechtes noch ein hervorragendes Buch und bewegt sich meiner Einschätzung (und meinem Geschmack) nach im Mittelfeld. Die Geschichte ist weitestgehend aus verschiedenen anderen Publikationen abgekupfert. Zwar lässt der Autor eigene Ideen einfließen, doch diese wussten mich nicht wirklich zu überzeugen, denn sie passten meiner Meinung nach einfach nicht richtig in das Szenario. Nichtsdestotrotz bietet das Buch Kurzweile und für ein paar relaxte Stunde, die man vielleicht mit etwas Action-Horror verbringen mag, taugt der Roman allemal. Vielleicht liegt es am Medium an sich, aber das Feeling eines Zombiefilms kann das Buch bei mir nicht erzeugen, auch wenn die Story überraschende Wendungen und gute Ansätze hat. Wer Horror- oder Zombiebücher jedoch mag, sollte einen Blick riskieren. Ach ja, „Stadt der Untoten“ ist der Auftakt zu einer Trilogie.
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