Das Schiff Todsünde nähert sich unter falscher Flagge einem Handelsschiff. Die Händler erkennen zu spät, wer sich ihnen da nähert und begreifen schließlich, dass sie angegriffen werden. Aber ehe sie reagieren können, knallen die Kanonen und die Enterhaken landen auf dem Deck. Schnell wird klar, dass die Händler keine Chance haben und so dauert ihre Gegenwehr nicht lange. Schließlich habe die Piraten das Schiff erobert. Unter ihnen ist auch Jaquento aus dem Land Hiscadi. Er hat zum ersten Mal an einem Kampf teilgenommen, denn er ist erst vor kurzem zum Piraten geworden. In dem Inselreich der Sturmwelt will er neu anfangen und hofft, bei den Piraten zu Reichtum zu gelangen. Aber ziemlich schnell muss er erkennen, dass nicht alles so einfach ist, wie die Erbeutung eines Handelsschiffs. Die größte Seemacht der Welt stellt sich den Piraten entgegen und will für Ordnung sorgen.
Die Geschichte um Jaquento ist der eine Handlungsstrang in der Geschichte. Auf dem gegnerischen Schiff steht die junge Offzierin zur See, Roxane Hedyn, im Mittelpunkt. Mit viel Eifer startet sie und doch leidet sie unter ihrem Vorgesetzen.
Das Ziel der beiden Schiffe ist die koloniale Sturmwelt. Die an die Karibik angelehnte Inselgruppe beheimatet reiche Rohstoffvorkommen. Diese werden trotz des Verbotes von Sklaven abgebaut. Unter ihnen ist auch Majagua, der die Freiheit erlangen will.
Ein weiterer Strang stellt den Dichter Franigo aus Corbane vor. Er wird von dem Chef der Geheimpolizei als Hofdichter angestellt und steigt somit innerhalb der Gesellschaft auf. Aber das macht ihn bequem und er begeht den Fehler, ein Spottgedicht auf den Adel zu verfassen, das ihn fast alles kosten kann.
Christoph Hardebusch vermischt in seinem Roman sehr geschickt unterschiedliche Elemente des Fantasy- und Piratengenre. Dabei gelingt es ihm, die Mischung zu finden und so auch konträre Dinge miteinander in Einklang zu bringen. Förderlich ist dabei der sehr flüssige und gute Schreibstil. Ehe man sich versieht, hat man die ersten hundert Seiten gelesen und ist in der Handlung drin. Danach hat der Autor einen am „Haken“ und man legt das Buch nicht aus der Hand. Ein Grund dafür ist mit Sicherheit die liebevolle Charakterzeichnung. Die vier Hauptfiguren sind sehr tief ausgearbeitet, aber auch die anderen Figuren weisen je eigene Facetten auf.
Am Ende ist klar, dass es weiter gehen wird. Der Kampf zwischen den beiden Schiffen ist noch nicht zu Ende und mit der Einführung des Dichters wird klar, dass es noch mehr auf der Welt gibt als die Sturmwelten. Also auf zum zweiten Teil „Unter schwarzen Segeln“.
Fazit: Sturmwelten ist eine perfekte Mischung zweier beliebter Genre – Fantasy und Piraten. Der Roman fesselt und man wünscht sich am Ende, dass es möglichst bald weitergeht.
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