Links zur Rezension Ruf des SchicksalsInhalt: Die Story des zweiten Bandes knüpft nahtlos an den ersten Teil an. Die Gladiatorengruppe um den Menschenkrieger Lo’gosh – der Geisterwolf – wird getrennt, als die Blutelfin Valeera vom Ork Rehgar, dem Besitzer der Gladiatoren, an eine andere Gladiatorengruppe verkauft wird. Doch Gladiatoren sind nur solange Sklaven, wie sie es sein wollen und schon bald entkommt Valeera. Während sie vor ihren Häschern flüchtet, versucht sie auch ihre beiden Gefährten zu befreien, doch muss sie feststellen, dass diese das schon selbst erledigt haben. Bald treffen sie bei ihrer Flucht auf andere Dunkelelfen, die gegen eine Orktruppe zu Felde ziehen. Während bei Lo’gosh endlich Erinnerungen an sein früheres Leben auftauchen, zeigt Broll in der Schlacht gegen die Orks seine dunkle Seite und den Grund, warum er sich von Seinesgleichen fernhält.
Qualität, Stil & Übersetzung: Das Team ist dasselbe, welches sich auch schon für den ersten Band verantwortlich zeichnete. Dementsprechend gibt es in Sachen Qualität eigentlich keine wirklichen Unterschiede. Weiterhin merkt man den Ursprung aus dem MMORPG eigentlich nur bedingt, mal abgesehen davon, dass natürlich Rassen, Namen, Monster und Örtlichkeiten aus der WoW-Welt entstammen. Sicherlich sind diese Dinge alle an die Warcraft-Welt angelehnt, könnten aber auch einem anderen Fantasy-Setting entstammen. Die Story wurde von Walter Simonson geschrieben, der schon zahlreiche Geschichten verfasst (FF4, Thor, Manhunter, Elric etc.) und langjährige Erfahrung auf dem Gebiet hat. Dabei strickt er die Geschichte um den erinnerungslosen Lo‘gosh und seine zunächst unfreiwilligen Gefährten spannend und interessant weiter. Der Autor hat sich zwar merklich von WoW und der Welt beeinflussen lassen, dennoch wirkt die Story nicht wie aus dem Computerspiel – was aber sicherlich auch nicht gerade schlecht ist. Simonson schafft es auch, seinen Charakteren Glaubwürdigkeit einzuhauchen, denn sie haben nicht nur heldenhafte Fähigkeiten sondern auch Ecken und Kanten. Für die zeichnerische Umsetzung ist Ludo Lullabi verantwortlich, ein französischer Zeichner, dessen Stil sehr gut zum animehaften WoW passt und der selbst langjähriger WoW-Spieler ist. Er holt sich seine Anregungen und Vorlagen direkt aus dem Spiel. Sein Stil ist klar und deutlich. Lullabi präferiert sauber definierte Striche und Linien. Dabei hat er ein sicheres Händchen dafür, die einzelnen Bilder und Szenen ins rechte Licht zu rücken und auch Mimik und Gestik stimmen einfach. Das die verschiedenen Wesen, Monster, Örtlichkeiten, Maschinen und Waffen absolut WoW-like sind, versteht sich hier eigentlich von selbst. Unterstützung bekommt Lullabi dabei übrigens von der erfahrenen Sandra Hope (u.a. Superman, Batman, Gerechtigkeitsliga), die das Ganze mit sicherer Hand getuscht hat und von Randy Mayor, der für die Kolorierung verantwortlich ist. Diese Drei zusammen schaffen es, die Bonbon-Optik des beliebtesten MMORPGs im Comic herüberzubringen. Die Übersetzung durch Panini Comics ist wie gewohnt von guter Qualität und lässt keine Wünsche offen.
Fazit: Der zweite Teil des WoW-Comics knüpft sowohl in Sachen Geschichte, als auch in Qualität und Optik nahtlos an den ersten Band der Reihe an. Kein Wunder, denn das Team ist dasselbe geblieben. Walter Simonson, Ludo Lullabi und der Rest des Teams können auch hier wieder überzeugen und durch den weiteren Verlauf der Story wirkt dieser zweite Band auch noch einen Tacken spannender als der Vorige. Die Story ist stimmungsvoll und passt ganz gut zu WoW; sie könnte glatt einer der zahlreichen Quests des Spiels entstammen. Die Illustrationen geben den Anime- bzw. Bonbon-Flair des Onlinespiels ebenso gut wieder, denn sie sind nicht nur genauso bunt wie das Spiel, sondern dominieren mit klaren Linien und actionreichen Szenen. Ganz im Stil von WoW! Sicher stellt sich die Frage, ob es nicht auch ein anderer Fantasycomic hätte sein können, aber nun ja, zweifelsfrei ist „World of Warcraft“ ein echtes Werbemittel, welches allein schon für gute Verkaufszahlen des Comics sorgen dürfte. Dennoch erscheint mir die Graphic Novel nicht als billiges Machwerk, nein, ganz im Gegenteil, man merkt, dass die Macher sich mit der Thematik beschäftigt haben (oder sogar selbst intensiv spielen, wie beispielsweise der Zeichner Lullabi). Sie wollten etwas wirklich Gutes abliefern,. was ihnen auch weitestgehend gelungen ist, wenn es auch einige Ecken und Kanten gibt. Sicherlich geht das Ganze auch noch deutlich besser, aber der WoW-Comic bewegt sich auf jeden Fall im überdurchschnittlichen Feld. Fans von Fantasycomics und natürlich WoW-Fans kommen hier sicherlich auf ihre Kosten und der Preis von 3,95 Euro für das deutsche Heft ist mehr als okay, zumal man gleich zwei Folgen der amerikanischen Vorlage bekommt.
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