Die Hexe der schwarzen Rose...Der bereits sechste Sammelband der erotisch-fantastischen Comicreihe von Jim Balent umfasst die Original-Ausgaben #26 – 30.
Inhalt: Der Band beinhaltet gleich mehrere Geschichten. Zuerst einmal hat es „Knochenkopf“ mit einem digitalen Dämonen zu tun. Ein Typ namens John ist dieser Dämonin in einem Videospiel unterlegen gewesen und nun schlummert sie in ihm. Es ist an Knochenkopf und den Hexen, ihm zu helfen. In der nächsten Geschichte treffen die Hexen der schwarzen Rose, namentlich Tarot und Raven, auf die „kleinen Muschis“ (im Englischen „Little Kitten“), die die böse Latex Red und ihre Schergen jagen. Latex Red bedroht die Welt mit ihrem sprichwörtlichen Atombusen. In einer weiteren Story besucht Tarot die Kobold-Königin und begibt sich dabei in das Land der Kobolde. Die Koboldkönigin ist dabei keine geringere als ihre Schwesterhexe Raven, doch als ein kleiner Kobold sich in Lebensgefahr begibt, müssen die beiden Hexen handeln. Als Letztes haben Tarot und Boo-Cat es mit einem ausgesprochen teuflischen magischen Haarball zu tun, der das Haus von Tarot heimsucht.
Qualität, Stil & Übersetzung: Jim Balent hat Tarot nicht nur erdacht, sondern schreibt und zeichnet die Reihe auch. Dass er dabei offensichtlich seine eigenen ganz persönlichen Comic-Fantasien auslebt, ist schon nach wenigen Seiten – nein, eigentlich schon beim Cover – nicht von der Hand zu weisen. Sein selbsternannter erotischer Comic ist eben genau das: erotisch. Das Ganze fängt bei den Zeichnungen der freizügig bis gar nicht bekleideten Damen der Geschichte an und hört bei den anrüchigen und zweideutigen Dialogen auf. Dabei ist „Tarot“ aber bei weitem kein billiger Sex- oder gar Pornocomic. Ganz im Gegenteil, denn mehr als nackte Haut, gewisse üppige weibliche Körperteile und Andeutungen gibt es in dieser Reihe nicht. Im Gegenzug gibt es spannende und gleichsam lustige Geschichten, die zuweilen ein wenig chaotisch konfus wirken, was aber ebenfalls zum Zeichenstil von Balent passt. Dieser Stil erinnert dabei stark an die japanischen Mangas. Zwar sind die Gesichter der Charaktere weitestgehend amerikanisch/europäisch (also westlich) gezeichnet, doch es gibt Ausnahmen (wie beispielsweise bei den „kleinen Muschis“). Auch die Farbgestaltung ist knallbunt und manga-ähnlich.
Die Übersetzung durch Panini respektive Christian Heiss (ein passender Name bei diesem Comic. ;-) ) ist prinzipiell recht ordentlich, allerdings hätte den „Kleinen Muschis“ eine bessere Betitelung zugutekommen können.
Fazit: Tarot 6 ist definitiv ein erotischer Comic, denn die zahlreichen Mädels, die diese Comicreihe befüllen, sind allesamt freizügig bekleidet und zeigen alles, was sie haben. Dabei ist der Comic allerdings kein Porno, nicht mal annähernd, sondern kann guten Gewissens als Akt- oder eben Erotikcomic bezeichnet werden, denn es finden sich keine definitiven Sexhandlungen darin. Das ist auch gut so, denn sonst würde der Comic tatsächlich in die billige Pornospalte abdriften. Die Geschichten um die Hexe Tarot bestätigen den Eindruck des Erotikcomics, denn sie sind zwar teilweise etwas chaotisch, aber auf jeden Fall spannend und actionreich. Dabei erinnern sie zeichnerisch und auch von den Dialogen her teilweise an japanische Mangas, haben aber dennoch einen westlichen Flair. Jim Balent zeigt in seiner Graphic Novel ohne Zweifel seine heißesten Supergirls in seinen ganz persönlichen Comic-Fantasien. Wer könnte ihm das verübeln? Abschließend kann gesagt werden, dass Tarot ein spaßiger, spannender und klar anzüglicher Comic ist, der viel nacktes weibliches Fleisch bietet (also eher was für die Herrenriege ist), ohne aber dabei pornographisch zu wirken. Und genau das ist es, was Tarot von anderen Comics abhebt. Ich bin auf die nächste Ausgabe gespannt. Ach ja, empfohlen ab 16 Jahren!
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