Story: (Vorsicht Spoiler) Diese Geschichte ist eine gute Lektion, dass man auf Todesflüche sterbender Magier ab und zu mal hören sollte. In diesem speziellen Fall wurde einem jungen Recken angedroht, dass das siebte Kind seines siebten Kindes als untotes Monster geboren werde. Wie zu erwarten war, hält sich sein siebter Sohn nicht daran und zeugt mit seiner Frau nach sechs Kindern ein weiteres. Allerdings wirkt der Fluch nur halb. Zwar wird ihre Tochter untot geboren, allerdings nicht als Monster, sondern als wunderschönes Mädchen. Als kleine Nebenwirkung des Fluches entwickelt sie einen gesunden Appetit auf rohes Fleisch. Nicht nur, dass ihre geschockten Eltern ihr keinen Namen geben, sie sperren sie auch noch in den Keller. Da sie unsterblich ist, wäre sie auch noch heute dort, wenn nicht eines Tages eine Hexe aufgetaucht wäre und sie als Schülerin akzeptierte. Das namenlose Mädchen erweist sich als talentierte Hexe. Kurz vor Ende ihrer Ausbildung wird ihre Mentorin jedoch ermordet. Die namenlose Hexe packt ihre sieben Sachen, ihren intelligenten Besen und die Entenvertraute ihrer Meisterin und zieht in die Welt. Unterwegs freundet sie sich mit einem Troll an und lernt einen Paladin kennen (Einen Ritter in weißer Rüstung) und verliebt sich in ihn (Gleichzeitig erwacht die Gier nach seinem Fleisch, denn der Fluch hat ihr kannibalische Triebe verliehen). Diese illustre Truppe rettet ein Grenzfort vor einer heranstürmenden Goblinarmee und zieht danach los, den Verursacher dieser Armee zu stellen: Den legendären Erzmagier, genannt „der seelenlose Gustav“. Auf dieser Reise (die von zahlreichen Gefahren und Prüfungen begleitet wird) lernen sich die namenlose Hexe und der Paladin näher kennen.
Kann die namenlose Hexe sich ihrem Feind stellen und die Welt retten? Kann die namenlose Hexe ihren Trieb überwinden und ihren Paladin lieben anstatt ihn zu fressen? Und vor allem: Bekommt die namenlose Hexe einen Namen?
Stil: Auch wenn es paradox klingt, schreibt Martinez wie ein ernsthafter Pratchett, sehr humorvoll aber dennoch mit viel Liebe zu seinen Charakteren. Der Witz liegt eher in ungewöhnlichen Situationen, anstatt sich über die Figuren lustig zu machen und ungewöhnliche Situationen schafft er zuhauf.
Fazit: Auch wenn ich vielleicht von einer wütenden Meute verfolgt werde, empfinde ich Pratchetts Romane teilweise als unglaubwürdig und albern. Martinez dagegen sorgt mit Sympathie für seine Figuren, sodass man sie mitsamt ihren Marotten lieb gewinnt. "Eine Hexe mit Geschmack" ist ein ziemlich komischer, kurzweiliger Roman. Ein Abzug in der Punktwertung ergibt sich durch die fehlende Spannung.
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