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Fafhrd und der Graue Mausling
Bewertung:
(4.3)
Von: Gordon Gurray
Alias: Talamar
Am: 16.08.2008
Autor:Fritz Leiber, Howard Chaykin, Mike Mignola
Übersetzer:Matthias Wieland
Typ:Comic / Graphic Novel
Setting:Newhon / Lankhmar
VerlagCross Cult
ISBN/ASIN:978-3-936480-61-0
Inhalt:206 Seiten, DinA5 Hardcover
Sprache:Deutsch

Fritz Leibers Fafhrd und der Graue Mausling gehören zu den beliebtesten Figuren des Fantasy-Genres - und das schon seit ihrem erstmaligen Erscheinen 1939. Der vorliegende Sammelband fasst erstmalig die lange vergriffene vierteilige Comic-Adaption, die bereits 1991 erschienen ist, in einem Buch zusammen.

 

Inhalt:

Der Sammelband beinhaltet eine ganze Handvoll interessanter Geschichten um Fafhrd und den Grauen Mausling, die sich in der berühmt-berüchtigten Stadt Lankhmar über den Weg laufen und sich direkt anfreunden. Gemeinsam erleben sie skurrile und fantastische Abenteuer. Gleich zu Beginn ihrer Abenteuer treten sie gegen die Diebesgilde von Lankhmar an und bezahlen dafür einen hohen Preis, der sie vorerst aus Lankhmar vertreibt. Nun reisen die beiden quer durch die Welt Newhon und besuchen jeden Winkel auf der Suche nach innerem Frieden. Doch wie die beiden mysteriösen Zauberer, Ningaubel Siebenaug und Schilba mit dem blinden Antlitz, wissen, kehren die beiden Helden bald zurück nach Lankhmar, um weitere wahnwitzige Abenteuer zu erleben.

 

Qualität, Stil & Übersetzung:

Fritz Leibers Werke gehören in die gleiche Kategorie wie Robert E. Howards Conan-Werke und stammen wie diese aus einer Zeit, in der die fantastische Literatur noch lange nicht so populär war, wie sie es heutzutage ist. Viele bekannte Autoren – wie Michael Moorcoock oder Terry Pratchett - haben sich von Leibers Werken inspirieren lassen. Mit der Welt Newhon und der Stadt Lankhmar hat Leiber bereits 1939 Fantasy-Geschichte geschrieben, denn gerade Lankhmar ist eine Stadt, die quasi der Inbegriff des Sündenpfuhls ist. Howard Chaykin hat Leibers Werke bereits 1991 in das Comic-Format umgeschrieben und der damals noch relativ unbekannte Mike Mignola (Hellboy), zeichnet für die Artworks verantwortlich. Chaykin erzählt die fantastischen Abenteuer von Fafhrd und dem Grauen Mausling in einer fesselnden, packenden Art und Weise und versteht es, den Leser zu fangen. Dabei ist Lankhmar so exotisch wie die Conanwelt und das spiegelt sich in den Geschichten wieder, die die Protagonisten erleben. Die Geschichten sind eigenwillig und komisch, exotisch und doch kultiviert, barbarisch aber auch menschlich – vor allem aber sind sie glaubwürdige Fantasy.

Dabei sind die beiden Protagonisten tiefgründig und realistisch dargestellt. Sie kämpfen nicht nur mit seltsamen Wesen, sondern auch mit ihren eigenen Gefühlen und Ängsten.

Mike Mignola füllt das Ganze mit seinen tollen Illustrationen, die hier - im Gegensatz zu Hellboy - in Farbe gehalten sind. Damit wirkt sein Stil ganz anders und viel fantastischer, was sehr gut zur exotischen Newhon-Welt passt. Ein wenig erinnert die Welt dabei an Conan.

 

Übersetzung und Lektorat sind gut geworden und das gesamte Werk lässt sich flüssig lesen. Wie bei Cross-Cult üblich, erscheint der Sammelband als Hardcover im DIN A5 Format und ist von hoher Qualität ist.

 

Fazit:

Ich kannte die Fritz Leiber Geschichten zuvor nicht und umso mehr war ich über die wirklich tollen Geschichten um Fafhrd und den Grauen Mausling überrascht, zumal diese schon fast 70 Jahre existieren. Die Stories sind dabei 1991 von Howard Chaykin spannend ins Comic-Format geschrieben worden und Mike Mignola, der bald darauf mit Hellboy den ganz großen Durchbruch geschafft hat, ist für die Zeichnungen verantwortlich. Im Gegensatz zu Hellboy sind die Artworks hier auch schick koloriert. Beide Künstler zusammen haben damit eine erstklassige Serie geschaffen, die allerdings auch schon 15 Jahre auf dem Buckel hat. Der vorliegende Reprint weiß aber ohne Zweifel zu überzeugen und mit Sicherheit gibt es noch immer (oder wieder) viele unter uns, die die Geschichten von Leiber und diese Comic-Adaption noch nicht kennen. Gerade diese sollten hier zu greifen, denn „Fafhrd“ ist sein Geld wert. Ich werde mir als Nächstes wohl mal die Originalromane von Leiber zu Gemüte führen. Ein wirklich toller, fantastischer graphischer Roman!

 

Leseprobe

leseprobe_fafhrd1.pdf

3.7 M