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Seltsame OrteVorab-Info:Nach Band 1 und 2 bespreche ich hier den siebten Band. Leider fehlen momentan die Bände dazwischen, aber ich hoffe darauf, dass diese noch nachgereicht werden können.
Da sich auch Band 7 der Hellboy-Comic-Reihe grundlegend nur in der Story von den bereits rezensierten Bänden unterscheidet, benutze ich hier Teile aus diesen Rezensionen.
Inhalt:In Band 6 hat Hellboy die B.U.A.P. verlassen und ist Richtung Afrika gezogen. Doch schnell gerät er in die Fänge eines übermächtigen Feindes. In den Tiefen des Ozeans herrscht die Bog Roosh, eine Seehexe in Form eines riesigen Fisches. Diese hat drei Meerjungfrauen mit der Erfüllung ihrer Träume geködert, damit sie ihr Hellboy bringen. Auf dem Meeresboden, in spezielle Ketten gelegt, einen verhexten Nagel im abgesägten Horn, der ihn festhält und den er nicht selbst entfernen kann, ist Hellboy der Seehexe ausgeliefert. Diese will natürlich seinen Tod und damit gleichzeitig sowohl Rache für alle toten Hexen, die durch Hellboy gestorben sind, als auch die Welt vor dem Untergang retten, denn einer Prophezeiung nach ist Hellboy irgendwann dafür verantwortlich.
Doch mit einer überraschenden Hilfe entkommt Hellboy natürlich der Seehexe und landet auf einer Insel, die von zahlreichen Schiffswracks umgeben ist. Dort befindet sich ein altes Gemäuer welches eine magische Anziehungskraft auf Hellboy ausübt. Dunkle Geheimnisse warten dort auf Hellboy. Zum einen geht es um Hellboys rechte Hand und zum anderen um einen Drachen - den Hüter der wahren Geschichte der Welt. Beide könnten das Ende der Welt bedeuten. Qualität, Stil & Übersetzung:Auch der siebte Band ist – wie die komplette Reihe - komplett in schwarzweiß gezeichnet, aber spätestens nach ein oder zwei Bänden hat man sich sowieso an diese Optik gewöhnt und sie zu schätzen gelernt, denn sie hat durchaus ihre Vorzüge. Mike Mignola knüpft hier direkt an die Ereignisse aus Band 6 an und bringt quasi zum ersten Mal Licht in die dunklen Geheimnisse um Hellboy und seine Bestimmung auf der Welt. Mike Mignolas literarische Einflüsse durch Jack Kirby, H.P. Lovecraft und andere Größen des Horrorgenres sind auch in dieser Episode wieder deutlich zu spüren. Dabei wechselt er gekonnt das Szenario und bietet dadurch Abwechslung in seinen Erzählungen, denn zumindest die erste Geschichte um die mächtige Seehexe Bog Roosh spielt komplett unter Wasser und erinnert somit mit ihren seltsamen Wesen schon stark an den Cthulhu-Mythos. Wie zuvor schafft es Mignola auch hier vorzüglich, eine düstere Atmosphäre zu erschaffen, bei der es einem eiskalt über den Rücken läuft. Dass dabei alles in schwarzweiß gehalten ist, untermauert dieses Gefühl nur noch und prägt den Eindruck eines cthuloiden Abenteuers. Natürlich lockert der Autor dabei seine Story mit den selbstsicheren und coolen Sprüchen des Hauptdarstellers auf. Der Stil von Mignola ist unverkennbar und gleicht dem aus den vorigen Bänden. An die fehlende Kolorierung hat man sich mittlerweile gewöhnt. Die Illustrationen sind einprägsam und gehaltvoll, zuweilen sind sie dabei so detailliert, das man zweimal hingucken muss, um alle Elemente zu erkennen, die Mignola zeigen will. In diesem Band ist mir das noch stärker aufgefallen als im ersten. Beeindrucken ist wieder das gekonnte „Farbspiel“ mit Licht und Schatten. Allerdings habe ich auch kürzlich „Fafhrd und der Graue Mausling“ (Rezension ebenfalls im Gate), das auch von Mignola stammt und komplett in Farbe ist, gelesen und ich muss schon sagen, dass Mignolas Artwork in Farbe ganz anders wirkt. Die Frage bleibt dabei aber offen, ob eine Kolorierung die düstere Atmosphäre von Hellboy nicht doch zerstören würde.
Die Übersetzung erscheint ebenso gelungen wie zuvor. Die Texte sind allesamt sehr gut und flüssig zu lesen, was auch das gelungene Lektorat bestätigt. Der Hellboy-Comic kommt – wie bei Cross-Cult fast üblich – im DIN A5-Hardcover und kostet 18,00 Euro. Der Einband und die Seiten im Inneren sind dabei von ebenso hoher Qualität wie die Bindung und der Druck an sich. Die Farb- und Rückengestaltung des Einbandes hält sich dabei an den ersten Band, so dass es auch im Regal schmuck aussieht. Den hervorragenden Gesamteindruck rundet eine Galerie mit Skizzen und Cover-Artwork von Hellboy ab. Außerdem gibt es Vorwörter zu jeder Geschichte vom Künstler selbst, in denen er etwas über die Entstehung des Plots erzählt.
Fazit:Auch der siebte Hellboy-Band weiß zu überzeugen und knüpft dabei ohne wenn und aber an die Klasse voriger Werke an. Die Story ist weiterhin „cthulhuesque“ und die Einflüsse bedeutender Horror-Autoren sind allgegenwärtig. Mignola eröffnet in diesem Band dann auch endlich ein paar tiefergehende Geheimnisse über Hellboy und man kann nun erahnen wohin seine Reise führen könnte. Am Stil von Mignola hat sich derweil nicht viel geändert und das ist auch gut so, denn Mignolas Stil ist nicht nur ausgefeilt, sondern auch ein Unikat. Zum Einen gibt das der Serie eine starke Kontinuität, die man bei vielen Comicserien einfach durch wechselnde Zeichner und damit Stile, vermisst, zum Anderen hat Mignola einen wirklichen einzigartigen Stil und Hellboy ist nun Mal genau für diesen geschrieben, denn der Autor weiß scheinbar genau was er will und kann. Alles in Allem ist auch “Seltsame Orte“ ein wirklich gelungener graphischer Roman, der wirklich jedem empfohlen werden kann, der extravagante Mystik-Horror-Comics oder eben Hellboy an sich schon mag. Wem die vorigen Bände gefallen haben, der wird von Band 7 auf jeden Fall ebenso überzeugt sein.
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