Links zur Rezension Der rote Priester...Vorab:Leider habe ich die Bände 4 – 6 der Conan-Reihe bisher noch nicht bekommen, deswegen geht es mit Band 7 der Reihe weiter. Gegebenenfalls werden die anderen Rezensionen dann nachgereicht.
Der vorliegende Band beinhaltet sechs US-Einzelhefte (Conan #37-38, 41-44), die die Geschichte um Conan und den roten Priester erzählen, auch wenn die einzelnen Geschichten quasi in sich abgeschlossen sind. Die Geschichten heißen: „Das Rattennest“, „Das Labyrinth“, „Mörder vor der Tür“, „Mörder im Haus“, „Das sichere Versteck“ und „Der rote Priester“.
Inhalt:(Vorsicht Spoiler!!!)Nachdem er der Rache eines Aristokraten aus Zamora und dem Fluch einer alten Stadt entgangen ist, reist Conan auf der Straße der Könige weiter nach Westen. Seine Begleiter sind die wunderschöne Jiara und Nestor aus Gunderland. In einem Stadtstaat, der an der Straße der Könige liegt, suchen sie im übelsten Viertel Unterschlupf, um sich vor ihren Verfolgern zu verstecken. Doch Jiara will etwas Besseres und kann die Slums nicht ertragen. So bandelt sie mit einem jungen Schönling an und verrät Conan und Nestor, der bald darauf am Galgen baumelt. Als Conan auch gefangengenommen wird, bekommt er plötzlich unerwartete Hilfe von Prinz Murilo, der Conan engagiert um Nabonidus den roten Priester zu töten, denn dieser ist die eigentliche Ursache des Übels. Conan stimmt zu, doch etwas läuft schief und bald schon findet er sich zusammen mit Murilo im Haus des roten Priesters wieder, wo sie eine Überraschung erleben: in Form eines seltsamen Dämons, der ihr Gegner ist…
Qualität, Stil & Übersetzung:Mit Band 7 der neuen Conanreihe hat sich einiges geändert, denn nicht mehr der renommierte Kurt Busiek, der die Serie ins Leben gerufen und zusammen mit Cary Nord geprägt hat, schreibt die Geschichte weiter, sondern ein neuer Autor namens Timothy Truman. Allerdings ist auch Truman sicherlich kein Neuling auf dem Gebiet, denn er ist seit über 30 Jahren im Business und hat selbst schon Conan Geschichten geschrieben. Aber obwohl der Autor ausgetauscht wurde, bewahrt die Serie ihren Stil. Auch weiterhin hält sich der Plot ziemlich nah an den Originalgeschichten von Robert E. Howard, dem Erfinder von Conan, wird aber immer wieder durch neue Ideen ausgeschmückt und aufgefüllt, die sich dabei aber äußerst exakt in die Originale einfügen. Dadurch wirkt Conan auch weiterhin authentisch und wie aus einem Guss. Wenn man es nicht wüsste, würde man den Autorenwechsel nicht wirklich bemerken. Ob es nun daran liegt, dass beide Autoren ähnlich arbeiten oder daran, dass Truman versucht, sich nahe an Busiek zu orientieren, bleibt dabei offen, aber zumindest erfolgt kein Stilbruch in der Serie und das ist gut so. Der Zeichner hingegen ist (noch) derselbe geblieben. Auch in diesem Sammelband, der die amerikanischen Ausgaben bis September 2007 beinhaltet, zeichnet der Kanadier Cary Nord für das phantastische Artwork verantwortlich, welches die gesamte neue Conan-Serie zweifelsohne und passend geprägt hat. Weiterhin sind die Szenen und Panels ansprechend gestaltet und mit der gelungenen Kolorierung wirkt das Ganze ... eben wie Conan. Die Welt von Conan ist rau, wild und teilweise barbarisch. Außerdem sind die Länder, die Conan durchstreift, an arabische Kulturen angelehnt, wie man sie aus den Geschichten von 1001 Nacht kennt. Dementsprechend wirkt alles orientalisch und oftmals wird - gerade bei den Frauen - viel Haut gezeigt. Conan ist ein Frauenheld - auch das wird dargestellt, aber auch der generell düster brutale Ton der Conan-Welt kommt durch Cary Nords Artwork einfach sehr passend herüber. Doch die Sache hat auch einen leicht faden Beigeschmack, denn schon im Vorwort des Bandes wird erwähnt, das Cary Nord mit dem nächsten Band (ab Orignalausgabe 10/2007) nicht mehr dabei ist und von Tom Giorello abgelöst wird, der schon Cary Nord im vorliegenden Band ein wenig unter die Arme gegriffen hat. Es bleibt daher abzuwarten, wie sich die Serie mit der nächsten Ausgabe verändert.
Die Übersetzung wurde wieder durch Michael Strittmater geleistet, der seinen Job wirklich gut macht und auch schon die vorigen Bände lokalisiert hat. Gerade den erzählerischen Stil des Originals hat der Übersetzer sehr gut hinbekommen. Gravierende Fehler sind nicht aufgefallen. Der Sammelband kommt wie üblich im Softcover, umfasst 140 Seiten und kostet knappe 17,00 Euro. Druck und Papier sind hervorragend, die Bindung könnte etwas besser sein.
Fazit:Auch der siebte Band der beliebten Conan-Reihe weiß wieder zu überzeugen, denn er hält an der bisherigen Qualität und dem Stil fest. Zwar hat der Autor der Serie gewechselt, aber der neue Autor - Timothy Truman - hat seine Hausaufgaben scheinbar gemacht und knüpft nahtlos an die Werke Busieks an. Conan bleibt dadurch weiterhin glaubhaft und spannend. Cary Nord, der bisher die Serie gezeichnet hat, ist auch in diesem Band – allerdings zum letzten Mal – an Bord des Teams und lässt die Reihe auch weiterhin durch sein tolles Artwork glänzen. Zusammen bedeutet das eine weitere stilvolle und vor allem authentische Geschichte aus der Conan-Welt, die sich sehr nah an den Originalen von Robert E. Howard bewegt. Dabei bleibt es rau und wild, orientalisch und übernatürlich, gefährlich und natürlich auch erotisch. Wer die Conan-Reihe bisher mochte, kann hier ohne Bedenken zugreifen. Jene, die jetzt erst auf die Serie aufmerksam geworden sind, sollten bei Band 1 (Rezension ebenfalls im Gate) beginnen, damit ihnen nichts entgeht. Ich bin auf jeden Fall schon gespannt wie es im November 2008 weitergeht.
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