Inhalt:

Für die Urlauber des Luxusraumschiffes „Kometenstaub“ endet die Reise nicht am Strand ihrer Träume, sondern als Schiffbrüchige am Boden des unbekannten Planeten Ythaq. Die unerschrockene Navigatorin Granit, der nette Bordtechniker Narvarth und die zickige Passagierin Callista versuchen sich zum Rest der Havarierten durchzuschlagen, die scheinbar quer über den Planeten verstreut sind. Doch das erste Problem sind die Banfoos, von denen das Trio bei ihrem Absturz ein paar Hütten zerstört hat. Die eigentlich friedfertigen und fast schon niedlichen Eingeborenen haben eine interessante Lieblingsbeschäftigung: Sie prozessieren quasi alles und so stehen die Drei schnell vor dem banfooischen Gericht. Zum Glück bekommen sie unerwartete Unterstützung des weisen Fengs Tao…

 

Qualität, Stil & Übersetzung:

Geschichten von Christophe Arleston sind quasi schon ein Garant für Spannung, Witz und Action, gewürzt mit einer leichten Prise Erotik. Zu seinen bekanntesten Werken gehören sicherlich die verschiedenen Troy-Zyklen, die sich allergrößter Beliebtheit erfreuen. Mit „Ythaq“ hat Arleston ein weiteres Meisterwerk zwischen Science-Ficton und Fantasy geschaffen, denn während die Geschichte auf einem Raumschiff beginnt, ist die Welt Ythaq eher phantastischer Natur und glänzt nicht durch High-Technology. Dabei wirkt sie aber stimmig und glaubwürdig und keineswegs überzogen. Auch der Humor kommt in diesem Band nicht zu kurz, wirkt dabei aber nicht albern. Einziges kleines Manko ist die zwar witzige, aber schwer zu lesende Aussprache der Banfoos.

Gezeichnet wird die Serie von Adrien Floch (u.a. Slhoka), der ein erstklassiges und einzigartiges Artwork aufzeigt, das zum Ythaq-Setting passt, wie die sprichwörtliche Faust auf das Auge. Schon der Detailgrad der Zeichnungen weiß dabei zu überzeugen und wird durch die anspruchsvolle Kolorierung von Crazytoons perfekt ergänzt. Floch schafft es darüber hinaus, den Charakteren nicht nur individuelle Züge zu verleihen, sondern kreiert auch noch ein überzeugendes Portfolio aus verschiedenen Lebewesen, Landschaften und Örtlichkeiten, welches einfach stimmig wirkt. Aufgelockert wird das Ganze durch teilweise atemberaubende Panels, die eine optisch anspruchsvolle Anordnung aufweisen, teilweise auch eine ganze Seite füllen.

 

Auch diese Übersetzung aus dem Französischen ist sehr gut gelungen und der gesamte Band lässt sich flüssig lesen. Zwar wurde von anderen Rezensenten im Netz der hohe Eindeutschungsgrad des Bandes kritisiert, ich persönlich finde das aber nicht schlimm, sondern eigentlich sogar recht gut. Das Hardcover-Buch hat 64 Seiten und kommt im für europäische Comics üblichen Album-Format daher, welches etwas größer als DinA4 ist. Der Preis von 13,80 Euro erscheint angemessen, denn Qualität des Druckes und der Bindung sind von hoher Qualität.

 

Fazit:

Auch beim ersten Band der „Schiffbrüchigen von Ythaq“ machte sich bei mir der Wow-Effekt bemerkbar, denn auch dieser graphische Roman aus ursprünglich französischen Landen weiß in seiner Gesamtheit nahezu perfekt zu überzeugen. Die Ythaq-Welt, geschaffen von Arleston, der schon mit seiner Welt Troy überzeugen konnte, wirkt in sich stimmig und in keinster Weise überzogen. Die Charaktere haben ihre eigenen Persönlichkeiten und wirken daher sehr lebendig, was aber auf die gesamte Welt zutrifft, die einfach sehr liebevoll ausgestaltet wurde. Dazu hat mit Sicherheit das Artwork von Adrien Floch mehr als nur etwas beigetragen, denn die Illustrationen des Franzosen gehören definitiv zur Königsklasse. Extrem detailreich, aber dennoch übersichtlich und vor allem durch und durch europäisch, wissen klare Linien und passende Kolorierung zweifelsohne zu überzeugen. Der Mix aus Science-Fiction und Fantasy rundet die Sache letztendlich ab und sorgt dafür das „Ythaq“ mit Sicherheit jetzt schon zu den echten Klassikern gezählt werden kann. Ein absoluter Hit!