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Universal War One 1 - Genesis
Bewertung:
(4.5)
Von: Gordon Gurray
Alias: Talamar
Am: 15.09.2008
Autor:Dennis Bajram
Übersetzer:Tanja Krämling
Typ:Comic / Graphic Novel
Setting:Universal War One
VerlagSplitter Verlag
ISBN/ASIN:978-3-939823-12-4
Inhalt:48 Seiten, Hardcover-Album (DinA4+)
Sprache:Deutsch

Inhalt:

(Vorsicht Spoiler!)

Die Zukunft: Die Menschen haben den Weltraum zumindest zum Teil erobert und unser Sonnensystem wird von zwei Supermächten beherrscht, die um die Oberhand ringen. Auf der einen Seite steht die Vereinigte Erde, auf der anderen Seite die Industrial Colonies of Civilisation (ICC), die die Monde der äußeren Planeten besiedelt haben. Dann taucht die „Mauer“ auf. Ein schwarzes Nichts, das sich zwischen Saturn und Jupiter ausbreitet und undurchdringlich erscheint. Als erste Durchdringungsversuche scheitern, erachtet die Erde die Mauer als Bedrohung. Dann wird die „Purgatory“-Schwadron - eine Schwadron, die aus undisziplinierten Spezialisten besteht, die ansonsten wegen ihrer Vergehen vor dem Kriegsgericht stehen würden – damit beauftragt, eine Sonde an einem Kabel in die Mauer zu schießen. Doch auch dieser Versuch scheitert. Allerdings können wertvolle Daten gewonnen werden und der Physiker Kalish (ebenfalls Crewmitglied der Purgatory) schafft es, sprichwörtlich Licht ins Dunkel zu bringen und entwickelt eine Methode, um die Mauer zu durchdringen. Doch damit fangen die richtigen Probleme erst an, denn Kalish entdeckt auch, dass die Mauer nicht nur gekrümmt ist, sondern ihren Ursprung auf dem Uranusmond Oberon hat und der ist Gebiet der ICC…

 

Qualität, Stil & Übersetzung:

Universal War One (UWO) ist ohne Zweifel Science-Fiction. Eine Weltraumoper mit technischen und auch wissenschaftlichen Aspekten, die geschickt in die düster spannende Geschichte eingebaut wurden. Dabei ist die eigentliche Story um die Mauer, ihren Ursprung und das was daraus noch entstehen wird, in diesem Band des auf sechs Teile angelegten Zyklus eher Nebensache. Viel mehr wird ein Hauptaugenmerk auf die „Purgatory“-Crew gerichtet, die aus ganz speziellen Individuen zusammengewürfelt ist, die alle ihr düsteres Geheimnis haben. Ein Genie, das zu Gewalttätigkeiten neigt, eine rücksichtsloser Hitzkopf(Frage des Lektors: was ist das??), ein absoluter Feigling, ein Vergewaltiger und eine hübsche Dame, die jemanden entmannt hat, weil er sie sexuell belästigt hat. Angeführt wird das Team von Captain June Williamson, deren Vergehen Befehlsverweigerung ist. Und dann ist da noch Williamsons Assistentin, die die Tochter des Admirals ist und scheinbar eine weiße Weste hat.

Aus dieser wilden Bande ergibt sich die Purgatory-Crew und damit erschließen sich natürlich diverse Probleme, zumal eingangs nur der Captain von den Verfehlungen der einzelnen Mitglieder weiß.

Gerade dieser Aspekt macht die Geschichte spannend, liefert Dynamik, Action und auch ein wenig Humor. Die Truppe ist der Mittelpunkt, keine Frage. Dennoch wird die grundlegende Geschichte dabei nicht aus den Augen verloren, auch wenn der erste Band der Reihe eher auf die Vorstellung der Crew und des Grundtenors der Story abzielt.

Die Artworks untermauern diesen Eindruck nur, denn sie sind weitestgehend einfach wundervoll und fangen das düstere Military-Flair des Settings sehr gut ein. An einigen Ecken wirken die Artworks allerdings nicht ganz so detailliert und rauer als an anderen Stellen, was aber nicht wirklich schlimm erscheint. Die Farbgebung ist extravagant, denn die meisten Panels beschränken sich auf Grau und einen farbigen Grundton in seinen zahlreichen Abstufungen. Dadurch wirkt die gesamte Optik düster und pastellig. Die Panels sind durchdacht angeordnet und sorgen für die richtige Dynamik. Es gibt kleine und große Panels sowie Überlappungen. Dann sind da noch die ganzseitigen Panels, vor allem die Außenaufnahmen im All, die einfach umwerfend sind und riesige Schiffe vor noch riesigeren Planeten und enorme Explosionen zeigen.

 

Die Übersetzung aus dem Französischen erscheint gut gelungen, denn die Texte sind flüssig zu lesen. Der Band hat 48 Seiten, kommt wie üblich im Albumformat und Hardcover-Einband und kostet 12,80 Euro.

 

Fazit:

Universal War One - Genesis ist der Auftakt einer sehr vielversprechenden Science-Fiction Serie, die an eine Space-Opera mit Militaryeinflüssen erinnert. Die Story ist packend und actiongeladen und immer wieder werden tolle Weltraum-Panels gezeigt, die den Eindruck einer zerdrückenden Welt untermauern. Dabei konzentriert sich der Betrachtungswinkel des ersten Bandes auf die Vorstellung der Crew, die als alles andere als normal bezeichnet werden kann, und auf die Einführung der Grundgeschichte. Gerade bei der Crew hat der Autor erstklassige Arbeit geleistet, denn jedes Mitglied ist ein echtes Individuum und hat seine eigenen Ecken und Kanten, die teilweise mit denen der Anderen kollidieren. Die Artworks sind umwerfend und wissen zu überzeugen - damit runden sie den hervorragenden Gesamteindruck des Werkes ab.

In anderen Reviews zu diesem Band habe ich gelesen, dass man bei UWO ein wenig an Battlestar Galactica (das aktuelle Remake) erinnert wird, und diesen Eindruck kann ich nur bestätigen, denn UWO geht auf jeden Fall in eine ähnliche Richtung und hat die selben militärischen Elemente. Fans von Science-Fiction und von Battlestar Galactica kommen hier mit Sicherheit auf ihre Kosten. Ein wirklich toller Comic, der sehr überraschend endet und den Leser nach mehr sehnen lässt!