Links zur Rezension Teufelshatz„Teufelshatz“ ist der zweite Band der „Chroniken des Hagen von Stein“ Reihe und knüpft lose an die Ereignisse des Vorbandes an.
Inhalt:Hagen von Stein war ein mächtiger Krieger Gottes, ein Wariwulf. Doch als er, wenn auch unbeabsichtigt, Menschenfleisch aß, beging er die schlimmste Sünde, die ein Wariwulf je begehen konnte. Zur Strafe wurde er von einer Hexe zu einem Bletzer verwandelt, einem untoten Diener der Wariwulf - und das für alle Zeit. Zwei Jahrhunderte später in Prag. Hagen will nicht auf ewig ein Sklave der Wariwulf bleiben. Deswegen tut er sich mit einer Hecetisse, einer bösen Hexe, zusammen und gemeinsam führen sie blutige Rituale durch, um eigene Untote zu erschaffen, die das Äquivalent zu den heute bekannten Vampiren sind. Im Köln von heute ermittelt hingegen Georg von Vitzhum und ist dem Vampir Carteaumois auf den Fersen, der sich gegen den Vampiranführer Hagen von Stein auflehnen will. Doch bei seinen Ermittlungen muss er zum ersten Mal einem bösen Wariwulf gegenüber treten und überlebt diese Begegnung nur mit knapper Not. Als ihm eine Hexe das Leben rettet, hat diese Begegnung unabsehbare Folgen. Außerdem macht Georg eine erschreckende Entdeckung, was Hagen von Stein angeht…
Qualität & Stil:Der Autor Andre Wiesler knüpft nahtlos an die Qualität des ersten Bandes der Reihe an und trifft den düsteren Ton erneut genau. Die Geschichte um Hagen von Stein ist spannend und fesselnd. Außerdem wird sie durch die regelmäßigen Zeitsprünge zwischen dem alten Prag und dem heutigen Köln beständig aufgelockert. Dabei trennt der Autor die beiden Zeitalter sogar stilistisch voneinander. Aber nicht nur das macht den Roman immer wieder spannend. Wie schon im ersten Band baut der Autor auch in Teufelshatz geschickt sein geschichtliches Wissen ein und verknüpft weltliche Tatsachen gekonnt mit Fiktion. Allerdings spielt die Story diesmal eben nicht im Mittelalter, sondern im Prag des späten 18ten Jahrhunderts. Auch hier tauchen weiße und schwarze Hexen, Werwölfe und letztendlich auch das, was wir heute Vampire nennen würden, auf. Dabei ist die Erzählweise zeitweise schon sehr brutal, überrascht aber auch immer wieder mit unerwarteten Wendungen. Die Charaktere haben Tiefgang und sie haben Höhen und Tiefen, verschiedene Motivationen die sie antreiben und auch unterschiedliche Ängste. Das gilt übrigens für alle Charaktere im Buch, die mehr als nur einen Kurzauftritt haben. Abschließend wäre da noch die Struktur zu erwähnen, denn selbst hier ist der Autor gezielt vorgegangen. Jedes Kapitel ist in Abschnitte unterteilt und wird von einem Präludium eingeleitet. Das eigentliche Kapitel beinhaltet vorab ein paar (wirkliche) historische Informationen zu dem Jahr, in dem es spielt, und ist in mehrere Abschnitte aufgeteilt. Die geschichtlichen Informationen sind dabei natürlich nicht nur einfach so erwähnt, sondern sind teilweise sogar für den Plot wichtig.
Fazit:„Teufelshatz“ ist ein würdiger Nachfolger von „Hexenmacher“, dem ersten Roman der „Hagen von Stein“ Reihe. Die Geschichte geht dort weiter wo sie aufgehört hat, auch wenn ein Zeitsprung erfolgt ist. Dabei bleibt die Geschichte spannend und glänzt mit heftigen Wendungen und brutalen Beschreibungen der Ereignisse. Auch wird immer wieder auf die Ereignisse in „Hexenmacher“ zurückgeblickt, so dass man diesen Band nicht zwangsläufig kennen muss, auch wenn das den Lesespaß deutlich erhöht. André Wiesler erzählt seine Geschichte gekonnt und weiß seine Leser zu fesseln. Dabei benutzt er einen Mix aus historischer Fachkenntnis, kombiniert mit Horror-, Mystik- und Fantasyelementen. Ein wirklich guter zweiter Teil der Saga, der ebenso überzeugen kann wie der erste Band und eine willkommende Abwechslung darstellt!
|
||||||||||||||||