Links zur Rezension Das Blut der EngelInhalt:(Vorsicht Spoiler!)Wir schreiben das Jahr 2082. Kuba ist das Weltwirtschaftszentrum geworden. Morea Doloniac ist die Urgroßnichte des Chefs der DWC, eines der mächtigsten Konzerne der Welt, allerdings steht sie in der Erbfolge soweit hinten an, dass sie niemals etwas zu sagen haben wird. Doch das alles ändert sich schlagartig, als bei einem Anschlag alle Familienmitglieder ermordet werden. Auch Morea wird Opfer eines solchen Attentats, doch als sie auf der Schwelle des Todes ist, wird ihr offenbart, dass sie ein Drache und damit quasi unsterblich ist. Nur Feuer kann ihr Schaden zufügen oder sie gar töten. Die Widersacher der Drachen sind die Engel. Seit Äonen ringen die beiden Parteien um die Kontrolle über die Erde. Mit den Morden an den Doloniacs erhoffen sich die Engel, Macht über DWC und damit über die Welt zu bekommen. Doch Morea hat überlebt und übernimmt, ganz zum Entsetzen der Engel, die Führung des DWC-Konzerns. Natürlich ist Morea deswegen weiter in Gefahr, doch sie ist nicht allein sondern bekommt Hilfe von anderen Drachen…
Qualität, Stil & Übersetzung:Christophe Arleston ist eine wahre „Schreibemaschine“, was phantastische Welten und graphische Romane angeht. Zu seinen bekanntesten Werken gehören die verschiedenen Troy-Sagen, aber auch Werke wie „Die Schiffbrüchigen von Ythaq“. Interessanterweise unterscheiden sich alle Welten und Settings des Autors deutlich voneinander. So spielt Morea in einer hochtechnologisierten Zukunft, die quasi von mächtigen Konzernen regiert wird. Kuba ist der Mittelpunkt der Handelswelt und fliegende Autos sind alltäglich. Doch Arleston wäre nicht Arleston, wenn er nicht auch einen Hauch Mystik oder Fantasy mit ins Spiel bringen würde. Und so stellt sich schnell heraus, dass Morea kein einfacher Sci-Fi Comic ist, sondern es um einen Jahrhunderte andauernden Krieg zwischen mystischen Wesen geht: den Drachen und den Engeln. Dabei wird im ersten Band jedoch nicht klar, wer wirklich die Bösen sind, auch wenn Anzeichen daraufhin deuten, dass die Engel ihrem Namen nicht gerecht werden. Auf jeden Fall ist die Story wirklich spannend und hat alles, was ein solcher Comic zu einem echten Hit braucht: Action, Geschwindigkeit, außergewöhnliche Örtlichkeiten, einen Hauch Erotik und Humor. Sicherlich gibt es Parallelen zu anderen bekannten Epen und Arleston hat sich offensichtlich hier und da von dem einen oder andern Meisterwerk inspirieren lassen, aber das tut der Originalität der Geschichte keinen Abbruch. Gezeichnet wurde Morea von dem zu diesem Zeitpunkt noch unbekannten Thierry Lambrosse, der, obwohl sein Debütwerk, ein beachtliches Portfolio aufweisen kann. Mit seinem Können schafft er es, der Morea-Welt glaubhaft Leben einzuhauchen und macht Morea zu einer Augenweide. Und das trifft sowohl auf die Welt als auch auf die Protagonistin zu. Die Kolorierung rundet die Sache generell recht gut ab, wirkt aber an der einen oder anderen Stelle etwas zu kräftig.
Die Übersetzung erscheint professionell und die Texte sind flüssig zu lesen. Der erste Teil der auf fünf Bände angelegten Reihe kommt im europäischen Albumformat daher, das etwas größer als DinA4 ist. Das Hardcoverbuch ist erstklassig verarbeitet, umfasst 48 Seiten und kostet 12,80 Euro, was als fairer Preis bezeichnet werden kann.
Fazit:Der erste Morea-Band ist der Auftakt zu einer weiteren durchweg überzeugenden Fantasy-Sci-Fi-Serie aus der Feder von Christophe Arleston. Die Story ist kurzweilig, fesselnd und weiß auf ganzer Linie zu überzeugen. Das Setting an sich und auch die Charaktere werden glaubwürdig dargestellt und sind toll in Szene gesetzt, denn der Künstler Labrosse liefert ein atemberaubendes Artwork ab. Davon abgesehen hat der Debütband der Reihe schon die richtige Geschwindigkeit und offenbart viele Elemente, die schon jetzt Lust auf mehr machen. Ein toller Comic, den man jedem Liebhaber von ausgefallenen europäischen Comics nur ans Herz legen kann!
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