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Star Wars - Das Erbe der Jedi-Ritter 17 - Wider alle Hoffnung
Bewertung:
(3.7)
Von: Nico Bracht
Alias: Cut
Am: 13.10.2008
Autor:Sean Williams & Shane Dix
Übersetzer:Regina Winter
Typ:Sci-Fi-Roman
System:Star Wars
Setting:Star Wars
VerlagBlanvalet / Randomhouse
ISBN/ASIN:978-3-442-24459-1
Inhalt:445-seitiges Taschenbuch
Sprache:Deutsch

Wider aller Hoffnung

Vorwort

Der dritte und abschließende Band des „Force Heretic“-Zyklus spielt 24 Jahre nach den Ereignissen des letzten Star Wars-Kinofilms „Die Rückkehr der Jedi-Ritter“.

 

„Wider alle Hoffnung“ setzt die „Das Erbe der Jedi-Ritter“-Reihe fort. Die Handlung beginnt direkt im Anschluss an die Handlung von Band 16.

 

Der verschollene Planet Zonama Sekot ist endlich gefunden. Doch nicht nur von der Expedition um Mara und Luke, sondern auch von den Yuuzhan Vong. Und der Planet und seine Bewohner erweisen sich zunächst als nicht so hilfsbereit, wie man es erwartet hatte.

 

Die Optik und die Qualität

Auf dem grün-schwarzen Titelbild sehen wir Jacen, wie er versucht Danni zu befreien, die sich im Geflecht einiger Ranken befindet und bewusstlos scheint. Dies ist eine Szene aus dem Roman, spielend auf dem verlorenen Planeten Zonama Sekot. Die Zeichnung der Figuren, insbesondere der Gesichter, sagt mir nicht sehr zu, aber das ist nichts Neues bei dieser Reihe.

 

Das Taschenbuch ist wieder auf recyceltem Papier gedruckt und wiederum ist der Druck gelungen, das Schriftbild klar und dank angenehm gewählter Schriftgröße gut lesbar. Die Bindung macht trotz des großen Umfangs des Werkes einen guten Eindruck. Hier kann man durchaus zufrieden sein.

 

Die Übersetzung

Bis auf die stets wechselnden Bezeichnungen der Raumschifftypen und dem „Sprachbrei“ in Bezug auf die Übersetzung (oder eben das Ausbleiben einer Übersetzung) von Schiffsnamen, kann ich mich an keine Stelle erinnern, wo ich den Kopf hätte ungläubig schütteln müssen.

Das ist rückblickend auf die ganze Serie eine positive Entwicklung.

Die Rückfragen bleiben Band für Band: Warum etwa der Name des imperialen Kreuzers auf Englisch verbleibt („Widowmaker“), während der Name des Schiffes von Mara Jade („Jadeschatten“) eingedeutscht wird, erschließt sich mir nicht.

Man muss aber festhalten, dass in den letzten Romanen wenigstens nicht mehr an bereits bestehenden Namen gerüttelt, sondern eine einmal getroffene Benennung beibehalten wurde.

 

Der Inhalt

Auch in „Wider alle Hoffnung“ ist die Handlung auf drei Stränge verteilt: die Zonama Sekot-Expedition mit Mara und Luke, die Aufklärungsmission mit Leia und Han sowie der Strang um Nom Anor.

 

Zonama Sekot ist gefunden. Doch als die Expedition eintrifft, wird der Planet angegriffen: von Einheiten der Yuuzhan Vong. Diese werden zurückgeschlagen und die Jadeschatten landet auf dem Planeten. Doch dort beginnen die Probleme erst, da sich die Bevölkerung von Zonama Sekot gar nicht erfreut darüber zeigt, Besuch zu bekommen. Auch bringen sie die wenigen Angriffe, die auf ihre Welt erfolgten, in Verbindung mit der Anwesenheit der Jedi. Obi-Wan Kenobi und Anakin Skywalker waren auch schon einmal auf Zonama Sekot.

 

Als dann auch noch von einigen Widerständlern Danni Quee entführt wird, machen sich Jacen Solo und Saba bei Nacht und Nebel auf die Suche nach ihr und ihren Entführern und befinden sich schnell zwischen den politischen Fronten auf Zonama Sekot und damit mitten im Chaos.

 

Han und Leia machen sich auf, das Schicksal einer Kommunikations-Relaisstation zu klären. Diese ist außer Betrieb gegangen und seitdem ist jeder Kontakt mit den entfernten Regionen des Outer Rim abgebrochen. So ist zum Beispiel kein Kontakt mehr mit Luke und seiner Expedition möglich.

Man vermutet einen Angriff der Yuuzhan Vong und sieht sich auch bald einer übermächtigen Flotte der Invasoren gegenüber. Doch werden die Schiffe der Galaktischen Allianz gerettet, als eine kleine Imperiale Flotte aus dem Hyperraum eintrifft und sich auf Seiten der Allianz in den Kampf einmischt. Diese Flotte steht unter dem Befehl von Großadmiral Pellaeon.

Während Leia und Han mit dem Falken versuchen, das Schicksal der Relaisstation auf dem Planeten zu erforschen und wenn möglich die Crew zu retten, muss die ungewöhnliche Allianz aus Schiffen der ehemaligen Neuen Republik und des Imperiums den Angriffen der Yuuzhan Vong widerstehen.

 

Zeitgleich kämpft Tahiri einen eigenen Kampf, der in ihr selber stattfindet. Die Yuuzhan Vong haben versucht Tahiri, als sie sie über Myrkr gestalteten, eine eigene Yuuzhan Vong-Persönlichkeit einzupflanzen. Diese kämpft nunmehr mit Tahiri um die Vormachtstellung im Geiste und damit um die Kontrolle über den Körper und auch die Macht-Fähigkeiten. Am Ende steht ein Kompromiss, der zwar Tahiris Leben oder wohl zumindest ihre geistige Gesundheit rettet, aber die Freunde der jungen Ritterin vor eine neue Herausforderung stellt.

 

Für Nom Anor wechseln sich der Erfolg seiner Untergrundbewegung (es gelingt ihm eine Spionin am Hof des Oberlords zu platzieren) und die Gefahr (einer seiner engsten Vertrauten trachtet ihm nach dem Leben und versucht ihn als Prophet der neuen Bewegung zu ersetzen) ab. Eine Stärke des Buches ist, wie bei seinem Vorgänger, dass die Yuuzhan Vong einen sehr untergeordneten Stellenwert einnehmen. Auch wenn durch die Kämpfe der Solo-Pellaeon-Flotte die Yuuzhan Vong-Anteile an der Geschichte größer sind als in Band 16 der Reihe.

 

Am Ende des Buches stehen ein Sieg der Solo-Pellaeon-Flotte, verstärkt um einige Schiffe des Ryn-Geflechts, und eine Übereinkunft der Expedition mit Zonama Sekot, dass der Planet helfen wird, die Invasion zu beenden.

 

 

Fazit

„Wider alle Hoffnung“ kann leider das angenehme Niveau des Vorgängerbuches nicht ganz halten, ist aber dennoch einer der unterhaltsameren Romane der Reihe. Pellaeon ist ein interessanter Charakter, der einen Hauch von Thrawn in die aktuelle Serie rettet. Die Geschichte um die Prüfung auf dem verlorenen Planeten war etwas zu konstruiert und auch durchschaubar angelegt. Die Konfrontation Lukes mit dem Andenken seines Vaters Anakin Skywalker, der Zonama Sekot auch besuchte, ist interessant und halbwegs spannend.

Die Nom Anor-Passagen habe ich sehr schnell gelesen. Ich habe einfach keinen Nerv mehr für Yuuzhan Vong-Hintergründe und sehne mich nach der Auflösung der Serienstränge.

 

Jetzt, wo Zonama Sekot gefunden und bereit ist, in die Kämpfe einzugreifen, scheint die Szenerie bereit für einen Showdown, der die bekannte Star Wars-Galaxie in einen neuen Zustand versetzen wird, den zu erreichen sich die Autoren 19 Bände Zeit genommen haben.

 

Die Reihe wird mit „Die Letzte Prophezeiung“ fortgesetzt.

 

Ich benote das Buch „Wider alle Hoffnung“ mit 3,7 Punkten.