Vorwort:

Zwar habe ich bereits Band 1 der ersten Trilogie von „Die Vierte Macht“ rezensiert, aber die Folgebände habe ich derzeit noch nicht in die Finger bekommen. Der vorliegende Band 4 ist allerdings der Auftakt zu einem neuen Zyklus und brandneu erschienen, weshalb ich diesen hier besprechen werde.

 

Inhalt:

Die Zentralregierung der Union möchte ihr Waffenarsenal erneuern. Zu diesem Zweck wird ein echter Mini-Krieg zwischen zwei großindustriellen Konkurrenzunternehmen organisiert. Nach dem Motto: Lasst die bessere Technologie gewinnen.

Austragungsort dieser skurrilen Vorführung ist der angeblich verlassene Planet Nebula Alpha, den sich aber ausgerechnet Gal Kennington als Unterschlupf ausgesucht hat. Gal trifft dort auf einen Jungen, der genau wie sie selbst auf eine supramentale Macht zurückgreifen kann. Natürlich geraten die Beiden zwischen die Fronten des Konkurrenzkampfes und müssen um ihr Leben kämpfen. Außerdem sind Gal nun wieder ihre Verfolger auf den Fersen, was die Sache noch heikler für sie macht…

 

Qualität, Stil & Übersetzung:

Schon auf den ersten Blick weiß man, woran man bei „Insel D-7“ ist, zumindest wenn man andere Werke von Juan Giménez kennt. Wie bereits gesagt, ist der vorliegende Band der Auftakt zu einem neuen vielversprechenden Zyklus. Vielversprechend deswegen, weil schon dieser Band mit einer actionreichen und tiefgehenden Story auftrumpfen kann, die vom ersten bis zum letzen Panel sehr spannend erscheint.

Giménez Artwork mag man oder man mag nicht. Dieser ganz besondere Aquarell-Touch, den sein Zeichenstil mit sich bringt, hat einen ganz eigenen Charme, auch wenn einige Gestiken oder Mimiken nicht ganz astrein erscheinen. Dennoch haben die Panels mehr einen Gemälde-Look als die übliche Comic-Optik.

Wie schon zuvor schafft es der Autor, seine komplexe Geschichte mit seinem Artwork gekonnt zu verbinden und erzeugt damit ein glaubwürdiges Science-Fiction Szenario.

 

Das Album ist ein Hardcover in übergroßem Format. Für 13,80 Euro bekommt der Leser 64 Seiten geboten. Die Übersetzung aus dem Französischen erscheint gelungen, denn die Texte sind sehr flüssig zu lesen. Auch die Qualität des Bandes weiß zu überzeugen. Abgerundet wird das Ganze mit einigen schicken Skizzen.

 

Fazit:

„Insel D-7“ ist ein vielversprechender Auftakt zu einem neuen Zyklus im „Vierte Macht“-Universum von Kultautor Juan Giménez. Die Story ist fesselnd und birgt viel Sci-Fi Action in sich. Gleichzeitig ist der Band aber auch tiefgehend, vor allem was die Charaktere angeht.

Wie schon beim vorigen Zyklus kommen hier vor allem Sci-Fi Fans auf ihre Kosten. Jene, die Sci-Fi nur bedingt mögen, kann man „Insel D-7“ dennoch nahe legen, denn der neue Zyklus ist deutlich zugänglicher als der letzte, wie ich beispielsweise schon zu Band 1 „Supramental“ geschrieben habe (Rezi auch hier im Gate). Außerdem sieht er einfach toll aus, vorausgesetzt man mag diesen Aquarellstil.

Wer Giménez kennt und seine Werke mag, sollte hier auf jeden Fall zugreifen, denn „Die Vierte Macht 4“ ist ein faszinierendes Science-Fiction Werk, das durchaus seine Qualitäten hat.