Sharner Kobold Sharner Kobold

 

u
Hack/Slash 2 - Tödliche Fortsetzung
Bewertung:
(2.8)
Von: Gordon Gurray
Alias: Talamar
Am: 18.10.2008
Autor:Autor: Tim Seeley, Zeichner: Dave Crosland, Tim Seeley, Skottie Young, Mike Norton, Mark Englert, Nate Bellgarde, Stefano Casseli, Any Kuhn, Josh Medorns, Joe Largent, Sean Dove
Übersetzer:Frank Neubauer
Typ:Comic / Graphic Novel
Setting:Hack/Slash
VerlagCross Cult
ISBN/ASIN:978-3-936480-63-4
Inhalt:160 Seiten, DIN A5 Hardcover
Preis:19,80 €
Sprache:Deutsch

Tödliche Fortsetzung

Inhalt:

In „Land der verlorenen Spielzeuge“ bekommen es Slasher-Jägerin Cassie und Vlad mit einer Furcht einflößenden Traumwelt zu tun, in der aus harmlosen Kuscheltierchen und Action-Figuren alptraumhafte Monstrositäten werden. In der zweiten Episode geraten die patente Rächerin und ihr ungewöhnlicher Sidekick in die Fänge einer skrupellosen Kosmetikfirma, die mittels Untersuchung der untoten Slasher einen Durchbruch in der Anti-Aging-Forschung zu erzielen versucht und den beiden freiberuflichen Killer-Jägern ein verlockendes Angebot macht: Sollte Cassie ihre Talente als Slasher-Expertin in den Dienst des Schönheitswahns stellen, winkt als Belohnung eine plastische OP für den körperlich entstellten Vlad. Und noch ehe Cassie und Vlad abwinken können, zeigt sich, warum ein Versuchslabor voller gemeingefährlicher Slasher nicht gerade als sicherer Arbeitsplatz bezeichnet werden kann...

Außerdem: 6 „Trailer“ in denen Cassie und Vlad sich in allseits beliebten Kino-Klischees tummeln.

 

Schreibstil & Artwork:

Auch in Band 2 bleibt der Autor Tim Seeley seinem Stil treu und erzählt nach herrlich morbider Hack&Slash-Manier eine Geschichte die quasi aus Spielfilm und Sequel besteht, denn genau so erscheinen die beiden Hauptgeschichten „Land der verlorenen Spielsachen“ und „Stich langsam“. Hier geht Seeley auch glücklicherweise einen anderen Weg, als im ersten Band, denn dort hatten die jeweiligen Stories nichts miteinander zu tun. Im vorliegenden Band bauen die Geschichten auf einander auf und das ist gut so. Dabei entwickeln sich die beiden Protagonisten (alle anderen sterben quasi sowieso) weiter und es werden auch mehr und mehr Elemente ihrer Hintergrundgeschichten und auch Ängste offenbart. Man erfährt beispielsweise woher Vlad stammt und auch Rückblicke in Cassies Vergangenheit sind an der Tagesordnung. Der Autor strickt dabei seine Geschichte sehr interessant und verknüpft seine Ideen spannend miteinander.

Damit kommen wir zu den Artworks und genau bei diesen liegt das Problem von Hack/Slash 2, denn der Band ist ein wilder Wust aus zig verschiedenen Zeichenstilen von zig verschiedenen Zeichnern - und das funktioniert ganz und gar nicht. Im ersten Band war das noch okay, denn dort war jede Geschichte abgeschlossen und von einem Zeichner umgesetzt, das machte noch Sinn, aber in diesem Band wechseln die Zeichenstile - die sich im gesamten Bereich von „übertrieben comichaft“ bis hin zu „fast realistisch“ bewegen - teilweise von Seite zu Seite inmitten der Geschichte. Und ohne übertreiben zu wollen, das ist der Tod der ansonsten eigentlich gut gelungen Geschichte, denn es fehlt einfach an Konsistenz. Hinzukommt auch noch, das selbst die Kolorierung ständig mit wechselt, denn auch diese wurde von verschiedenen Künstlern umgesetzt. Verstehen wir uns nicht falsch, die meisten Zeichenstile wären für sich als wirklich gut zu bezeichnen, aber dieser ständige Stilbruch ist eben das, was Hack/Slash ganz gewaltig ins Abseits schießt.

Abgeschlossen wird der Band übrigens durch einige interessante trailerartige Kurzstrips von Hack/Slash, die als Parodien auf zum Beispiel „Der weisse Hai“ oder „Chip & Chap“ gedacht sind. Diese sind für sich recht nett, aber sie können den Band an sich auch nicht retten, ebenso wenig wie das restliche Bonusmaterial.

 

Qualität & Übersetzung:

Die Übersetzung hingegen ist wieder recht gut gelungen, aber das ist man bei Cross-Cult eigentlich gewohnt. Die Texte sind flüssig zu lesen und wirken stilecht. Das DinA5 Hardcoverbuch hat 160 Seiten und kostet 19,80 Euro. Qualität von Druck, Papier und Bindung sind von professioneller Machart. Abgerundet wird der Band durch diverse Goodies, zu denen die besagten Trailer gehören, aber auch eine Covergalerie, die Psychoakten die es auch schon in Band 1 gab und eine Pin-Up Galerie.

 

Fazit:

Schade, schade, schade. Meine Erwartungen in Hack/Slash 2 waren recht hoch, denn mir hatte der erste Band, trotz seiner vielen Einzelepisoden, sehr gut gefallen. Am zweiten Band hat mich dann überrascht, das es quasi zwei Hauptgeschichten gibt, die sogar noch zusammen gehören und quasi Hauptfilm und sein Sequel darstellen. Dieser Vergleich liegt durchaus nahe, denn Hack/Slash ist generell wie ein Slasher-Film aufgezogen. Die Story die sich der Autor hier ausgedacht hat, ist gut und spannend und für sich gesehen wirklich gut. Doch aufgrund der vielen verschiedenen Zeichenstile von zahlreichen Zeichnern, die teilweise mitten in der Geschichte von Seite zu Seite wechseln und die ebenso wechselnde Kolorierung, funktioniert Hack/Slash 2 einfach nicht und ist einfach enttäuschend. Graphische Romane sind immer eine gute Symbiose aus Geschichte und dem Artwork (zudem ich auch Farbgebung und Tusche zähle) und genau diese Symbiose muss eine gewisse Konsistenz bieten. Das fehlt einfach bei Hack/Slash 2. Schade, denn die Story hätte durchaus Potential. Man kann nur hoffen, dass sich Seeley für die weiteren Bände hier was einfallen lässt. Bei „Tödliche Fortsetzung“ ist der Name also Programm, denn das wechselnde Artwork ist der Tod der Fortsetzung und da können die netten „Goodies“ auch nichts dran retten.