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Y - The Last Man 8 - Japanische Nächte
Bewertung:
(4.2)
Von: Gordon Gurray
Alias: Talamar
Am: 22.10.2008
Autor:Brian K. Vaughan, Pia Guerra, Goran Sudzuká, José Marzán Jr.
Übersetzer:Claudia Fliege
Typ:Comic / Graphic Novel
Setting:Y – The Last Man
VerlagPanini Comics
ISBN/ASIN:978-3-86607-623-5
Inhalt:148 Seiten, Softcover, Sammelband
Preis:16,95 €
Sprache:Deutsch

Japanische Nächte

Inhalt:

Fast vier Jahre nach der globalen Seuche, die jedes männliche Säugetier auf Erden getötet hat, erreichen die beiden Ausnahmen, Yorick Brown und sein Äffchen Ampersand, auf getrennten Wegen das ferne Japan. Denn Ampersand war von einer Ninja-Lady entführt worden, und Yorick und seine Gefährtinnen (die Regierungs-Agentin 355 und die Biochemikerin Dr. Allison Mann) folgten der Spur bis ins Land der aufgehenden Sonne, wo man den Verlust aller Männer auf typisch japanische Weise verarbeitet hat. Yorick und 355 müssen nach Tokio, um das Haustier, das vielleicht der Schlüssel zum Überleben der Menschheit ist, wiederzufinden. Dort werden sie in die Machenschaften von Yakuzas, Teenie-Gangstern und die völlig überdrehten Ansprüche eines Ex-Popstars aus Kanada verwickelt.

Inzwischen machen sich Dr. Mann und ihre neue Freundin auf den Weg zum Haus ihrer Mutter. Der Empfang ist noch viel feindseliger als erwartet, aber der Besuch liefert auch überraschende Erkenntnisse. Erkenntnisse, die wertvolle Hinweise sein könnten für die Lösung des letzten großen Rätsels: was oder wer die Seuche verursacht hat. Yorick hingegen will eigentlich nur seine Verlobte wiederfinden…

 

Schreibstil & Artwork:

Eine gute Sache direkt vorweg. Y - The Last Man bietet Konsistenz, sowohl was die Story angeht, als auch bei der Besetzung der Zeichner, denn wie in Band 7, zeichnet auch für den vorliegenden Band das Team Vaughan, Guerra und Sudzuka verantwortlich. Das ist eine gute Sache, denn das bedeutet auch, das es keinen Stilbruch was die Optik angeht, gibt.

Der Plot geht genauso spannend weiter, wie er es bereits in Band 7 gewesen war. Spannende und sehr überraschende Wendungen lockern den generell interessanten Plot immer wieder auf. Die Charaktere sind allesamt tiefgehend und geschickt zeigen die Autoren, wie die einzelnen Frauen mit der apokalyptischen Situation zurechtkommen. Vor allem anhand des Ex-Popstars, der verwöhnt und arrogant, es irgendwie geschafft hat, an die Spitze der neuen Yakuza in Tokio zu gelangen. Natürlich geht es bei „Y“ auch um ureigene Ängste, denn ohne Männer ist es für den Weiterbestand der Menschheit einfach schlecht bestellt und das wissen auch die meisten der Frauen, die die Seuche überlebt haben. Umso stärker ist das Bestreben einiger, Yorick und Ampersand an den richtigen Ort zu bringen, um herauszufinden warum sie immun sind.

Gezeichnet werden die Storys von drei verschiedenen Zeichnern, allen voran Pia Guerra, welche die Geschichte mit Vaughan zusammen erdacht hat. Alle drei Zeichner vereinen dabei einen sehr ähnlichen Stil, was dem Comic zugute kommt. Die Stile sind dabei klassisch und bestechen durch klare Linien und kraftvolle sowie gleichmäßige Farben. Eine lineare und geordnete Anordnung der einzelnen Szenen rundet die Sache ab und wie oben erwähnt bleibt eine klare Linie erhalten, denn die Zeichner sind eben noch dieselben.

 

Qualität & Übersetzung

Die Übersetzung durch Claudia Fliege ist ein weiteres Mal sehr gut geworden und auch das Korrektorat weiß zu überzeugen. Wie für Panini typisch, kommt der Sammelband in einem Softcover der mit 148 Seiten ordentlich was bietet.

 

Fazit:

Auch der achte Sammelband der „Y – The Last Man“-Reihe konnte mich ebenso wie sein Vorgänger überzeugen, auch wenn es erst der zweite Band der Reihe ist, den ich in Händen halten durfte. Doch aufgrund eines sehr guten Rückblicks in Textform findet man den Einstieg in die Geschichte praktisch sofort und kann auch den neuen Sammelband genießen. Die Story bleibt weiterhin außergewöhnlich. Die Idee, die hinter „Y“ steckt, hat es in sich und wirkt erfrischend anders, wenn sie auch Anleihen an andere apokalyptische Virus-Szenarien hat.

Neben der hervorragenden Story weiß auch die künstlerische Umsetzung des Comics durchaus zu überzeugen. Glücklicherweise sind die drei Zeichner dieselben geblieben. Alle Drei haben dabei einen sehr ähnlichen Stil und arbeiten sichtlich Hand in Hand. Die klar angeordneten Illustrationen bestechen durch sauber definierte Linien und kraftvolle Farben – ganz und gar ein klassischer Comic-Stil. „Y – The Last Man 8“ gefiel mir storytechnisch sogar noch einen Tacken besser als der vorherige Band. Reinschauen!