Links zur Rezension Das VermächtnisInhalt:In Mithrilhalle steht die Hochzeit von Catti-Brie, der Adoptivtochter von Zwergenkönig Bruenor Heldenhammer, und dem heldenhaften Barbaren Wulfgar an. Natürlich finden sich alle Freunde, zu denen auch Drizzt und Regis zählen, ein, um an den Feierlichkeiten teilzunehmen. Doch Regis, der überraschenderweise aus Calimhafen geflohen ist, verhält sich ebenso merkwürdig wie Wulfgar. Dieser gibt sich gerade gegenüber seiner zukünftigen Ehefrau aber auch gegenüber seinem besten Freund Drizzt mehr als nur seltsam. Die Hochzeit steht jedoch unter schlechten Sternen, denn Unheil braut sich in Form von Drizzts Vergangenheit - seiner dunkelelfischen Familie - zusammen. Seine Schwester Vierna will den Namen Do’Urden wieder zu Glanz und Glorie bringen. Doch die Spinnenkönigin Lolth fordert für ihre Gunst den Kopf von Drizzt. Diese ist natürlich nur allzu gern bereit, ihren abtrünnigen Bruder, den sie als Verräter ansieht, zu jagen. Unterstützt wird sie dabei nicht nur von Jarlaxle und seinen Söldnern, sondern auch von einem anderen Erzfeind der Gefährten…
Schreibstil & Artwork:Wie bereits bei der gesamten Dunkelelfen-Reihe ist wieder Andrew Dabb für die Portierung der Story von R.A. Salvatore ins Comic-Format verantwortlich. Da Dabb bereits mit den vorigen sechs Bänden bewiesen hat, das er die Dunkelelfen-Geschichten sehr gut im grafischen Format präsentieren kann, gibt es auch im vorliegenden Band keine großen Überraschungen. Die Story wird durchweg spannend und angemessen actionreich erzählt. Zahlreiche spektakuläre Kämpfe und Auseinandersetzungen, ganz im Stile von Salvatore selbst, sorgen für die nötige Geschwindigkeit des Comics und lassen keine Langeweile aufkommen. Der Autor rückt die einzelnen Szenen sehr gut ins rechte Licht und die Dialoge sind flüssig und gut zu lesen. Auch die fast schon melancholisch anmutenden Gedanken und Sichtweisen der Protagonisten - vor allem die von Drizzt - bringt Dabb sehr gut rüber und hier merkt man, wie nahe sich der Autor an den Roman-Vorlagen bewegt. Kommen wir zum Artwork. Bei der Dunkelelfen-Saga ist es (leider) wie bei vielen Langzeit-Comicserien - die Zeichner wechseln. Zu Beginn der Reihe hat Tim Seeley - der unter anderem für diverse D&D Illustrationen verantwortlich zeichnet und jüngst mit der Hack/Slash Serie auf sich aufmerksam gemacht hat - der Drizzt-Reihe seinen formidablen Stempel mit seinen faszinierenden Artworks aufgedrückt. Später wurde Seeley kurzzeitig von Val Semeiks ersetzt (Band 5), dessen Artworks zwar okay waren, aber bei weitem nicht die Klasse von Seeley aufweisen konnten. Für Band 6 (Der magische Stein) kehrte Seeley wieder zurück zur Serie, nur um im vorliegendend Band erneut durch jemand anderen ersetzt zu werden. Diesmal ist es Rob Atkins und diese Wahl erscheint schon auf den ersten Blick deutlich besser als seinerzeit Semeiks. Atkins hat einen eigenen Stil, der aber teilweise an Seeleys Art erinnert. Der Künstler hat scheinbar ein Gefühl dafür, seine Panels korrekt in Szene zu setzen und auch bei Körperproportionen und -haltungen sowie bei Mimik und Gestik zeigt er ein wirklich gutes Händchen. In Verbindung mit der schlüssigen Kolorierung ergibt das ein sehr gutes Gesamtbild und so kann sich „Das Vermächtnis“ sehr gut in die Drizzt-Reihe einfügen, ohne dass man das Gefühl hat, das die Serie aus ihrem optischen Rahmen fällt.
Qualität & Übersetzung:Wie zuvor haben sich wieder Oliver Hoffmann (Feder & Schwert) und Astrid Mosler zusammengesetzt und die Übersetzungsarbeit geleistet. Dementsprechend ist die Übersetzung gerade bezüglich der D&D-Termini, aber auch im Allgemeinen, sehr gut gelungen. Scheinbar haben die Beiden sich auch einige Kritiken zu Herzen genommen, denn es gibt keine neuen D&D Begriffe, die nicht in der deutschen Variante zu lesen sind. Das Softcover bietet 140 Seiten und hat die gewohnt gute Qualität von Panini-Produkten. Für 16,95 € bekommt man ein Buch, das sich auch optisch nahtlos in die gesamte Reihe einfügt.
Fazit:„Das Vermächtnis“ ist bereits der siebte Band der Dunkelelfen-Reihe (wer die Romane kennt weiß allerdings auch, dass hier noch einige Bände fehlen). Nach dem wirklich sehr guten sechsten Band, kann auch „Das Vermächtnis“ wieder vollkommen überzeugen, auch wenn der Zeichner erneut gewechselt hat. Im Gegensatz zu Val Semeiks, der in Band 5 mit nicht ganz so tollem Artwork auftrat, kann der neue Zeichner, Rob Atkins, mit der Klasse des eigentlichen Stammzeichners der Serie - Tim Seeley - klar mithalten. Atkins Artwork ist anders, zeigt aber dennoch viele Parallelen zu Seeleys Werken und so entsteht der Eindruck von Beständigkeit innerhalb der Reihe. Die Story an sich wurde wie immer von Andrew Dabb umgesetzt, der seine Arbeit gewohnt hervorragend bestreitet und eine packende und fesselnde Comicgeschichte aus der Romanvorlage gestrickt hat. „Das Vermächtnis“ ist ein sehr guter graphischer Roman, der sich nahtlos in die sowieso schon sehr gute Dunkelelfen-Reihe einreiht. Jeder, der die Reihe kennt, kann hier ohne Bedenken zu greifen. Neulinge sollten meiner Meinung nach besser mit Band 1 der Reihe beginnen, auch wenn der vorliegende Band durchaus eigenständig gelesen werden kann. Persönlich hoffe ich, dass die Reihe auch weiterhin fortgeführt wird, denn sie gehört definitiv zu den Besten D&D Comics, die jemals produziert wurden.
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