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Red Sonja 2 - Die Tochter des Pfeilmachers
Bewertung:
(4.1)
Von: Gordon Gurray
Alias: Talamar
Am: 12.11.2008
Autor:Autor: Michael Avon Oeming, Hauptzeichner: Mel Rubi, Nebenzeichner: Pablo Marcos, Lee Moder, Stephen Sadowski
Übersetzer:Bernd Kronsbein
Typ:Graphic Novel / Comic
Setting:Hyberborea (Welt von Conan und Red Sonja)
VerlagPanini Comics
ISBN/ASIN:978-3-86607-585-6
Inhalt:144 Seiten, Sammelband, Softcover
Preis:14,95 €
Sprache:Deutsch

Die Tochter des Pfeilmachers

Der vorliegende Band ist eigentlich der zweite Band der Reihe. Allerdings hat Panini Comics nach dem Erstlingswerk den Band „Red Sonja vs. Thulsa Doom“ nachgeschoben, der eher ein Spin-Off ist. Daher knüpft erst der vorliegende Band direkt an die Geschehnisse des ersten Bandes „Die Schwertkämperin“ an.

 

Inhalt:

Red Sonja kehrt nach Hyrkania zurück. Dort macht sie Bekanntschaft mit einem jungen Mädchen, das sie an ihre eigene Jugend erinnert. Die Beiden verfolgen eine Horde Banditen und erfahren aus erster Hand, wie hart der Kampf ums Überleben in dieser barbarischen Welt sein kann. Sonja zeigt Karena, wie man sich gegen die Männer und andere Bedrohungen zur Wehr setzt. Doch der geheimnisvolle Jäger ist den beiden auf den Fersen und zeigt sich letztendlich Sonja auf sehr schockierende Art. Wieder geht es für Sonja ums Überleben. Außerdem gibt es einen Prolog, in dem die Rückkehr des größten Schurken der hyperborischen Welt - Kulan Gath - spektakulär vorbereitet wird…

 

Schreibstil & Artwork:

Die Geschichte um die Tochter des Pfeilmachers ist spannend und interessant. Sie fügt sich sehr gut in das Setting von Robert E. Howard ein, aus dem auch Conan seinerzeit geboren wurde. Der Autor, Michael Oeming, der auch schon den ersten Teil geschrieben hat, hält sich recht gut an seine eigenen Vorgaben. Dadurch wirkt die Story beständig. Er präsentiert die Protagonisten, aber auch viele Nebencharaktere, sehr tiefgehend und zeigt auch deren Gefühle und das, was in Sonjas Innerem vorgeht auf. Nach außen hin wirkt die hübsche Rothaarige wie immer steinhart, doch Innendrin ist sie aufgewühlt. Das bringt der Autor sehr gut rüber.

Beim Artwork hat sich einiges geändert. Leider, muss man hier sagen. Der grandiose Mike Carey, der noch den ersten Band (respektive, die ersten sechs amerikanischen Hefte) gezeichnet hat und ein State-of-the-Art-Artwork abgeliefert hat, ist von Mel Rubi abgelöst worden. Mel Rubi ist sicherlich nicht schlecht und seine Artworks sind wirklich gut, reichen aber bei weitem nicht an die Optik von Carey ran, die den ersten Band so ausgezeichnet gemacht haben. Deutlich schlechter sind im vorliegenden Band dann aber die drei Rückblenden, die von drei anderen Zeichnern umgesetzt worden sind und höchstens als Durchschnitt bezeichnet werden können. Schade, denn hier wurde viel Potential verschenkt.

 

Qualität & Übersetzung:

Die Übersetzung, sowie die Druckqualität des Bandes sind panini-typisch und können voll überzeugen. Die Bindung ist diesmal wieder ordentlich, beim ersten Band war das in der 1. Auflage das einzige kleine Manko. Das Softcover wird mit einer Cover- und Artworkgalerie abgerundet, die wirklich gut ganzseitige Szenen präsentiert. Allen voran stehen hier die Zeichnungen von Billy Tan, Jim Lee, He Benitez und Randy Queen.

Auch ein kurzer Rückblick auf Kulan Gath ist dort zu finden, der recht informativ ist.

 

Fazit:

Red Sonja 2 weiß leider nicht so enorm zu überzeugen wie seinerzeit der erste Band der Reihe, der ein nahezu perfektes Comic war und zu dem Besten gehört, was ich bisher in den Händen gehalten habe. Band 2 ist anders, was aber nicht an der Story an sich liegt, denn hier hat Mike Oeming wieder sehr gute Arbeit geleistet. Vielmehr sind die verschiedenen Zeichenstile Grund dafür. Zwar sind die Artworks von Hauptzeichner Mel Rubi wirklich gut, auch wenn sie nicht an Mike Carey, der Band Eins gezeichnet hatte, heranreichen. Der wirkliche Qualitätsverlust kommt aber durch die drei verschiedenen Zeichner, die die Rückblenden umgesetzt haben und deren Zeichnungen eher schlecht als recht sind und mir persönlich überhaupt nicht gefallen. Dazu kommt noch, dass sie so anders aussehen, so dass es wie ein Stilbruch im Buch wirkt, auch wenn es sich um Rückblenden handelt. Schade, denn so wird bei Red Sonja 2 viel Potential verschenkt. Besonders schade (und auch auffällig) ist das, wenn man bedenkt wie genial der erste Band war.

Dennoch ist Red Sonja 2 kein schlechter Comic. Man darf nur nicht die Klasse des ersten Bandes erwarten. Die Geschichte um die Tochter des Pfeilmachers ist durchweg spannend und fesselnd, hat die typische fast schon epische Bandbreite von Robert E. Howards Erzählungen und macht Spaß. Nur an der technischen - sprich zeichnerischen - Umsetzung hapert es eben im Vergleich zum Vorband.