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Eragon 3 - Die Weisheit des Feuers
Bewertung:
(2.7)
Von: Gordon Gurray
Alias: Talamar
Am: 20.11.2008
Autor:Christopher Paolini
Übersetzer:Joannis Stefanidis
Typ:Roman
Setting:Alagaesia
Verlagcbj / Randomhouse
ISBN/ASIN:978-3-570-12805-3
Inhalt:864 Seiten, Hardcover
Preis:24,95 €
Sprache:Deutsch

Eragon 2 - Der Auftrag der Ältesten

Inhalt:

Die Schlacht auf den brennenden Steppen ist vorbei und die Rebellen haben mit knapper Not gewonnen. Ohne Eragons Cousin Roran und seine Truppen wäre Galbatorix Armeen wohl der endgültig vernichtende Schlag gegen die Varden gelungen. Und das wissen Eragon und Saphira ebenso wie Varden nur zu gut.

Als Dankeschön unterstützt der Drachenreiter seinen Cousin bei seinem Feldzug gegen die Ra’zac, die dessen Verlobte Katrina verschleppt haben. Eine waghalsige Rettungsmission beginnt, die nur zwei Ziele hat: die Ra’zac zu vernichten und Katrina zu befreien. Doch auch Katrinas Vater Sloan, der sein Dorf verraten hat, befindet sich in der Gewalt der Ra’zac und Eragon muss entscheiden, was mit ihm geschieht.

Doch der Kampf gegen die Ra’zac ist nicht Eragons einzige Aufgabe. Seine Ausbildung bei den Elfen ist noch nicht abgeschlossen und er muss zum schönen Volk zurückkehren, um das Versprechen, das er seinem Meister gegeben hat, zu erfüllen und seine Ausbildung abschließen. Das Problem dabei ist jedoch, dass Nasuada und die Varden nicht auf den Drachenreiter und seinen Drachen verzichten können, gerade in dieser schweren Zeit nicht. Eragon steckt in einer Zwickmühle, denn auch wenn er seinem Meister ein Versprechen gegeben hat, so hat sein Treueschwur gegenüber Nasuada immer noch Bestand…

 

Schreibstil & Qualität:

Eins vorweg: der dritte Band „Die Weisheit des Feuers“ ist doch nicht, wie geplant, der Abschluss der Reihe geworden. Kurzerhand hat der Autor Paolini seine Trilogie auf eine Tetralogie erweitert. Leider kann man nur sagen. Denn der dritte Band hat deutliche Schwächen und ist - im Gegensatz zu den Vorbänden - deutlich langatmiger und streckenweise sogar langweilig. Beim Lesen entsteht ein andauerndes Gefühl des „Zeitschindens“. Der Autor redet viel um den berühmten heißen Brei herum und verstrickt sich dabei in zwar gute, aber oftmals doch recht überflüssig lange Beschreibungen von Personen und Elementen, die absolut nebensächlich für den Plot sind und oftmals sogar nur ganz kurz auftauchen. Außerdem zeigt der Autor, obwohl er angeblich soviele Ideen für das Buch hatte, dass er die Reihe eben auf vier Bände erweitert hat, keine wirklich neuen Ideen, sondern ergießt sich in Wiederholungen. Enorm gestört haben mich die oftmals unglaubwürdig heroischen Taten einzelner Protagonisten (gerade bei Eragons Cousin Roran fällt das deutlich auf). Natürlich ist Eragon Fantasy, aber das sollte noch lange nicht heißen, dass alles möglich ist und alles auch sinnvoll erscheint.

 

Der Schreibstil hat sich gegenüber Vorband nochmals leicht verbessert. Christopher Paolini ist erwachsener geworden und das merkt man deutlich, auch wenn Eragon 3 immer noch weit davon entfernt ist, ein literarisches Meisterwerk zu sein. Auch die Dialoge erscheinen besser und durchdachter und insgesamt lässt sich auch dieser Band sehr flüssig lesen. Schön ist auch der anfängliche und mehrseitige Rückblick auf die vorigen Geschehnisse - quasi als Auffrischung - denn diese führen ganz gut in den Plot ein. Das gebundene Buch im blauen Einband fügt sich optisch nahtlos an die Vorbände im Regal ein. Doch auch diese Features können eben nicht über den langatmigen neuen Inhalt hinwegtrösten.

 

Fazit:

Schade. Eragon 3 war vielversprechend und hatte durchaus Potential, vor allem wenn man den hervorragenden ersten Band und den zwar nicht ganz so guten, aber immer noch wirklich tollen zweiten Band im Hinterkopf hat. Doch mit „Die Weisheit des Feuers“ hat sich Paolini schon stark verzettelt. Zum einen ist da die Tatsache, dass er (angeblich) aufgrund von zu vielen Ideen die Reihe auf vier Bände erweitert hat, anstatt nach diesem Band zum Ende zu kommen. Ein schwerwiegender Fehler, wie ich persönlich finde, denn die „zu vielen Ideen“ sind im vorliegenden Band nicht ersichtlich, sondern präsentieren sich nur in Wiederholungen, die schon in den vorigen Bänden da waren. Außerdem kommt Eragon seinem unausweichlichen Ziel, der Konfrontation mit Galbatorix, scheinbar keinen Schritt näher. Paolini hätte bei einer Trilogie bleiben sollen und die Sache auf den Punkt bringen müssen. So ist Eragon 3 nur ein durchschnittliches Fantasywerk, das nicht wirklich zu überzeugen weiß. Echte Eragon-Fans werden meine Sichtweise zwar wahrscheinlich Lügen strafen und behaupten, dass auch Eragon 3 grandios und sogar besser als Band 2 ist, aber „Die Weisheit des Feuers“ (warum dieser Titel und nicht der Originaltitel „Brisingr“, denn so heißt Eragons neues Schwert?) wird dem normalen Fantasy-Leser keinesfalls so gut gefallen, wie die ersten beiden Bände. Mir persönlich hat das Buch nur mäßig gefallen und ich war zeitweise drauf und dran, das Buch sogar ganz wegzulegen.