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Hallowmere 5 - Queen of the Masquerade
Bewertung:
(2.4)
Von: Bjrön Arnold
Alias: Wormys Queue
Am: 27.11.2008
Autor:Tiffany Trent & Amanda M. Jenkins
Typ:Roman - Fantasy
Setting:(Erde 1866)
VerlagWizards of the Coast
ISBN/ASIN:978-0-7869-4921-2
Inhalt:293 Seiten, Softcover
Sprache:Englisch

Queen of the Masquerade

Inhalt

Christina, eine junge Frau, von der man zunächst nicht viel mehr als eben diesen Namen weiß, wird auf mysteriöse Weise aus unserer Welt in die Welt der Hallowed versetzt: Feenwesen, die dort ebenso gefangen sind, wie das für sie nun gilt. Die Hallowed reden das Mädchen merkwürdigerweise mit Brigitte an, obwohl sie wissen, dass das nicht ihr wirklicher Name ist. Da Christina aber jegliche Erinnerung an die Zeit vor dem Transfer verloren hat, akzeptiert sie diesen neuen Namen ohne Probleme.

Für die Hallowed ist Brigitte ein Hoffnungsbringer, ja, sogar Teil einer Prophezeiung, denn sie, die es geschafft hat, die Grenzen in diese Welt zu überwinden, kann es vielleicht auch schaffen, diese Grenzen zu öffnen und damit den Feenwesen ein Entkommen aus ihrem Gefängnis zu ermöglichen. Aus Dankbarkeit und Mitgefühl für das schöne Volk nimmt sie sich auch vor, alles zu tun, um diese Hoffnung zu erfüllen.

Und doch kann sie sich des Gefühls nicht erwehren, dass nicht alles so ist, wie es scheint. Die langsam zurückkehrenden Erinnerungsfetzen an ihre eigene Vergangenheit zeichnen kein sehr vorteilhaftes Bild von ihr selbst. Brigitte trägt nach außen hin eine Maske, um dieses Bild zu verbergen, während sie innerlich von der Angst zerfressen wird, mit einem Auftrag in diese fremde Welt geschickt worden zu sein. Ein Auftrag, der ihren Gastgebern nur zum Schaden gereichen kann.

Allerdings ist sie nicht die Einzige, die eine Maske trägt. Als überraschenderweise der Prinz der Feenwesen zurückkehrt, zu dem man bis dato ebenfalls den Kontakt verloren hatte, erfährt Christina, die sich inzwischen wieder an ihre Vergangenheit erinnert, endlich, welches Schauspiel hier vorbereitet wurde und welche Rolle sie darin zu spielen hat. Maurus, der Drache, den sie eigentlich für ihren größten Feind hielt und Rory, ihre alte, neue Liebe, durch Zauber gebunden an den Prinzen, werden plötzlich zu ihrer einzigen und größten Hoffnung, als Christina endlich versteht, wie sehr sie getäuscht wurde und was der eigentliche Zweck ihrer Anwesenheit in dieser Welt ist.

 

Bewertung

Die Hallowmere-Reihe dürfte in allererster Linie an Mädchen und junge Frauen gerichtet sein, eine Zielgruppe, zu der der Rezensent definitiv nicht gehört. Dementsprechend fällt es mir auch etwas schwer, eine einigermaßen faire Bewertung abzugeben, da ich möglicherweise den falschen Bewertungsmaßstab anlege. Queen of the Masquerade erreicht natürlich nie die Qualität anderer weiblicher Autoren wie Marion Zimmer-Bradley oder Anne Rice und ist im besten Fall ein routiniert geschriebener Roman, den man(n), ohne größere Bauchschmerzen zu bekommen, lesen kann. Tatsächlich kann ich nicht leugnen, dass mich der Roman am Ende sogar etwas packte, da das Setup des Finales kaum eine glaubwürdige Chance für die Heldin ließ, heil und erfolgreich aus der Sache wieder herauszukommen. Zu meinem Erstaunen (und das rechne ich ihnen durchaus an) verzichten die beiden Autorinnen darauf, mit aller Gewalt ein Happy End zu konstruieren und der Handlung damit den letzten Rest ihrer Glaubwürdigkeit zu rauben. Stattdessen kommt es, wie es kommen muss, zu einem für zart besaitete Gemüter womöglich recht unbefriedigenden, aber folgerichtigen Ende.

 

Ein weiteres Positivum wäre für mich der Verzicht auf - in diesem Genre durchaus zu findende - allzu schwülstige Romantik. Was auch daran liegen mag, dass die beiden Protagonisten in einer plötzlich feindlich gewordenen Umwelt kaum Zeit dazu finden, ihre Gefühle auszuleben, was aber auch in einer Eigenschaft des Romans begründet ist, die sich ebenso durch andere Bereiche hindurch zieht: der Distanz der Autorinnen zu ihren Charakteren. Der Leser weiß zu wenig, um sich mit Christina/Brigitte identifizieren zu können und das, was er erfährt, ist kaum dazu angetan, all zuviel Sympathie zu ihr zu entwickeln. Erst am Ende beginnt man, mit ihr mitzufiebern, wenn man gemeinsam mit ihr die gestellte Falle erkennt und die Masken fallen.

 

Ich sollte an dieser Stelle zugeben, dass dieses das erste Buch aus der Hallowmere-Reihe ist und dass es durchaus sein kann, dass ich nicht alle Details durchschaue, während den Leser(innen) der Serie zumindest einige der Figuren des Romans bereits bekannt sein dürften. Vielleicht käme der Schluss mit den darin enthaltenen Implikationen und der gezeigten Konsequenz vielleicht nicht ganz so überraschend. Für sich alleine genommen wirkt das Buch ganz nett (wenn man sonst nichts zu tun hat), vor allem aber ziemlich belanglos. Weder erweckt es in mir die Neugier auf die anderen Romane der Reihe, noch wäre es etwas, was ich einem jungen Leser zur Lektüre empfehlen würde. Aber wie gesagt entspreche ich nicht im Geringsten der Zielgruppe, die der Roman ansprechen möchte und es lässt sich sicherlich auch weit schlimmeres finden.

 

Fazit:

Schlechter als gehofft, aber besser als erwartet, das wäre wohl das geeignete Schlusswort zu Queen of the Masquerade. Actionliebhaber sollten einen großen Bogen um das Buch machen, wer es aber gerne etwas ruhiger mag, gegen einen kleinen Schuss Romantik und einen großen Schuss manchmal etwas bemüht wirkender Mystery nichts einzuwenden hat, kann es vielleicht wagen, sich auf den Roman einzulassen. Ohne allerdings genau den Finger darauf legen zu können, hielte ich es in jedem Fall für besser, die Romane der Serie in Reihenfolge zu lesen, da ich durchaus den Eindruck habe, dass das dem Verständnis der Maskerade und dem Lesegenuss äußerst dienlich wäre. So bleibt es bei einem recht zwiespältigen Eindruck, meine Zeit mit einem sehr durchschnittlichen Roman verbracht zu haben, den ich sicherlich kein zweites Mal lesen werde.