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Redhand 2 - Die Waffe der Götter
Bewertung:
(3.7)
Von: Gordon Gurray
Alias: Talamar
Am: 06.12.2008
Autor:Kurt Busiek, Mario Alberti
Übersetzer:Kai Wilkens
Typ:Comic / Graphic Novel
Setting:Redhand
VerlagCross Cult
ISBN/ASIN:978-3-936480-65-8
Inhalt:48 Seiten, Hardcover, DinA4, ab 16+ Jahren
Preis:12,80 €
Sprache:Deutsch

Die Waffe der Götter

Inhalt:

Redhand erreicht Silacaea, den größte Hafen der nördlichen Inseln. Während eines Kneipenaufenthaltes erstarrt alles um ihn herum – bis auf Redhand selbst. Es ist das Werk des Magiers Ishmin und der Diebin Mara, die so die Gäste ausräubern wollen. Seltsamerweise zeigt die Magie keine Wirkung auf Redhand und als der sich gegen die Räuber zur Wehr setzen will, drehen diese den Spieß um und machen Redhand kurzerhand zum Beschuldigten. Dennoch schließt sich der Krieger den beiden Kleinganoven an.

Natürlich gehen schnell Gerüchte über seine Fähigkeiten in der Stadt umher und so wird der zwielichte Herr Radric auf Redhand aufmerksam, denn er will Redhand in seine Dienste zwingen, um ein heiliges Relikt aus dem Tempel von Makatha haben. Tatsächlich handelt es sich bei der Reliquie aber um eine Waffe aus uralten Zeiten, die angeblich sogar die Götter selbst bezwingen kann. Redhand erkennt das seltsamerweise sofort und weigert sich die Waffe zu stehlen. Damit beginnt der Ärger erst recht…

 

Stil & Artwork:

Die erste Episode von Redhand konnte auf ganzer Linie überzeugen, war aber übermäßig brutal, was wohl der größte Kritikpunkt an dem Band war. Der Autor Kurt Busiek - der auch schon für die grandiose Neuinterpretierung der Conan-Comicreihe gesorgt hat - hat sich das wohl zu Herzen genommen und den Härtegrad der zweiten Episode deutlich heruntergefahren. Leider kommt aber auch die Story an sich nicht so gut in die Gänge, mal davon ab, das sie ein wenig zusammenhanglos zum ersten Band wirkt. Irgendwie hat man erwartet, dass mehr von Redhands Herkunft und Vergangenheit preisgegeben wird, aber frühestens im letzten Drittel gibt es ein paar neue Hinweise. Zwar ist die Serie auch weiterhin recht actionreich, aber so richtig in Fahrt kommen will der Plot anfänglich dabei nicht, was für Busiek sicherlich nicht typisch ist.

Kurz vor dem Ende, als die Verhältnisse zwischen Radric und Redhand geklärt sind, fährt die Story wieder zu Hochform auf. Allerdings gibt es auch immer wieder zwischendurch interessante Aspekte an der Storys und an den Charakteren. So stellt Redhand so ziemlich alles über die Götter der Welt in die es ihn verschlagen hat, in Frage, was den Zorn einiger Bürger auf sich zieht. Zum Beispiel versteht er nicht, warum ein und dieselbe Göttin bestimmte Menschen (nämlich die Reichen) so in Saus und Braus leben lässt, während wenige Meter weiter in den Slums der Stadt, die Menschen, die an dieselbe Göttin glauben, elendig verrecken. Hier zeichnet sich ein wenig ab, wohin der Plot im abschließenden Band gehen wird, ohne jedoch konkretes zu verraten.

Rein zeichnerisch gesehen, kann der Comic wieder genauso überzeugen, wie auch der erste Band. Mario Alberti hat ein gutes Auge für Details und scheut auch nicht dieses einzusetzen, was die Artworks in ihrer Gesamtheit sehr stimmungsvoll und glaubwürdig erscheinen lässt. Dadurch das der Band deutlich an Brutalität verloren hat, kommen auch die Artworks mehr zur Geltung. Außerdem werden sie durch die gute Kolorierung sehr gekonnt unterstützt.

 

Qualität & Übersetzung:

Der Band kommt, wie der erste Teil, im DinA4 Hardcover, was für Cross-Cult eher ungewöhnlich, aber gut ist.

Qualitativ gesehen kann der Band vollkommen überzeugen. Druck, Bindung und auch die Übersetzung sind hervorragend geworden. Wie bei solchen Alben eher üblich, gibt es keine zusätzlichen Gimmicks.

 

Fazit:

„Die Waffe der Götter“ kann leider nicht an die Güte der ersten Episode, der als Trilogie angelegten Serie, anknüpfen. Zwar ist der Comic sicherlich kein schlechtes Werk und der größte Kritikpunkt, die übermäßige Brutalität des ersten Bandes, wurde deutlich zurückgeschraubt. Allerdings geschieht dies augenscheinlich auch zu Lasten der Story, denn irgendwie kommt diese erst im letzten Drittel des Bandes so richtig in Fahrt. Hier verschenkt der Auto leider sehr viel Potential. Au0erdem verrät er viel zu wenig über Redhands Herkunft und gerade das ist, was der Leser im zweiten Band erwartet hat.

Zeichnerisch kann der Band allerdings an die Güte der ersten Episode anschließen, auch wenn mir das Artwork persönlich immer noch nicht 100% zusagt. Dennoch kann ich nicht leugnen, das Zeichner Alberti mit wundervoll detaillierten Artworks auftrumpft, die durch eine geschickte Farbgebung, genau das richtige Flair zum Redhand-Setting, beisteuern.

„Die Waffe der Götter“ ist in jedem Fall der schwächere der beiden erschienen Bände. Bleibt also abzuwarten, was Busiek im dritten Teil aus der Reihe macht und ob er die Kurve noch bekommt.