Dies ist nicht nur eine Klinge. Es sind eintausend Jahre Ehre, Ruhm und Technik. Du bist nichts weiter als ein weiterer unwürdiger Gegner dieser Klinge. Way of the Samurai ist das nunmehr dritte Zusatzbuch für das Rokugan d20 Setting, wobei hier als Neuerung auch Legend of the Five Rings 2nd Edition (kurz d10 System) mit behandelt wird.

 

Aufmachung und Aussehen:

Softcover, Pseudo-Reispapier, linker Rand und Buchrücken in blauem Bambus "gebunden". Auf dem Cover ist eine Samurai-ko, das Legend of the Five Rings Logo, der Buchtitel und das Oriental Adventures Logo abgebildet. Das Buch umfasst 96 Seiten, durchgehend in schwarzweiß mit blauen Highlights gehalten. Font, Spacing und allgemeines Layout sind von Oriental Adventures übernommen. Das Buch beinhaltet einige Illustrationen, deren Qualität nicht überzeugen kann.

 

Anmerkung: Da ich nicht allzu firm mit dem d10 System bin, ist dies eine reine Rezension des d20 Parts des Buchs. -Coldwyn-

 

Vorwort

Der erste Teil des Buchs befasst sich mit der Hintergrund- und Endstehungsgeschichte der Samurai Rokugans. Woher sie kommen, Selbstverständnis und soziale Stellung. Des Weiteren eine Auflistung der Regeln des Bushido und wie sich diese Regeln im Laufe der Zeit in Bezug auf einige geschichtliche Ereignisse verändert haben.

 

Kata

Das Buch führt eine neue Fähigkeit ein: die Kata. Kata sind Fähigkeiten, die man durch die Ausgabe von Erfahrungspunkten erlernen kann. Sie haben, ähnlich den Feats, Prerequisites in Form anderer Feats und/oder Rängen in Fertigkeiten. Im Gegensatz zu Feats sind Kata aber frei erhältlich. Wenn man die Vorraussetzungen erfüllt und die Erfahrungspunkte hat, kann man jederzeit ein Kata erlernen.

Nach den Regelerklärungen kommen die allgemein bekannten Kata, die jedem Klan zugänglich sind: die fünf Kata der Striking as the Elements Serie und die fünf Kata der Thousand Years of Steel Serie.

Kata haben aber auch eine Einschränkung: Man muss das Kata in Ruhe vorbereiten können, was bis zu einer Stunde in Anspruch nehmen kann, und die Wirkungsdauer ist begrenzt, meist auf zwei Stunden.

 

<h4<Dojo und Prestigeklassen</h4>

Der Hauptteil des Buchs befasst sich mit den Samurai der Klans und bietet einen tieferen Einblick in die Trainingsmethoden, Schulen und Lehrer.

Pro großem Klan sind mindestens zwei Dojo aufgelistet. Zu jedem Dojo werden Hintergrundgeschichte, Sensei und einige interessante Schüler geliefert. Zwei Dinge fallen hier besonders ins Auge ? Die meisten Dojo bieten dem Schüler Trainings- und soziale Vorteile, meist in Form von Fertigkeits-Boni. Als Beispiel erhält ein erfolgreicher Absolvent des Kranich Kyuden Doji einmal täglich einen +4 Kompetenz Bonus auf Diplomatie, Suchen und Entdecken Proben. Des Weiteren ist bei jedem Dojo gelistet, welche Grund- und Prestigeklassen dort ausgebildet werden.

Die Prestigeklassen aus Way of the Samurai beschränken sich alle auf fünf Stufen und beschränken sich stilistisch jeweils auf ein spezielles Thema. Anzumerken wäre, dass es für jeden Klan eine ?Elite Guard? Prestigeklasse gibt, welche die Ideologie des Klans widerspiegelt. Die anderen Prestigeklassen dienen aber als mehr als nur Lückenbüßer. Sie bieten eher eine neue Sichtweise auf die Samuraiklasse, ohne den Bezug auf das Setting zu verlieren.

Erwähnenswert ist, dass auch die kleineren Klans mit deren Dojo behandelt werden, sowie die Tsuno und Schattenlande, wobei die Gegner hierbei gewaltig aufgerüstet werden.

Prestigeklassen wären:

• Dead Eyes Berserker (Krabbe): Der wahre Schlachtenwüter, der zur emotionslosen Tötungsmaschine wird.
• Hoturi´s Blade (Kranich): Ein Samurai bewandert mit dem Schwert aber ebenso geschult mit der Diplomatie.
• Akodo Forward Sentries (Löwe): Späher und Attentäter der Löwenarmee.
• Tsuruchi´s Legion (Mantis): Bogenschützen und Gesetzeshüter.
• Heaven´s Wing Initiate (Phönix): Begnadete Kämpfer mit dem Naginata.
• Master Horse Archer (Einhorn): Geschult im berittenen Fernkampf.
• Seppun Miharu (Seppun): Leibwächter des Imperators.
• Tsuno Bushi (Tsuno): Brutale PK für Tsuno.
• Elite Guard: Für jeden Klan und die Shadowlands ein Kader an Elite Samurai.

Jedes Kapitel endet mit Feats und Kata für den jeweiligen Klan, wobei das Augenmerk hier eher bei den Kata liegt.

 

Fazit

Way of the Samurai bietet etliches an Regeln, verpackt diese aber in stimmigen Texten und Einleitungen. Man kann es flüssig lesen, ohne an allen Ecken und Enden mit reinen Formeln oder Mechaniken konfrontiert zu werden. Die Dojos bieten dem Spieler nun die Option, die Hintergrundgeschichte eines Charakters weiter auszuarbeiten, und die dadurch abhängigen Boni erweitern die Bandbreite eines Charakters, ohne dabei die Balance des Spiels zu sehr zu kippen. Die Prestigeklassen, vor allem die Elite Guards, bieten die Möglichkeit, dem Charakter mehr Tiefgang zu verleihen. Die Kata sind eine nette Spielerei: sie bieten eine neue Option, den Charakter zu erweitern, aber die Vorbereitungszeit und Wirkungsdauer schränken den Nutzen so weit ein, dass sie nur bei guter Planung wirkungsvoll hergenommen werden können. Ein Gefühl bleibt aber: Ein Samurai des Rokugan Setting ist weitaus stärker als ein vergleichbarer Standard Kämpfer der Vergessenen Reiche, ebenso wird die Stärke der kämpfenden Klassen bis auf und stellenweise über das Niveau der zaubernden Klassen angehoben, was vor allem auf höheren Stufen ungewohnt ist. Spielleiter, die nicht davor zurückschrecken, ihren Spielern echte Macht in die Hände zu geben, aber auch nicht davor, Gegner genauso auszustatten, werden ihren Spaß haben. Spieler, die nicht ewig ein und den selben stupiden Kerl mit Schwert spielen wollen, sind hier ebenfalls bestens bedient.