Links zur Rezension Inhalt:Nixon ist ein ganz normaler Mensch, der seinem Beruf nachgeht. Er ist Steuerfahnder und ihm entgeht keiner seiner Klienten. Dabei ist er nicht zimperlich und richtet auch gerne mal ein kleines Massaker an, um einen Steuerflüchtling zu Strecke zu bringen. Wenn er dabei die kopulierenden (oder meisnbt Du korpulenten?) Besucher einer Porno-Convention komplett massakriert, dann macht ihm das auch nichts. Doch Nixon ist nicht wirklich ein Mann, was er aber nicht weiß. Eigentlich ist er eine Art Android, der für den Willeford Konzern als getarnter Auftragskiller agiert. Doch wie gesagt, Nixon selbst ist dies nicht bewusst. Doch heute läuft etwas schief und Nixon eröffnen sich ganz neue Möglichkeiten in der futuristischen und gleichsam völlig durchgeknallten Welt, in der er lebt…
Stil & Artwork:„Hard Boiled“ ist etwas ganz Besonderes, das merkt man schon nach den ersten fünf Seiten. Großformatige Panels und Doppelseiten, die mit teilweise sehr konfusen Artworks strotzen fallen hier als erstes ins Auge. Die Geschichte ist ebenso konfus, aber auch recht geradlinig, birgt storytechnisch nichts sonderlich Neues. Aber darum geht es bei „Hard Boiled“ auch nicht, denn hier geht es einzig und allein um den Amoklauf und das Schlachtfest, das Nixon anrichtet. In einer futuristischen Großstadt herrschen die Konzerne und Nixon ist ein Auftragskillerandroid für eine dieser Firmen, ist aber als Mensch getarnt. Bei der Ausführung seiner Aufträge hinterlässt er Blutbad über Blutbad. Massenmord und andere Massaker sind normal. Und die Firma kaschiert es nachträglich und lässt die Ereignisse unter den Teppich kehren. Das Ganze ist mehr als eine Art Satire zu verstehen, denn so ganz ernst zu nehmen ist „Hard Boiled“ sicherlich nicht. Vielmehr ist es eine brutale Art der Kritik an dem legendären „American Way of Life“ und dabei kommt dieser mitnichten gut weg. Die Story wird von Frank Miller erzählt und wer die Werke von Miller kennt, kann sich schon ausmalen, was ihn erwartet. Skurril, teilweise krank aber auch abgefahren und spannend. Eine typische Miller-Story eben. Die Zeichnungen stammen von Geof Darrow und diese sind ebenso eigen, wie die Story von Miller. Darrow hat einen detailreichen Stil, der aber dennoch klassisch wirkt. Aber die Detailfülle, die der Künstler bietet, ist enorm, zuweilen dadurch aber auch unübersichtlich. Mal davon abgesehen sind die Illustrationen brutal, blutig, sexistisch und zeigen eigentlich alle Laster und unmoralischen Elemente, die man sich so vorstellen kann. Dabei ist das Ganze aber so überzeichnet, dass es absurd wirkt.
Qualität & Übersetzung:Das Hardcoverbuch kommt im DinA4 Format und bietet 128 vollfarbige Seiten. Die neue Übersetzung des Comics kann überzeugen. Gimmicks oder Bonusmaterialien gibt es nicht.
Fazit:Hui, hui, hui! „Hard Boiled“ ist harte Kost, die sicherlich nicht jedermanns Geschmack ist. Die Story ist skurril und ganz typisch Frank Miller: abgefahren und übertrieben, aber dabei spannend und fesselnd. Miller und auch Darrow, der die Illustrationen beigesteuert hat, leben hier die Unmoral. Brutale Massaker und zahlreiche Blutbäder bestimmen den Plot des Comics und diese werden sehr detailreich dargestellt. Aber „Hard Boiled“ ist nicht nur brutal, sondern auch sexistisch, teilweise schon fast pornografisch. Diese Kombination ist aber das, was diese Graphic Novel ausmacht, denn „Hard Boiled“ ist absichtlich enorm überzeichnet und konfus. Ganz sicher hat dieser Comic - der vorliegende Sammelband ist eine neu übersetzte Neuauflage - den Eisner Award verdient, den er einst bekommen hat, aber dennoch kann mich dieses Miller-Werk persönlich nicht vollkommen überzeugen. Ich mag abgefahrene und übertriebene Comics, keine Frage, aber mir ist dieser Band etwas zu konfus. Dennoch, objektiv betrachtet, ist es ein interessantes und einzigartiges Werk, das vielen Fans und Comicliebhabern auf jeden Fall gefallen wird. Deswegen vergebe ich 4.0 Punkte und kann nur sagen dass man sich als Interessierter das Werk einfach mal näher ansehen muss. Ich persönlich würde aufgrund des konfusen, wenn auch detaillierten Artworks etwas von der Note abziehen, aber das liegt an meinem eigenen Geschmack. Ach ja, das empfohlene Lesealter ist 16+ und dies sollte auf jeden Fall eingehalten, d.h. beachtet werden!
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