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B.U.A.P. 4 - Schwarze Flamme
Bewertung:
(4.7)
Von: Gordon Gurray
Alias: Talamar
Am: 29.01.2009
Autor:Mike Mignola, John Arcudi, Guy Davis, Dave Stewart
Übersetzer:Gunther Nickel, Michael Groenewald
Typ:Comic / Graphic Novel
Setting:Hellboy Universum
VerlagCross Cult
ISBN/ASIN:978-3-936480-23-8
Inhalt:160 Seiten, Hardcover, DinA5, farbig
Preis:19,80 €
Sprache:Deutsch

Inhalte:

(Vorsicht Spoiler!)

Tragische Ereignisse stehen der Behörde zur Untersuchung und Abwehr paranormaler Erscheinungen bevor, als die verheerende Froschplage sich immer weiter in den mittleren Westen der USA ausbreitet.

Liz Sherman wird von geheimnisvollen Träumen heimgesucht, während der wahnsinnige Vorstandsvorsitzende von Zinco Industries einen Schurken wiedererweckt, der aus der bizarren Geschichte der Behörde stammt. Außerdem hat er es geschafft, die Frösche mit besonderen Geräten unter seine Kontrolle zu bringen und kann sogar mit ihnen kommunizieren. Angeführt von der Schwarzen Flamme, einem äußerst üblen Schurken, wollen sie das Ende der Menschheit einläuten. Als die „Schwarze Flamme“ das riesige Monster Katha-Hem erweckt, das nahezu unzerstört erscheint und ganze Städte im Handumdrehen vernichten kann (und dies auch tut), geht es richtig rund. Der neue Captain ist am Ende und will aufgeben und auch über Roger, den Homunkulus, erfahren Abe und Liz neue Dinge…

 

Qualität, Stil & Übersetzung:

Auch „Schwarze Flamme“ knüpft wieder quasi nahtlos an den Vorband an und treibt die Story um die Froschplage in ungeahnte Höhen weiter. Die Story nimmt dabei wieder einmal eine sehr cthulhueske Wendung, was durch das alles zerstörende Riesenmonster, welches stark an einen von Lovecrafts „Großen Alten“ erinnert, nur allzu deutlich wird. Das ist aber auch gut so, denn das BUAP / Hellboy Universum wäre nicht dasselbe, wenn diese Einflüsse von Mignola hier nicht beständig auftauchen würden.

Auch an „Schwarze Flamme“ hat Mignola selbst wieder mitgearbeitet, wenn er auch nicht selbst Hand an den Zeichenstift gelegt hat. Seine literarischen Einflüsse bleiben jedoch präsent. Die Story ist weitergehend spannend und es werden immer mehr Details über die Charaktere aufgedeckt. In diesem Band stehen vor allem Captain Zombie und Roger im Vordergrund, was dies angeht, aber es gibt auch Einblicke in Liz Shermans Gefühlswelt.

Wie im vorigen Band sind auch bei „Schwarze Flamme“ wieder Guy Davis und Dave Stewart für Artworks und deren Kolorierung zuständig und eigentlich braucht man darüber keine zusätzlichen Worte verlieren, denn auch in Sachen Qualität hat der Band nichts eingebüßt. Davis’ Stil passt einfach hervorragend zu BUAP, hat die nötige Ähnlichkeit mit Mignolas Stil, ist aber dabei ausreichend selbstständig, um eben nicht als Kopie zu wirken.

Außerdem bleibt hier die Kontinuität zu den Vorbänden erhalten. Die Panels sind weitestgehend sehr ordentlich angeordnet, was Struktur mit sich bringt. Nur hier und da werden die Panels von besonderen Elementen aufgelockert.

 

Die Übersetzung ist wie üblich sehr gut gelungen und auch das Lektorat weiß zu überzeugen. Das Hardcoverbuch hat - wie seine Vorgänger - 160 Seiten und kommt im DinA5 Format, was ich (wie immer) etwas schade finde. Der Preis von 19,80 Euro ist heftig, aber im direkten Vergleich mit gebundenen Büchern durchaus angebracht, zumal man hier hochwertige Papier- und Druckqualität bekommt. Abgerundet wird der Band mit einer Skizzengalerie und einem Vor- wie einem Nachwort.

 

Fazit:

Jeder, der die Vorbände mochte, sollte hier zugreifen. Wieder bekommt man keine einzelnen Kurzgeschichten, sondern eine schöne, zusammenhängende Story, die nicht nur an den Vorband anknüpft, sondern auch auf ihm aufbaut, dabei aber eigenständig bleibt. Neben der äußerst fesselnden Story, die ein hohes Maß an Cthulhu-Flair aufweisen kann, gibt es mehr Hintergrundwissen zu Roger und Captain Zombie.

Das Artwork von Guy Davis ist beeindruckend und stilecht, hat Parallelen zu Mignolas Stil, ist aber bei weitem nicht so spartanisch wie die des Hellboy-Erfinders. Trotzdem fängt Davis die Stimmung des Hellboy/BUAP-Universums sehr gut ein und kann auf ganzer Linie überzeugen. Ein großes Plus ist meiner Meinung nach sowieso, dass BUAP vollfarbig erscheint. Zwar mochte ich auch den schwarz-weißen Look von Hellboy, aber in Farbe ist es irgendwie doch schöner. Dennoch entfernt er sich nicht zu stark von Mignolas Vorgaben und so bleibt auch hier die Beständigkeit bewahrt.

Hellboy- und BUAP-Fans sollten hier unbedingt zugreifen. Alle anderen Interessierten sollten bei Band 1 oder zumindest bei Band 2 anfangen, denn in Band 2 geht der Plot bezüglich der Froschplage gerade los. Mir hat dieser Band sogar noch einen Tick besser gefallen als der Vorband.