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Die Dämonen
Bewertung:
(1.9)
Von: Michael Kröger
Alias: Ikosaeder
Am: 15.02.2009
Autor:Tobias O. Meißner
Typ:Roman Fantasy
VerlagPiper Verlag
ISBN/ASIN:978-3492701457
Inhalt:459 Seiten, Taschenbuch
Sprache:Deutsch

Inhalt

Vorsicht Spoiler!!!

Seit der große Magier Orison alle Dämonen in einem Schlund eingesperrt hat, herrscht im Königreich Frieden. Zu Ehren des Magiers hat man das Land sogar „Orison“ getauft. Orison ist eingeteilt in neun Baronien, die die Form von Kuchenstücken haben, mit der Hauptstadt und dem Königssitz als Zentrum. Als der alte König stirbt, übernimmt sein noch minderjähriger Sohn den Thron. Von der Neugier getrieben, möchte der junge König den Dämonenschlund besichtigen. Zusammen mit einem Koordinator aus dem 6. Baronat reist er zum Schlund. Dort gibt es nicht viel zu sehen außer einem Strudel aus einer grauen, nebelhaften Masse. Der junge König beschließt, seine königlichen Ohrringe dem Schlund zu opfern, damit die Dämonen auch weiterhin friedlich bleiben. Doch genau diese Ohrringe und eine Träne des Koordinators führen dazu, dass zwei Dämonen dem Schlund entkommen können. Die Dämonen, Gäus und Irathindur, stellen bald fest, dass die Welt nur so vor Lebenskraft strotzt und suchen sich Wirtskörper, um sich daran zu laben. Gäus schlüpft in den Körper des Königs, weil er sich von diesem erhofft, dass er möglichst lange hält. Irathindur übernimmt dagegen die Rolle der Baroness des 6. Baronats. Vorher schließen die beiden noch einen Pakt, dass sie nicht gegeneinander kämpfen werden.

Nach einiger Zeit stellt Irathindur jedoch fest, dass die Lebenskraft nicht ausreicht, um beide dauerhaft zu ernähren. Er macht jedoch die Entdeckung, dass der Tod eines Menschen dessen Lebenskraft vollständig freisetzt. Irathindur beginnt deshalb einen Krieg mit seinen Nachbarn, der bald das ganze Königreich überzieht.

 

Rezension:

Der Klappentext des Buches verspricht ein fesselndes Schlachtenepos, im Inneren finden sich jedoch nur einige uninspirierte Scharmützel. Nahezu alle Charaktere des Buches verhalten sich kindlich naiv oder einfach nur dumm. Die beiden Dämonen wechseln von einem fast schon philantropisch zu nennenden Verhalten über kindliche Neugier zu ausgesprochener Dummheit. Der Charakter des Gäus hat außer der äußerlichen Beschreibung und seiner Herkunft nichts dämonisches an sich. Irathindur zeigt zwar eine dämonischere Natur, aber auch dieser Charakter ist einfach nicht boshaft genug dargestellt. Den Tiefpunkt erreicht das Buch, als die beiden in ihrer finalen Schlacht anfangen, sich mit Strumpfbändern und Schüsseln zu bewerfen. Dem folgt ein surrealistisches Kapitel, in dem die beiden Dämonen metaphorisch einen Teil der Geschichte anderer Charaktere durchleben. So etwas hat in einem High-Fantasy-Roman so überhaupt gar nichts verloren. Einige der menschlichen Charaktere und ihre Geschichten haben Potential, doch das Buch sollte ja eigentlich von Dämonen handeln.

 

Fazit:

Nur weil sich „Die Zwerge“ und ähnliche Völkerromane gut verkaufen, glaubt jeder, er könnte einen solchen Roman schreiben. Doch langsam gehen den Leuten die Tolkienkreaturen aus und sie entfernen sich immer mehr von dem, was ursprünglich den Reiz dieser Reihe ausgemacht hat. „Die Dämonen“ ist deshalb nicht zu empfehlen.