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The Prism Pentad 2 - The Crimson Legion
Bewertung:
(2.8)
Von: Jörg Birkle
Alias: Loreseeker
Am: 24.02.2009
Autor:Troy Denning
Typ:Roman
System:D&D basierend
Setting:Dark Sun
VerlagWizards of the Coast
ISBN/ASIN:978-0-7869-5058-4
Inhalt:343 Seiten, Taschenbuch
Sprache:Englisch

„The Crimson Legion“ ist der zweite Band der Romanreihe „The Prism Pentad“, welche auf der Welt Athas – der Heimat des alten AD&D-Rollenspielsettings „Dark Sun“ – angesiedelt ist. Näheres zur Reihe und der Welt Athas kann der Rezension zu „The Verdant Passage“ – dem ersten Band – entnommen werden.

 

Der Einband

Als erstes sticht das Cover ins Auge - und zwar schmerzhaft. Während ich mich mit dem Cover des ersten Bandes trotz des "Dark Sun"-Stils anfreunden konnte, musste ich bereits beim Blick auf den vorderen Teil dieses Covers den Kopf schütteln. Dort sieht man Rikus - einen der Protagonisten - ausstaffiert wie für einen ganz schlechten Fantasy-Film. Während das für meinen Geschmack "nur" unpassend ist, bekam ich beim Umdrehen des Buches geradezu einen Schlag in die Magengrube: Der hier im Vordergrund abgebildete "Krieger" dürfte eher ein Sado-Maso- bzw. Fetisch-Model sein. Außerdem erinnert seine Körperhaltung an jemanden, der gerade Verdauungsprodukte loswerden möchte.

Ganz nebenbei sollte man in der Wüste etwas andere Kleidung tragen …

 

Das Coverbild in seiner ganzen "Pracht"

 

Die beiden Bände unterscheiden sich übrigens in der Beschaffenheit ihrer

Einbände: bei Band zwei ist die Oberfläche des Einbandes glatt, während

sie bei Band eins etwas rauer ist.

 

Inhalt

(Vorsicht Spoiler!!!)

"Der König ist tot!"

 

Nach den Ereignissen in "The Verdant Passage" ist die Stadt Tyr von der jahrhundertelangen Tyrannei des Zauberer-Königs Kalaks befreit. Die Sklaverei wurde abgeschafft und es herrscht Friede.

 

"Es lebe der König!"

 

Seit ihrem Sieg sind alle Bezwinger Kalaks bekannte und bedeutende Persönlichkeiten der Stadt geworden. Allen voran Tithian. Er ist nun König Tyrs – und ein beliebter dazu, wenn auch seine fortwährende Beliebtheit ihren Ursprung nicht unbedingt in seiner eigenen Person hat.

Der Edelmann Agis von Asticles hat wie zuvor einen Sitz im Rat inne. Auch die Zauberin Sadira, sowie die ehemaligen Gladiatoren Rikus und Neeva haben als Bezwinger Kalaks neben Bekanntheit auch Einfluss gewonnnen. Zu Tithians Leidwesen werfen die vier ihr Gewicht in die Waagschale, um seinen egoistischen Vorstellungen von Herrschaft entgegenzuwirken.

Mit dem Aufblühen des Handels und den Reformen des Rates kann Tyr eigentlich hoffnungsvoll in die Zukunft blicken.

Wenn nicht Hamanu, der Zauberer-König einer anderen Stadt, begehrliche Blicke auf Tyr und dessen wieder eröffnete Eisenminen geworfen hätte. So nähert sich drohendes Unheil in Form von Hamanus Armee.

Unter der Führung von Rikus rücken zweitausend Soldaten aus Tyr - viele davon ehemalige Gladiatoren - gegen den zahlenmäßig weit überlegenen Feind aus. Mehr Krieger wollte Tithian Rikus nicht mitgeben. Auch Neeva, Sadira und Agis sind mit von der Partie.

Nach der ersten Schlacht wird offensichtlich, dass man Tithian in der Heimat dringend Paroli bieten muss. Und so machen sich Agis und Sadira wieder auf nach Tyr … und verschwinden für diesen Band aus der Geschichte. Danach konzentriert sich das Buch vor allem auf Rikus, seine geliebte Kampfgefährtin Neeva, ihre Mitstreiter und die Kämpfe gegen Hamanus Truppen.

Neben neuen Feinden findet Rikus auch neue Verbündete und wird für den Kampf gegen den überlegenen Gegner gerüstet. Doch nicht alles ist Gold, was glänzt … und eine weitere Partei betritt die Bühne … (Hier werden wohl Grundsteine für den weiteren Verlauf der Reihe gelegt).

 

Nachdem "The Verdant Passage" zu einem Gutteil eine Einführung in die Welt von "Dark Sun" war, tritt diese Aufgabe beim zweiten Band etwas in den Hintergrund. Zwar lernt man immer noch viel Neues kennen, aber der Hauptinhalt des Buches sind eigentlich Kämpfe, Schlachten und die Verfolgung der gegnerischen Armee. Insgesamt fand ich dies meist spannend. Rikus nervt allerdings etwas durch seine sture Weigerung, aus seinen Fehlern und den Hinweisen anderer zu lernen.

 

Verglichen mit dem ersten Band hat Troy Denning den (Liebes)Beziehungen von Rikus ein paar Sätze mehr gewidmet, so dass sie ein wenig glaubhafter werden. Sadira hat sich bereits in Band eins mehr Agis zugewandt und Neeva ist Rikus zunehmend weniger "sklavisch" ergeben und nimmt seine Weigerung, sich in Liebesdingen zu entscheiden, immer weniger hin.

 

 

Sonstiges:

Auch der zweite Band der Reihe enthält leider noch etliche Fehler, die

seit der Erstveröffentlichung sicher behoben hätten werden können.

 

Fazit:

Ähnlich wie Band eins glänzt "The Crimson Legion" nicht mit Charakterentwicklung. Insbesondere bei Rikus wundere ich mich sehr, warum er stur auf seinem Kurs bleibt – wollte Troy Denning damit die (halb-)zwergische Sturheit von Rikus demonstrieren? Neeva dagegen zeigt endlich, dass sie durchaus nicht von Rikus abhängig ist.

Der Plot ist weiterhin nicht allzu bemerkenswert: eine feindliche Armee nähert sich, Soldaten rücken aus, die Armeen treffen aufeinander, trennen sich und es entsteht ein "Spiel" aus Verfolgung und Gegenangriffen. Daneben finden sich Verbündete und Rikus gelangt natürlich auch noch an äußerst mächtige Gegenstände.

Allerdings ist so manches Schwert in mehr als einer Hinsicht zweischneidig. Dasselbe gilt für Bündnisse. Durch diese Elemente kommen ein paar Prisen Komplexität zum Hauptplot hinzu.

Das wohl einzigartige Setting bleibt weiterhin spannend, die Kämpfe wie auch die Geschichte im großen und ganzen unterhaltsam.

Tatsächlich gefällt mir "The Crimson Legion" einen Tick besser als "The Verdant Passage" – und so hat mich der Inhalt des Buches für das fürchterliche Coverbild entschädigt.