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The Ogre Titans 2 - The Fire Rose
Bewertung:
(3.5)
Von: Fabian Fehrs
Alias: Fabius Maximus
Am: 07.03.2009
Autor:Richard A. Knaak
Typ:Roman
System:D&D basierend
Setting:Dragonlance
VerlagWizards of the Coast
ISBN/ASIN:978-0-7869-4968-7
Inhalt:312 Seiten, Taschenbuch
Sprache:Englisch

Der zweite Teil der „Ogre Titans“ Trilogie von Richard A. Knaak beschreibt den Fall des Halb-Ogers Golgren von seiner Position als Herrscher über die Ogernationen Krynns. Golgren versucht, ein mächtiges magisches Artefakt in seinen Besitz zu bringen, um seinen Thron zu sichern. Er ist jedoch nicht der Einzige, der hinter der Feuerrose her ist.

 

Story (Vorsicht Spoiler!)

„The Fire Rose“ beginnt kurz nach dem Ende von „The Black Talon“. Golgren leckt seine Wunden, die er im Kampf gegen ein Heer von Untoten erlitten hat, welche die Hauptstadt seines Reiches angriffen. Der Herrscher konnte diese Plage nur mit viel Glück abwehren. Nun ist er mehr denn je davon überzeugt, dass er seine Position nur dann halten kann, wenn er sich die Magie der Hohen Oger – die mächtigen Vorfahren der kontemporären, degenerierten Oger - zu Nutze macht. Seine einzige Verbindung ist aber ein uralter Ring, den ihm einer seiner Verbündeten, der Magier Tyranos, übergeben hat. Golgren begibt sich auf die Suche nach der Feuerrose, doch auch die Titanen, welche das Erbe der Hohen Oger für sich reklamieren, sind unter ihrem neuen Anführer hinter dem Artefakt her. Und Golgren kann sich nicht sicher sein, dass ihm seine Verbündeten auch wirklich zur Seite stehen. Hilfe mag von unvorhersehbarer Seite kommen, aber auch eine weitere, im Hintergrund agierende Partei ist an dem Artefakt interessiert. Alles läuft auf einen Showdown im Heiligtum der Feuerrose hinaus, während Golgrens Stellvertreter verzweifelt darum kämpfen, ihn an der Macht zu halten.

 

Bewertung

Richard A. Knaak schraubt in „The Fire Rose“ merklich das Tempo seiner Erzählung hoch. Die verschiedenen Erzählstränge, die er in „The Black Talon“ verfolgte, laufen hier langsam zusammen. Darunter leidet ein wenig die Komplexität der Geschichte, was aber nicht negativ auffällt. Durch das Verdichten entsteht eine andere Art von Spannung, zumal Knaak weiterhin darauf verzichtet, gewisse Geheimnisse zu enthüllen, z.B. die wahre Identität von Tyranos. Dadurch hat der Leser auch in diesem Buch genügend Gründe mitzudenken.

 

Knaaks Figuren sind wieder sehr glaubhaft geschildert. Golgren ist einer der interessantesten Charaktere, die mir in der Fantasy-Literatur begegnet sind. In „The Fire Rose“ bekommt sein Image als jeder Situation gewachsener Anführer erste Risse. Zwar versucht er, weiter Zuversicht und Kompetenz auszustrahlen (ohne die er nicht lange überleben würde). Aber Golgren zweifelt zunehmend an seinen Fähigkeiten, an der Macht zu bleiben, geschweige denn die Rasse der Oger zu einem gleichwertigen Mitglied der Gesellschaften Ansalons zu machen. Deshalb gibt er der Versuchung nach, die Feuerrose an sich bringen zu wollen. Alles andere – selbst sein Thron – scheint darüber zweitrangig zu sein. Diese Eigenschaften machen ihn sympathischer als im ersten Teil.

Auch die Nebencharaktere sind keine platten Anhängsel. Golgrens persönliche Sklavin Idaria hält aus Loyalität und der Hoffnung zu ihm, dass er sein Versprechen wahr macht, alle Elfensklaven frei zu lassen. Nebenher agiert sie aber als Spionin für eine auswärtige Partie. Der Magier Tyranos hilft Golgren, ist aber selbst an der Feuerrose interessiert. Seine Gründe dafür bleiben verborgen. Safrag, der Anführer der Ogertitanen, manipuliert sowohl Golgren als auch dessen Feinde im Reich und seine eigenen ambitionierten Konkurrenten unter den Titanen. Und der Solamnische Ritter Sir Stefan Rennert hat auch seine Rolle zu spielen, nachdem er während der Schlacht gegen die Untoten verschwand. Auch wenn das Spiel der Intrigen in „The Fire Rose“ reduziert ist, so bleiben die Beziehungen und Konflikte zwischen den Figuren interessant genug.

 

Beim großen Finale hat Knaak allerdings ein wenig zu viel des Guten gewollt. Es ist schwer nachzuvollziehen, wer wann was aus welchen Gründen gerade tut. So bleibt der Leser etwas verwirrt zurück.

 

Fazit:

Richard A. Knaak ist wieder ein guter Roman gelungen, der auf einer spannenden Geschichte und starken Charakteren aufbaut. Diesmal ist es dem Autor geglückt, Golgren als Sympathieträger aufzubauen. Zwar ist er immer noch skrupellos, aber seine Handlungen werden besser erklärt. Außerdem hat Knaak den Anteil an der Schilderung politischer Machtkämpfe zu Gunsten eines höheren „Abenteueranteils“ zurück gefahren, was es einfacher macht, der Geschichte zu folgen, wenn man einmal von dem etwas konfusen Ende absieht.

 

„The Fire Rose“ ist eine echte Fortsetzung des Vorgängerbuches; Was dort begann, wird hier zu Ende erzählt. So kann Knaak in „The Gargoyle King“ gewissermaßen neu anfangen. Aber genau das könnte zu einem Problem werden, falls der Autor sich im dritten Teil der Reihe wieder so viel Zeit lässt wie im ersten. Grundsätzlich ist es anzuraten, den ersten und zweiten Teil der Reihe hintereinander weg zu lesen, da sie eigentlich eine in zwei Teile geschnittene Geschichte darstellen.