Links zur Rezension InhaltDie Legende von Tristan und Isolde ist bekannt, und die meisten Legenden beginnen mit dem Mann, doch diese Geschichte beginnt mit der Frau.
Die vierzehnjährige Yseult, genannt die Schöne, soll auf Wunsch des neuen Hochkönigs von Eriu mit Marcus Cunomorus, dem König von Dumnonia verheiratet werden. Dadurch erhofft er sich, Frieden mit den Briten zu schließen. Aber sein Vorgehen lässt einen erbitterten Krieg zwischen den Clans von Eriu aus. Yseult kann fliehen und sich bei ihrem Onkel Murchard verstecken. Murchard wird im Kampf erschlagen von Marcus’ Sohn Dyrstan, der ebenfalls verwundet wird.
Nur Yseults Mutter, die berühmte Heilkundige ihrer Zeit, kann sein Leben noch retten, und so reist Drystan inkognito nach Eriu. Dabei läuft er Gefahr, dass bei der Entdeckung seiner wahren Identität und damit sein Mord an Murchard seinen sicheren Tod bedeuten würden. Während Yseult und ihre Mutter den Unbekannten gesund pflegen, verliebt dieser sich in Yseult die Schöne, und auch Yseult erwidert die Gefühle. So beginnen beide eine heimliche leidenschaftliche Affäre.
Aber irgendwann findet Yseult die wahre Identität von Drystan heraus, und ihr wird klar, dass er die Schuld am Tod ihres geliebten Onkels trägt, und so ist ihr Vertrauen zerstört. Sie will Drystan nicht mehr wieder sehen, und dem bleibt nichts anderes übrig, als Eriu zu verlassen.
Yseults Herz ist gebrochen, doch ihr bleibt kaum Zeit, die verlorene Liebe zu beweinen. Dem Hochkönig ist es gelungen, Yseults Mutter und ihre Cousine gefangen zu nehmen und so Yseult zur Ehe mit Marcus Conumorus zu zwingen. Nur durch eine Einwilligung kann Yseult die beiden retten. Ausgerechnet Drystan bekommt den Auftrag, Yseult sicher nach Dumnonia zu seinem Vater zu geleiten. Auf der Überfahrt entflammt die Liebe zwischen den beiden erneut, und Drystan fleht Yseult an, nicht in die Ehe einzuwilligen. Doch Yseult will das Leben ihrer Mutter nicht gefährden, kann und will auch nicht mehr ohne Drystan leben. So nehmen die beiden ihre alte Liebschaft heimlich wieder auf und laufen damit Gefahr, wenn sie ertappt werden, auf dem Scheiterhaufen zu enden.
Auf den ersten Blick sieht der Roman wie ein richtig schöner Liebesroman mit phantastischen Elementen aus. Dem ist zum großen Teil auch so, aber es geht nicht nur um die tragische Liebesbeziehung zwischen den beiden, sondern auch um den Kampf Arthurs gegen die Sachsen spielt eine gewichtige Rolle. Der Autorin gelingt es, dabei ein überzeugendes Bild der Zeit zu entwerfen. Faszinierend ist dabei die geschickte Einbindung der keltischen Magie. Dabei wird nie genau erklärt, wie diese funktioniert. Es könnte sogar zufällig geschehen, und so verstärkt sich die mystische Atmosphäre. Leider ist ziemlich am Anfang klar, wie die Handlung enden wird, und der Autorin gelingt es auch nicht, so richtig für Überraschung zu sorgen. So verliert sich die Spannung. Trotzdem lässt sich der Roman noch gut lesen, und am Ende weicht die Autorin dann doch etwas von der klassischen Vorgabe ab.
Das Buch richtet sich eher an die weiblichen Leser. Schon allein die Aufmachung und der Einstieg sind stark auf die Leserinnen zugeschnitten, die Liebesgeschichten und historische Romane bevorzugen und nun beides in einem erhalten. Das heißt nicht, dass man als Leser (m) den Roman schlecht finden wird, aber es passiert halt nicht so viel.
Fazit:„Flamme und Harfe“ ist ein gelungener Roman, der mehrere Elemente mit einander verbindet und so zu begeistern weiß.
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