Vorwort:
Da die Teile 11 - 12 zusammen produziert wurden, gleichen sie sich in der Qualität und auch der Besetzung weitestgehend, zudem gehören sie storytechnisch als Doppelfolge zusammen, weswegen ich eine Rezension zu beiden Folgen hier verfasse.
Erster Eindruck:
Optisch gesehen halten sich die Cover und CD-Gestaltung aller drei neuen Folgen sinnigerweise an die der vorigen Ausgaben und fügen sich so sehr schön ins Regal ein.
Die Covergestaltung beider Episoden stammt wieder von Blond, während die Illustrationen im Inneren des Booklets von verschiedenen Künstlern stammen, zu denen Oliver Graute und Todd Lockwood gehören.
Auf jeden Fall sind die Coverillustrationen und auch das Innere der Booklets ansprechend gestaltet und wissen zu gefallen.
Inhalt:
Folge 11 - Der magische Stein
Obwohl Drizzt mit Catti-brie und Wulfgar den dunklen Minen von Mithril-Halle entkommen konnte, musste er seinen Freund Bruenor zurücklassen, der in einem heldenhaften Kampf mit dem Drachen Trübschimmer sein Leben ließ. Während Catti-brie mit einer Streitmacht nach Mithril-Halle zurückkehren will, um Bruenors Tod zu rächen und seinen Traum doch noch zu erfüllen, machen sich Drizzt und Wulfgar auf den langen und gefährlichen Weg nach Calimhafen, um Regis aus den Fängen seines Entführers Artemis Entreri zu befreien. Der Meuchelmörder soll dem Anführer der Diebesgilde seinen magischen Rubin zurückbringen, der ihm von Regis vor langer Zeit gestohlen wurde. Pascha Pook wartet schon sehnsüchtig auf den kleinen Halbling und hat sich für dessen Empfang eine ganze Reihe grausamer Foltermethoden ausgedacht.
Folge 12 - Der ewige Traum
Pascha Pook, der Anführer der Diebesgilde von Calimhafen, hat zwar seinen lange vermissten Rubin zurück, doch gesellen sich auch eine Reihe unvorhergesehener Probleme dazu. Nicht nur, dass sich sein Gehilfe Artemis Entreri mit Pooks neuer Leibgarde, den Werratten der städtischen Kanalisation, nicht arrangieren will, auch ein Haufen Abenteurer aus dem Norden, unter der Leitung eines berühmt-berüchtigten Dunkelelfen, tauchen in der Stadt auf und gefährden Pooks mühsam errichtetes Imperium. Drizzt und seine Freunde wollen den Halbling Regis aus den düsteren Kerkern der Diebesgilde befreien, obwohl sich Pascha Pook noch gar nicht für dessen Betrug rächen konnte. Also fährt er sämtliche Geschütze auf, um die Abenteurer zu vernichten. Er verbannt sie mit Hilfe eines magischen Artefaktes auf die dunkle Ebene Tartarus, von der bisher noch niemand lebend zurückgekehrt ist…
Qualität, Story & Sound:
Prinzipiell trifft eigentlich all das zu, was ich auch schon zur zehnten Episode gesagt habe, die ja zusammen mit den vorliegenden beiden Folgen erschienen ist. „Der magische Stein“ und „Der ewige Traum“ gehören zusammen und bilden den Abschluss des aktuellen, zweiten Zyklus der Drizzt-Hörspielreihe, die an die Veröffentlichungen der deutschen Romane angelehnt ist. Das ist auch der Grund, warum es zwei Episoden gibt, denn im Deutschen wurde jeweils ein US-Originalroman in zwei Bände aufgeteilt.
Wie dem auch sei, auch hier geht es spannend und actionreich weiter und die Story knüpft direkt an das Ende der zehnten Episode „Tal der Dunkelheit“ an. Interessant ist dabei vor allem, dass es wieder verschiedene Handlungsstränge gibt, denn die eigentlichen Gefährten sind in den Vergessenen Reichen verstreut. Bruenor, der für tot gehalten wird, befindet sich in den Mithrilhallen und versucht durch List und Täuschung, was für einen Zwerg ganz und gar ungewöhnlich ist, zu entkommen. Cattie-Brie versammelt derweil eine Armee um gegen Mithril-Halle zu ziehen und Drizzt und Wulfgar sind Artemis Entreri und dem Halbling auf den Fersen nach Calimhafen.
Durch die verschiedenen Handlungsstränge, die in Folge 12 dann wieder zusammengeführt werden, muss man als Zuhörer besonders stark aufpassen, um den Faden nicht zu verlieren, aber das ist man von Lausch-Hörspielen eigentlich auch gewohnt, denn bisher sind diese eigentlich immer recht anspruchsvoll angelegt. Drizzt 11 und 12 sind da nicht anders.
Produktionstechnisch reihen sich auch diese beiden Folgen nahtlos in die Reihe aller vorigen Episoden ein. Technisch auf allerhöchstem Niveau trumpfen auch diese Drizzt-Folgen mit glasklarer und bombastischer soundtechnischer Untermalung auf. Die Musik passt dabei ebenso perfekt und untermalt die kleinen Cliffhanger, die immer wieder die Spannungskurve weiter nach oben treiben, exakt und punktgenau.
Auch bei den Sprechern hat sich nicht viel getan, was aber nur bedeutet, dass sie sich weiterhin auf sehr hohem professionellem Niveau bewegen. Tobias Meister (Drizzt), Annabelle Krieg (Cattie-Brie) und Uwe Hügle (Bruenor) - um nur einige zu nennen - machen ihren Job genauso überzeugend, wie alle anderen Sprecher in der Besetzungsriege. Das Tobias Meisters Stimme hervorragend zu Drizzt passt, wurde schon mal erwähnt und das hat sich auch nicht geändert, aber Uwe Hügle als Bruenor rockt richtig - vor allem glänzt dieser während der Odyssee des Zwerges in den Mithrilminen.
Fazit:
„Der magische Stein“ und „Der ewige Traum“ schließen den zweiten Drizzt-Zyklus ab und treiben es dabei nochmal auf die Spitze. Gewohnt actiongeladen und schnell, weiß die Story mit viel Spannung und atemberaubenden Kämpfen zu überzeugen. Die LAUSCHer haben ihre Hausaufgaben wieder spürbar gut gemacht, denn der Autor der Drizzt-Reihe - R.A. Salvatore - ist für seine bombastischen Schlachtbeschreibungen bekannt, und diese haben die Hörspiel-Macher wieder erstklassig umgesetzt.
Aber auch alles andere an diesen beiden Folgen passt wieder hervorragend und weiß auf ganzer Linie zu überzeugen. Hier passt einfach alles und die Macher schaffen es weiterhin, diesen ganz besonderen Flair des Dunkelelf/Vergessene Reiche-Settings einzufangen und hörtechnisch umzusetzen, was nicht zuletzt an dem hohen Niveau der technischen Produktion, sowie an der erstklassigen Arbeit der Sprecher liegt.
Jene die die Reihe bisher mochten, werden nicht enttäuscht und müssen quasi zugreifen. Diejenigen, die diese Reihe noch nicht kennen, aber nun Interesse haben, sollten zumindest mit Episode 7, am allerbesten aber mit Episode 1 der Dunkelelfen-Hörspielreihe beginnen.
Mir persönlich hat auch die zweite Hälfte des zweiten Zyklus um den Dunkelelfen und seine Freunde sehr viel Spaß gemacht, denn LAUSCH haben sich nicht auf ihren Lorbeeren ausgeruht, sondern akribisch an ihren Fähigkeiten gefeilt.