Links zur Rezension Inhalt:Einen Termin für einen Satz heißer Ohren bei dem Goon zu bekommen, ist nicht ganz so einfach, denn der Koloss ist als Mafiaschläger, Geldeintreiber, Zombiekiller und Feierabendtrinker das einzige Bollwerk, das die Stadt davor schützt, endgültig dem Zombie Priester und seinen leicht beschränkten Armeen der Untoten anheim zu fallen. Diesmal muss der Goon gegen überlebensgroße Meeresfrüchte antreten, Spukhäuser abfackeln, Zombies an die Wand nageln, sich mit einem Mann abgeben, der die lebenden Toten frisst und letztendlich sogar Weihnachten retten…
Stil & Artwork:„Was ein Elend!“ setzt dort an, wo der erste Band aufgehört hat. Aber „The Goon“ ist keine wirkliche fortlaufende Geschichte, auch wenn es einen zartroten Handlungsfaden gibt, der sich durch alle Geschichten zieht, sondern viel mehr eine Ansammlung kleiner abgeschlossener Kurzgeschichten, die in einem Zombie-Slapstick-Stil präsentiert werden. Wie zuvor sind die Geschichten dabei eher einfacher, unterhaltsamer Natur, machen aber gerade deswegen auf ihre eigene Art und Weise Spaß. Die Stories sind dabei allesamt spannend und witzig gestaltet, aber eben nicht so stark miteinander verbunden, wie im ersten Band. Dennoch gibt es eine Hintergrundstory und bei dieser dreht es sich immer noch um das Verlangen des Zombie Priester, den Goon zu vernichten. Das geht erst wenn er seinen Boss Labrazio in die Finger bekommt, doch hier offenbart sich dem Priester etwas ganz unerwartetes mit dem er gar nicht gerechnet hat. „The Goon“ ist weiterhin brutal, extrem makaber, teilweise geschmacklos wenn auch weitestgehend humorvoll. Autor und Zeichner Eric Powell bleibt seiner Linie hier treu und zeigt immer wieder makabre Scherze und Dialoge, die aber auch einen guten Anteil gesellschaftlicher Kritik aufweisen. Auch die Zeichnungen bleiben wie gehabt. Powell hat einen als klassisch amerikanisch zu bezeichnenden Zeichenstil, der einen ausgewogenen Detailgrad aufweisen kann. Aber auch hier merkt man das Slapstick-Element sehr stark, was nicht unbedingt schlecht ist, denn es passt zu der überzogen lustig wirkenden Geschichte oder gar dem Setting. Überhaupt wirkt die gesamte Aufmachung des Comics wie ein billiger Horrorstreifen. Das fängt beim Layout und den seltsamen Lettern an und hört bei den überzogenen Dialogen und Szenendarstellungen auf.
Qualität & Übersetzung:Der Comic kommt als DinA5 Hardcover und weist einige nette Gimmicks, in Form von Skizzen, auf. Die Qualität des Buches ist hervorragend und auch die Übersetzung kann sich sehen lassen, was aber bei Cross-Cult nicht überraschend ist.
Fazit:Auch der zweite Band von „The Goon“ hat mich noch immer nicht wirklich überzeugt, auch wenn es sich um eine leichte und nette Lektüre handelt, die brutalen Splatter und geschmacklosen Witz miteinander kombiniert. Aber Zombies allein sind eben noch nicht alles und auch wenn „The Goon“ nett ist, ist es immer noch kein Überflieger wie beispielsweise „The Walking Dead“. Das liegt wahrscheinlich aber zum Großteil daran, das „The Goon“ sich selbst nicht wirklich ernst nimmt und mehr Slapstick als alles andere ist, während „Walking Dead“ ein sehr ernst zu nehmendes Szenario darstellt. Aber genau hier liegt auch das Problem. Nur als Fan von extrem abgefahrenen Comics und konfusen, humoristisch arg überzogenen Comics, kann man „The Goon“ mögen. Der Zeichenstil geht dabei okay und passt ganz gut zum Goon-Setting, denn er wirkt ebenso überzogen. Auch der zweite Band konnte mich demnach nicht vollkommen überzeugen, machte mir aber dennoch viel Spaß. Mir liegen ernstere Zombie- und Untotengeschichten, wie eben das genannte „Walking Dead“ anscheinend einfach mehr auch wenn ich abgefahrene Comics eigentlich mag. „Goon“ ist mir dabei aber einfach ein Tacken zu sehr überzogen. Also: wer abgedrehte, total überzogen wirkende Zombie-Splattercomics mag, der kann bei „The Goon“ erneut zu greifen. Alle anderen sollten sich das Teil erst mal genauer ansehen. Wer den ersten Band jedoch mochte, wird diesen hier genauso lieben.
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